Mitteilung vom 19.10.04
Presse-Infos | Der LWL
Vom Industriegebäude bis hin zum Großbürgergarten der 30er Jahre:
LWL stellt Denkmäler vor
Münster (lwl). Die Jahrhunderthalle in Bochum, ein spätgotisches Kreuz in Lüdinghausen (Kreis Coesfeld) oder ein Villengarten der 1930er Jahre in Lübbecke (Kreis Minden Lübbecke), die Denkmalpfleger des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) kümmern sich um sehr unterschiedliche Geschichtszeugnisse vergangener Epochen. Das halbjährlich erscheinende Heft ¿Denkmalpflege in Westfalen-Lippe¿ stellt in seiner jüngsten Ausgabe interessante und geschichtsträchtige Objekte detailliert vor.
LWL-Denkmalpfleger erläutern wie die Bochumer Jahrhunderthalle in einem der größten Projekt zur Neunutzung von Industriebrachen in Deutschland zum Hauptspielort der Ruhr-Trienale wurde. Dabei
beschäftigen sie sich natürlich auch mit der Geschichte des Gebäudes, das ursprünglich als Ausstellungspavillon auf der Düsseldorfer Industrie- und Gewerbeausstellung 1902 gedient hat.
Im krassen Gegensatz zum Industriedenkmal, das jahrzehntelang seinen Dienst als Teil der lärmenden Stahlproduktion leistete, steht der beschauliche Villengarten in Lübbecke. Der parkartig gestaltete Garten gehört zur einer Villa, die 1934 im expressionistischen Stil errichtet wurde. Die Grundstruktur des Garten ist noch komplett, die ursprüngliche Bepflanzung noch zum Teil erhalten. Vergleichbar intakte Beispiele großbürgerlicher Gärten gibt aus auch über Lübbecke hinaus nur selten.
Außerdem beschäftigt sich das neue Denkmal-Heft intensiv mit einem spätgotischen ¿Kalvarienberg¿ aus der St. Felizitaskirche in Lüdinghausen. Obwohl das kleinteilig gearbeitete, lebensgroße Kreuz, das ursprünglich wohl Teil einer Figurengruppe war, eine beachtliche bildhauerische Qualität aufweist, ist es selbst in der Forschung bisher kaum beachtet worden. Mittlerweile ist es durch eine Kopie ersetzt worden, das Original ist im Havixbecker Sandsteinmuseum zu sehen. Ein weiterer Artikel zeigt anhand von verschieden Plänen für den Wiederaufbau der im Zweiten Weltkrieg zerstörten Pauluskirche in Gelsenkirchen-Blumke wie sich die Kirchenarchitektur von romanisierenden Formen langsam zur Nachkriegsmoderne entwickelte.
Darüber hinaus berichten die LWL-Denkmalpfleger davon, dass in Sendenhorst (Kreis Warendorf) neugotische Fahnen, Teile eines neugotischen Prozessionsbaldachins und sogar spätgotische Messgewänder entdeckt worden sind. Das Heft enthält auch eine Nachlese zum 1. Westfälischen Tag für Denkmalpflege und stellt verkäufliche Baudenkmäler vor.
Das Heft erscheint im Ardey-Verlag Münster. Es ist dort zum Preis von 4,50 Euro erhältlich oder am Bücherstand des Westfälischen Landesmuseums für Kunst und Kulturgeschichte Münster. Anfragen beantwortet das Westfälische Amt für Denkmalpflege per E-Mail: wafd@lwl.org.
Pressekontakt:
Markus Fischer, Tel. 0251 591-235
presse@lwl.org
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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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