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Mitteilung vom 17.06.04

Presse-Infos | Der LWL

Großprojekt erinnert an die Varusschlacht vor 2000 Jahren
Römisches Kriegsschiff soll auf westfälischen Gewässern kreuzen

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Münster/Haltern (lwl). Im Jahr 2009 kommen die Römer zurück: Ein römisches Kriegsschiff wird dann auf Rhein, Donau, Weser und Lippe kreuzen. Und das ist nur der Anfang eines Großprojektes, mit dem der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) gemeinsam mit dem Landesverband Lippe, dem Landkreis Osnabrück und der Stadt Osnabrück auf das Jubiläum "2000 Jahre Varusschlacht" aufmerksam macht. LWL-Kulturdezernent Prof. Dr. Karl Teppe stellte das Projekt, zu dem vier Ausstellungen gehören, am Mittwoch (16.06.) im LWL-Kulturausschuss vor.

"Mit dem Kriegsschiff wollen wir natürlich kein Land einnehmen, sondern die Menschen für unser Projekt. Statt Waffen wird es eine Dokumentation an Bord haben, die die Ausstellungsprojekte überregional ankündigt. Dazu wird das Schiff, das nach Methoden der experimentellen Archäologie nach wissenschaftlichen Kriterien gebaut wird, auf denselben Wasserwegen fahren, die zur Zeit des Augustus genutzt wurden", kündigte Teppe an. In Westfalen werde es unter anderem die ehemaligen Römerlager in Holsterhausen und Haltern im Kreis Recklinghausen, Oberaden im Kreis Unna sowie Anreppen im Kreis Paderborn ansteuern, so Teppe weiter.

Neben wissenschaftlichen Untersuchungen, zu denen auch weitere Ausgrabungen gehören, beteiligt sich der LWL vor allem mit der Ausstellung "Die Römer", die er 2009 in Haltern am See zeigen wird, an dem Gemeinschaftsprojekt. Haltern bietet sich nicht nur als Veranstaltungsort an, weil der LWL hier sein Westfälisches Römermuseum betreibt. Die Archäologen und Historiker des LWL gehen davon aus, dass Varus sich häufig in Haltern aufhielt, das als Verwaltungs- und Militärzentrum für die geplante römische Provinz im rechtsrheinischen Germanien eine große Bedeutung hatte. Die Ausstellung will das Römische Reich auf dem Höhepunkt seiner Macht zeigen, die Ausbreitung des Reiches vor Augen führen und die Karriere des Varus nachzeichnen. Unter dem Stichwort "Rom und die Barbaren" beschäftigt sie sich aber auch mit dem Verhältnis der damaligen Weltmacht zu vermeintlichen "Entwicklungsländern" der Zeit.

Während die Ausstellung in Kalkriese die Varusschlacht selbst in den Mittelpunkt rückt, stellt die Ausstellung in Osnabrück dem Klischee des "keulenschwingenden Germanen im Bärenfell" ein facettenreiches Bild der Germanen gegenüber. Unter dem Titel "Mythos Varusschlacht" zeichnet das Lippische Landesmuseum Detmold die Folgen der Varusschlacht nach und setzt sich mit ihrer Wirkungsgeschichte auseinander.

"Die militärische Niederlage der drei römischen Legionen unter Varus war die Voraussetzung dafür, dass die Römer 16 n. Chr. auf der Höhe ihrer Macht ihr Ziel aufgaben, das rechtsrheinische Germanien in das römische Weltreich einzugliedern. Dieses Ereignis der damaligen Weltpolitik hat für Europa bis auf den heutigen Tag Konsequenzen. Deshalb darf die Varusschlacht gleichberechtigt neben dem "Westfälischen Frieden" von 1648 und dem Treffen von 799 zwischen Karl dem Großen und Papst Leo III. in Paderborn als drittes westfälisches Ereignis von welthistorischer Bedeutung angesehen werden und sollte ebenso durch ein international angesehenes Projekt gewürdigt werden", begründet Teppe das Engagement des LWL.



Pressekontakt:
Markus Fischer Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org




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