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Mitteilung vom 19.01.05

Presse-Infos | Der LWL

20 neue Ausstellungen 2005: Von Herculaneum über Brabender bis zum ¿Aufbau West¿ nach dem Zweiten Weltkrieg

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Münster (lwl). Die 17 Museen des Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) planen für das kommende Jahr 20 größere Sonderausstellungen. LWL-Kulturdezernent Prof. Dr. Karl Teppe stellte das Ausstellungsprogramm dem neuen LWL-Kulturausschuss am Mittwoch (19.01.05) in seiner ersten Sitzung vor:

Das Westfälische Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte in Münster präsentiert vom 19. Februar bis 4. September die Ausstellung ¿100 Jahre Künstlergemeinschaft ¿Brücke¿. In der Ausstellung sind 20 Gemälde und 70 Arbeiten auf Papier aus der Museumssammlung zu sehen, darunter Werke von Emil Nolde, Otto Müller, Erick Heckel und Ernst Ludwig Kirchner.

Am 11. März (bis 28. August) eröffnet das LWL-Museum die Ausstellung ¿Die Brabender. Skulptur am Übergang vom Spätmittelalter zur Renaissance¿. Anlässlich des Jubiläums 1200 Jahre Bistum Münster beschäftigt sich das Museum erstmals mit dem Werk der Bildhauer Heinrich und Johann Brabender in der Zeit von 1480 bis 1562. Höhepunkt der Ausstellung, die auch Skulpturen von Zeitgenossen und Nachfolgern zeigt, ist die Teilrekonstruktion des ehemaligen Domlettners im Lichthof des Museums.

Zum 60. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkrieges zeigt das LWL-Museum die Fotoausstellung ¿1945 ¿ 2005 Kriegsende und Neuanfang¿ (Mai bis September). Zentrale Idee der Ausstellung ist es, zu verdeutlichen, mit welch unterschiedlichen Blicken Menschen in Deutschland, den Niederlanden, Frankreich, England und den USA auf das Jahr 1945 geschaut haben.

Ab Oktober zeigt das LWL-Museum unter dem Titel ¿Giulio Paoli: Esposizione universale¿ Werke des renommierten Konzeptkünstlers aus Italien, die sich im Lichthof des Museums zu einem Ausstellungs-kunstwerk zusammensetzen. Mit einer Retrospektive erinnert das Westfälische Landesmuseum von November 2005 bis Januar 2006 an den 50. Todestag von Willi Baumeister. Dabei verdeutlichen eine größere Anzahl von Zeichnungen und Druckgrafiken Baumeisters Vorgehen in Werkzyklen.

Unter dem Titel ¿Von Anfang an ¿ Archäologie in Nordrhein-Westfalen¿ präsentiert das Westfälische Museum für Archäologie in Herne ab September 2005 (bis Februar 2006) die neusten Grabungsergebnisse und Funde aus ganz NRW. Die Ausstellung zeigt verschiedene in den vergangenen fünf Jahren gefundene Zeugnisse tierischen und pflanzlichen Lebens aus erdgeschichtlicher Zeit sowie Belege menschlichen Denkens, Empfindens, Schaffens und Handelns von der Urgeschichte bis in die jüngste Zeit.

Zum ersten Mal ist eine Ausstellung über Herculaneum, das gleichzeitig mit dem benachbarten Pompeji 79 nach Christus vom Vesuv verschüttet wurde, außerhalb von Italien zu sehen. Der LWL zeigt vom 20. Mai bis zum 28. August 2005 in seinem Westfälischen Römermuseum Haltern (Kreis Recklinghausen) unter dem Titel ¿Die letzten Stunden von Herculaneum¿ gut erhaltene Skelette, Holzmöbel, kostbare Wandmalereien, Goldschmuck und Bronzeskulpturen aus dem Nationalmuseum von Neapel. Höhepunkt der Ausstellung sind antike Papyrusrollen aus der weltweit einzigen entdeckten römischen Bibliothek. Sie wurde in der Villa dei Papiri gefunden, die nicht nur als die luxuriöseste Privatvilla der römischen Welt gilt, sondern mit über 250 Metern Länge auch die größte ist. Ihr Erbauer war vermutlich der Schwiegervater von Julius Cäsar.

