Kino auf Zeche Zollern:
Klassische Industriearbeitsplätze werden im Film noch einmal lebendig

Bewertung:

| Kommentar abgeben

 

Dortmund (lwl). Passend zum meteorologischen Herbstbeginn lädt das Westfälische Industriemuseum Zeche Zollern II/IV am Freitag (3.09.), um 19.30 Uhr zum Filmabend ein. Im Rahmen des Begleitprogramms zur Jubiläumsausstellung ¿Schätze der Arbeit" präsentiert das Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) in drei verschiedenen Filmen des Westfälischen Landesmedienzentrums zentrale Branchen des Ruhrreviers: Kohle, Eisenhüttenwesen und Binnenschifffahrt.
Nach Betrachtung des 14-minütigen Videos ¿Aus Kohle wird Koks" (2003) weiß der Zuschauer, wie Koks erzeugt wird. Drei wichtige Schritte der Verkokung werden dargestellt: Das Befüllen des Ofens, das Drücken des Kokses zum Entleeren der Öfen und schließlich das Löschen der glühenden Masse. Dabei liefert der Film spannende Einblicke in die ¿verbotenen Städte" der Kokereien. Auch die Zukunftsperspektiven der Koksproduktion werden dabei nicht außer Acht gelassen, schließlich wird der Brennstoff nach wie vor zur Gewinnung von Roheisen benötigt. Eingeführt und kommentiert wird der Film von Dietmar Osses, Museumsleiter der Zeche Hannover in Bochum.
Anschließend lässt Anja Kuhn, Wissenschaftliche Referentin der Henrichshütte Hattingen, das Publikum den letzten großen Guss der Henrichshütte noch einmal miterleben, den das Video ¿Faszination Stahl" (1993) filmisch dokumentiert. Zwischen März und Mai 1993 wurde dieses letzte große Projekt vorbereitet und durchgeführt. Zunächst musste in wochenlanger Arbeit eine Gussform vorbereitet werden, die dann mit 420 Tonnen flüssigem Stahl ausgegossen wurde. Als Ergebnis entstand schließlich der Tischholm für eine Stahlpresse. Was heute Geschichte ist - die Faszination der Stahlverarbeitung - wird noch einmal in einer halben Stunde erlebbar.
Im Mittelpunkt des letzten Films stehen die beiden Schiffsjungen Willi und Heiner, anhand derer Leben und Arbeit der Binnenschiffer in den 1950er Jahren gezeigt wird. Der Film versetzt die Zuschauer zurück in die vergangene Welt der Dampfer und Schleppkähne und stellt diese modernen Motorschiffen gegenüber. Im Verlauf des knapp einstündigen historischen Spielfilms ¿Kohle Kurs Emden" (1953) wird das Publikum markante westfälische Kanalbauten wiedererkennen: das Alte Schiffshebewerk Henrichenburg, die Schleuse Münster oder den Überführungstrog des Mittellandkanals über die Weser. Der Dortmunder Hafen sowie der Hafen der Gelsenkirchener Zeche Nordstern tauchen ebenfalls auf und werden mit dem Seehafen Emden kontrastiert. Herbert Niewerth, Museumsleiter des Westfälischen Industriemuseums Altes Schiffshebewerk Henrichenburg, führt in das Thema Kanalschifffahrt ein.
Der Filmabend findet im Magazin der Zeche Zollern II/IV statt und ist kostenlos. Die Filme können bei Interesse anschließend als VHS-Kassette erworben werden.

Jubiläumsausstellung
Schätze der Arbeit. 25 Jahre Westfälisches Industriemuseum
bis 12. September 2004
Filmabend: Freitag, 3.09.04, 19.30 Uhr im Magazin
Westfälisches Industriemuseum Zeche Zollern II/IV
Grubenweg 5, 44388 Dortmund-Bövinghausen
Geöffnet: Dienstag - Sonntag 10 -18 Uhr