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Mitteilung vom 07.12.04

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Die Madonna thront wieder in der restaurierten Hofkapelle Fögeling

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Drensteinfurt (lwl). Die Madonna ist in die um 1880 erbaute Kapelle des Hofes Fögeling in Drensteinfurt zurückgekehrt. Damit haben die Eigentümer, der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL), die Stadt Drensteinfurt und der Kreis Warendorf die insgesamt knapp 15.000 Euro teure Restaurierung der Kapelle abgeschlossen. Zum Abschluss der Arbeiten hat Pfarrer Hembrock von der Kirchengemeinde St. Regina die Kapelle am Dienstag (07.12.) eingesegnet.

¿Bei der Madonna mit Triumphbogen handelt es sich um ein qualitätsvolles Werk des späten 19. Jahrhunderts. In historischer Manier sind der Figurentypus und bestimmte formale Merkmale Vorbildern des späten 15. Jahrhunderts entlehnt. Eine vergleichende Durchsicht von Madonnen des 19. Jahrhunderts stellt die Drensteinfurter Madonna in eine Reihe vergleichbarer Arbeiten, die der bekannten münsterschen Bildhauerwerkstatt Heinrich Feige (1840-1890) zugeschrieben werden¿, so LWL-Denkmalpflegerin Dr. Bettina Heine-Hippler.

Der Restaurator Edgar Jetter aus Vreden hat die Figur konserviert und die Farben entsprechend der ursprünglichen Fassung erneuert. Dabei konnte er auf eine Untersuchung und ersten substanzsichernde Maßnahmen aufbauen, die Restauratorin Brigitte Vöhringer vom LWL-Amt für Denkmalpflege 2002 durchgeführt hat.
Die Untersuchung der fragmentarisch erhaltenen Farbschichten ergab, dass die Madonna über drei verschiedene mehrfarbige Farbschichten verfügt. Der oberste Farbanstrich war weiß mit goldfarbenen Gewandkanten. Darunter kamen verschiedene intensive rote und blaue Farbtöne der Kleidung zum Vorschein.

Während die Madonna bereits im vergangen Jahr restauriert worden ist, folgte in diesem Jahr im zweiten Bauabschnitt die Innen- und Außenrestaurierung der Kapelle. Dabei haben die Eigentümer gemeinsam mit Handwerkern die Fugen des Außenmauerwerks, das Dach, die Tür und die beiden Fenster erneuert. Am zeitaufwändigsten war allerdings die Arbeit der Drensteinfurter Restauratorin Eva Möllenkamp, die die Malereien im Innenraum restauriert hat.

Zu Beginn der Arbeiten zeigten sich an den Innenwänden unterhalb eines abblätternden, weißen Anstrichs, mehrfarbige Reste der ehemaligen Ausmalung. ¿Anhand der stichpunktartigen Farbuntersuchung hat Eva Möllenkamp insgesamt vier Farbfassungen gefunden, die sich auf dem Erstputz sowie auf der Sockelzone des Altars befanden. Dabei hat sich die erste Farbfassung als am besten erhalten erwiesen, die übrigen waren nur noch fragmentarisch vorhanden. Deshalb haben wir bei der Restaurierung die Erstfassung zugrunde gelegt, aber auch Fragmente der späteren Fassungen erhalten¿, so Heine-Hippler.

Im Rahmen der Aktion ¿Rettung von Bildstöcken und Wegekreuzen im Kreis Warendorf¿ haben die Eigentümer, die Stadt Drensteinfurt, der Kreis Warendorf sowie der LWL die Gesamtkosten von 14.760,45 Euro zu je einem Viertel übernommen. Mit dieser in Westfalen einzigartigen Aktion hätten der Kreis Warendorf und der LWL im Jahr 2004 die Restaurierung von fünf Bildstöcken, Wegekreuzen und Kapellen in Telgte, Wadersloh, Sendenhorst, Oelde und Drensteinfurt unterstützt betonte Landrat Dr. Wolfgang Kirsch.

¿Die Aktion ¿Rettung von Bildstöcken und Wegekreuzen im Kreis Warendorf¿ gibt es seit 1977. Die Initiative, die der Kreisheimatverein ergriffen und die der Kreis Warendorf fortgeführt hat, hat schon viele Flurdenkmäler vor nicht rückgängig zu machenden Zerfall gerettet. Das Westfälische Amt für Denkmalpflege hat seit Beginn der Aktion die privaten und kommunalen Eigentümer der geschädigten Denkmäler mit fachlichem Engagement und finanziellen Mitteln gefördert. Gemeinsam mit dem Kreis Warendorf, den Kommunen und den Eigentümer konnten so, die für die münsterländische Kulturlandschaft typischen Bildstöcke und Wegekreuze erhalten werden¿, bilanziert Heine-Hippler.



Pressekontakt:
Markus Fischer, Tel. 0251 591-235
presse@lwl.org




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