Begleitend zum ersten Bauabschnitt, in dem das Kloster Dalheim zum Westfälischen Museum für Klosterkultur Dalheim ausgebaut wird, stellt das LWL-Museum im Kreis Paderborn in der Zeit von 28. März bis zum 31. Oktober unter dem Titel ¿Baustelle Kloster¿ eine mittelalterliche Klosterbaustelle vor. In hölzernen Pavillons können die Besucher erleben wie Maurer, Steinmetze, Schreiner und Glaser im Mittelalter gearbeitet haben.

Mit einer schwimmenden Sonderausstellung gratuliert das Westfälische Industriemuseum Altes Schiffshebewerk Henrichenburg in Waltrop (Kreis Recklinghausen) dem Wesel-Datteln-Kanal zum 75. Jubiläum. Die Ausstellung informiert nicht nur über die Geschichte des Kanals, sie zeigt auch wie er heute wirtschaftlich und als attraktiver Freizeitraum genutzt wird. Bevor der Schleppkahn Ostara am 2. September im LWL-Museum festmacht, steuert er in der Zeit vom 2. Juni bis 28. August Dorsten, Marl, den Hafen der Zeche Auguste Victoria, den Chemiepark Marl, Hünxe und Datteln an.

Das Westfälische Industriemuseum Zeche Zollern II/IV in Dortmund zeigt in der großen Sonderausstellung ¿Aufbau West¿ (18. September bis 26. März 2006) die Folgen des Zweiten Weltkrieges und den Wiederaufbau zwischen 1945 und 1961 in Nordrhein-Westfalen. Im Mittelpunkt stehen die Vertriebenen aus den ehemals deutschen Ostgebieten und den Siedlungsgebieten in Osteuropa sowie die Flüchtlinge aus der Sowjetischen Besatzungszone und späteren DDR. Nordrhein-Westfalen entwickelte sich ab 1948 zum Bundesland mit dem größten Flüchtlingsanteil; Ende der 1950er Jahre hatte jeder vierte Einwohner einen Flüchtlingshintergrund. Ziel der Ausstellung ist es, den Beitrag der Flüchtlinge und Vertriebenen am Wiederaufbau der westdeutschen Wirtschaft und des zivilen Lebens darzustellen. Die Ausstellung rückt die Sozial- und Migrationsgeschichte in den Vordergrund und fragt, welche Schlüsse sich aus der Eingliederung der Flüchtlinge und Vertriebenen für die aktuellen Probleme der Migration und Integration in Deutschland ziehen lassen.

Die Ausstellung ¿Kumpel auf vier Beinen¿ zeichnet in der Zeit vom 20. März bis zum 19. Juni im LWL-Museum das Arbeitsleben westfälischer Grubenpferde nach. Dabei bieten Themen wie Zucht, Unterbringung, Pflege, Arbeitsalltag, Krankheiten und nicht zuletzt die Beziehung zu den Bergleuten unter Tage nicht nur für Pferdeliebhaber interessante Aspekte.

Das Westfälische Industriemuseum Glashütte Gernheim in Petershagen (Kreis Minden-Lübbecke) beschäftigt sich in einer Sonderausstellung, die in Zusammenarbeit mit Terre des Hommes entstanden ist, mit ¿Kinderarbeit einst und jetzt¿. In der Zeit vom 13. März bis 29. Mai beleuchtet die Ausstellung das Thema aus historischer aber auch aus aktueller Perspektive. Unter dem Titel ¿Am Anfang war das Bild¿ zeigt das LWL-Museum vom 19. Juni bis zum 25. September in seiner Hauptausstellung des Jahres Werke von Erwin Eisch, der als der international bekannteste deutsche Glaskünstler gilt. Ab dem 13. November zeigt das Museum in der Ausstellung ¿Transportabel¿ Arbeiten, die bei einem Workshop am Gernheimer Glasofen entstanden sind.

