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Mitteilung vom 01.02.05

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Kampf den Holzschädlingen: Forschungsprojekt zur Schädlingsbekämpfung am Westfälischen Freilichtmuseum Detmold

Bewertung:

Detmold (lwl). Das Förderprojekt der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) ¿Entwicklung und Optimierung umweltverträglicher Verfahren zu Monitoring, Prävention und Bekämpfung von Schädlingen in historischen Baukonstruktionen aus Holz¿ am Westfälischen Freilichtmuseum Detmold ist einen wichtigen Schritt voran gekommen. Obwohl das Projekt erst ein Jahr läuft, sind bereits beachtliche Erfolge zu verzeichnen: Ein erstes Ergebnis ist das Konzept der ¿Integrierten Schädlingsbekämpfung¿, das die Methoden eines Insektenmonitorings ¿ also intensiver Beobachtung - im Vorfeld, Bekämpfungsmaßnahmen mit geregelter Heißlufttechnik und Mikrowellentechnik sowie Maßnahmen zur Vorbeugung des Schädlingsbefalls verknüpft.

Die Bundesforschungsanstalt für Forst- und Holzwirtschaft Hamburg (BFH) konnte für den biologischen Bereich berichten, dass durch die intensivere Beobachtung das Verhalten insbesondere des Gescheckten Nagekäfers in vielen Bereichen weit besser bekannt ist. So konnte unter anderem das Schlupfverhalten dieser Käferart näher untersucht und die Rolle des Blauen Fellkäfers, der ein Fressfeind der Holzschädlinge ist, näher beleuchtet werden. "Häufig finden wir diesen räuberischen Käfer in hoher Zahl und können dann auf einen starken Befall durch Nagekäfer rückschließen," so Dr. Uwe Noldt. Intensität und Schwere des Befalls lassen sich mit den schon jetzt zur Verfügung stehenden Monitoringmaßnahmen gut einschätzen. Das Projektteam vertritt die Hoffnung, dass sie in Zukunft zum Standard für die Vorbereitung jeder Bekämpfungsmaßnahme werden könnten.

Weitere Berichte von Seiten der beteiligten Firmen waren eher technischer Natur: Die Firma Thermo-Lignum dokumentierte einen sparsamen Umgang mit Energie durch eine computergesteuerte Heißluftstrom-Verteilung. Im zu behandelnden Gebäude ermöglicht sie eine optimale Energieausnutzung und verbessert die Energieeinsparung gegenüber früheren Methoden um 50%. Die Firma Kohler Automation stellte ein vollkommen neu entwickeltes Mikrowellengerät vor, das bereits in Laborversuchen seine Wirksamkeit bewiesen hat.
Der Vertreter der DBU, Lutz Töpfer, kündigte seinen nächsten Besuch für Mai 2005 an und äußerte sich zufrieden über die bisherigen Ergebnisse.

Projektleiter Dr. Hubertus Michels, Bauhistoriker des LWL-Freilichtmuseums resümierte die Sitzung: ¿Wir sind unserem Ziel, den Schädlingsbefall in möglichst ökologischer Form zu bekämpfen einen wichtigen Schritt näher gekommen. Vor uns liegen noch intensive Forschungen insbesondere zu vorbeugenden Maßnahmen gegen zukünftigen Schädlingsbefall der historischen Gebäude.¿ Da der Häuserbestand des LWL-Freilichtmuseums starken Befall mit Holzinsekten aufweist, sind hier gründlich vorbereitete Bekämpfungsmaßnahmen dringend erforderlich.

Der Beirat, der sich jetzt erstmals versammelte, sollte einerseits einen Bericht über den Forschungsstand erhalten, andererseits mit neuen Fragen und fachlicher Unterstützung zum Fortgang des Projektes beitragen. Das interdisziplinäre Forschungsprojekt des Museums wird unter Beteiligung der BFH, der Firma Thermo Lignum aus Heidelberg (Baden-Würtemberg) und der Firma Kohler Automation in Butzbach-Griedel (Hessen) bearbeitet. Die DBU fördert das Projekt seit März 2004 mit 267.000 Euro.

In dieser Woche traf sich das Partnerteam erstmals seit Förderbeginn mit den Mitgliedern des Fachbeirates. Der Fachbeirat soll als wissenschaftliches Gremium die Arbeiten im Projekt kritisch begleiten und auf diese Weise die Forschungen unterstützen. Mitglieder des Fachbeirates sind die Bundesanstalt für Materialforschung (BAM), das Deutsche Fachwerkzentrum Quedlinburg e.V. und das Westfälische Amt für Denkmalpflege des LWL.



Pressekontakt:
Gefion Apel, Tel.: 05231 706-140 und Markus Fischer, Tel.: 0251 591-235
presse@lwl.org




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