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Mitteilung vom 21.10.04

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LWL-Denkmal des Monats: Haus ¿Wilder Mann¿ in Soest

Bewertung:

Münster/Soest (lwl). Vergangenen Spätsommer zogen am Soester ¿ Wilden Mann¿ die Handwerker nach getaner Arbeit ab. Im Zuge der Restaurierung gab es neue Erkenntnisse zur Baugeschichte des Hauses am Markt 11 ¿ gute Gründe für den Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL), das Gebäude zum Denkmal des Monats Oktober zu küren.

¿Dachtragwerk und Giebel des Hauses Markt 11, der so genannte "Wilde Mann", zählen mit ihrer Datierung in das Jahr 1511 zu den ältesten Tragwerkkonstruktionen in Soest und am Hellweg¿, so LWL-Denkmalexperte Dr. Oliver Karnau. Wie im Nachbarhaus Markt 10 ist der Fachwerkgiebel durch eine rautenförmige Anordnung der Konstruktionshölzer besonders verziert.

Rückblick: 2003 stellte sich bei einer Bestandsaufnahme von Dachstuhl und Fachwerkfassade heraus, dass einige Fachwerkhölzer repariert werden mussten und das auffällige Giebeldreieck mit seinen Fachwerkrauten eine zusätzliche Verbindung mit der innenliegenden Konstruktion des Hauses brauchte, so der LWL-Denkmalfachmann. Auf der Grundlage statischer Berechnungen wurden Hilfskonstruktionen entworfen, die von außen unsichtbar die historische Konstruktion stabilisieren. Einige Hölzer und auch die Schwelle der Fachwerkrauten waren jedoch so stark geschädigt, dass sie nicht erhalten werden konnten; auch die hölzernen Giebelfenster mussten nachgebaut werden.

Alle Maßnahmen hatten das Ziel, neben der Standsicherheit möglichst viel von der denkmalgeschützten Substanz zu erhalten. Grundlage dafür war eine genaue Bestandsaufnahme, eine bauhistorische Untersuchung und eine sorgfältige Vorbereitung der Maßnahmen. Bis zum Spätsommer 2004 waren die letzten Arbeiten ausgeführt. Die Gefache sind jetzt wieder verputzt und gestrichen, auch die Fachwerkhölzer haben einen Schutzanstrich erhalten. Auf diese Weise wurde so viel wie möglich vom historischen Baubestand erhalten. Im Zuge der genauen Untersuchungen war es zudem möglich, die Baugeschichte des Hauses noch genauer zu differenzieren. So ist neben der ersten Bauphase von 1511 noch eine Bauphase des 18. Jahrhunderts nachgewiesen worden, in der die Blockzargenfenster und zwei zusätzliche Pfosten eingefügt wurden; im 19. Jahrhundert kam noch eine Riegelkette zwischen den Kreuzungspunkten der unteren Rauten hinzu.



Pressekontakt:
Karl G. Donath, Tel. 0251 591-235
presse@lwl.org




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