Raffiniertes steht in der Zeit vom 30. Januar bis zum 28. August im Westfälischen Industriemuseum Ziegelei Lage (Kreis Lippe) im Mittelpunkt: In der Ausstellung ¿Raffiniert. Zuckerrübenanbau, Zuckerproduktion und Zuckerverbrauch in Ostwestfalen-Lippe¿ geht es um den kalorienschweren Lebensversüßer. Die Schau behandelt die Geschichte des Zuckers von der Zuckerrübe bis zum fertigen Zuckerprodukt. Neben der Geschichte der Zuckerherstellung präsentiert sie eine kleine Zucker-Kulturgeschichte.

Unter dem Titel ¿Giganten der Textilindustrie¿ rückt das LWL-Textilmuseum Bocholt (Kreis Borken) in der Zeit vom 26. Juni bis 6. November Sidney Stott und seine Spinnereihochbauten der deutsch-niederländischen Grenzregion in den Mittelpunkt. Stott brachte ab 1890 die modernsten Architekturprinzipien für Hochbauten in Sachen Brandschutz und Sprinkleranlagen in die Region.

Im Westfälischen Industriemuseum Henrichshütte Hattingen (Ennepe-Ruhr-Kreis) ist vom 1. Mai bis zum 7. August ¿Jederzeit Kaffeezeit¿. Die Sonderausstellung zur Kultur- und Konsumgeschichte des liebsten Getränkes der Deutschen schlägt einen Bogen von der Kaffeehauskultur bis zur Kaffeepause im Büro. Ab dem 9. September gilt dann im LWL-Museum: ¿Das Glück fliegt in der Luft¿. Die Ausstellung macht auf das langsame, kaum beachtete Ende der Taubenzucht als Massensport der Berg- und Hüttenarbeiter aufmerksam.

Das Westfälische Industriemuseum Zeche Hannover im Bochum präsentiert in der Zeit vom 25. Mai bis zum 26. Juni in Zusammenarbeit mit dem Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen, dem DFB, der Stadt Bochum und dem TuS DJK Hordel die ¿Fußballregion Ruhrgebiet¿.

Das Westfälische Freilichtmuseum Detmold (Kreis Lippe) ruft mit der Fotoaustellung ¿Häuser und Höfe aus Westfalen¿ (19. April bis 24. Juli) längst verschwundene bäuerliche Lebenswelten in Erinnerung. Die Fotos des Volkskundlers und Hausforschers Josef Schepers zeigen Höfe verschiedener Landschaften Westfalens in den 1930er bis 1950er Jahren. Die Ausstellung ¿Inside ¿ Schultenhöfe des Münsterlandes¿ (14. Juni bis 30. Oktober) zeigt mit künstlerischen Innenfotos wie Hallenhäuser des 17. und 18. Jahrhunderts, klassizistische und historistische Villen bis hin zu landwirtschaftlichen Neubauten in der Gegenwart genutzt werden. Seinen erstmals gezeigten Farbfotos aus dem Inneren der Häuser stellt Martin Rosswog großformatige schwarz-weiß Außenaufnahmen gegenüber.

¿Man sieht nur, was man weis¿, soll Goethe nach seinen italienischen Reisen gesagt haben, weil er viele der historischen Überreste, die er sah, nicht verstand. Vielen Museumsbesuchern geht es heute ähnlich. Deshalb zeigt das Westfälische Freilichtmuseum Hagen unter dem Titel ¿Man sieht nur, was man weiß¿ in der Zeit vom 29. Mai bis zum 30. Juli Fotoserien von Manfred Vollmer, die die alten Handarbeiten im Museum Schritt für Schritt zeigen. Diamanten, Rubine, Smaragde und Saphire stehen in der Zeit vom 17. Juli bis zum 30. Oktober im Mittelpunkt der Ausstellung ¿Diamonds are a girls best friend..¿. Dabei geht es darum, woher die Edelsteine kommen, wer sie nach Europa brachte, wie sie verarbeitet werden, wer sie verschenkt und welche Wirkungen sie bei ihren Bewunderen erzielen sollen.



Pressekontakt:
Markus Fischer, Tel. 0251 591-235
presse@lwl.org




Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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