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Mitteilung vom 17.06.04

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LWL-Tagung "Montansiedlungen auf dem Weg in die Zukunft"

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Bottrop (lwl). Wie der Weg in die Zukunft für Montansiedlungen und ihre Bewohner aussehen kann, war eine der zentralen Fragen einer Tagung, die der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) am Donnerstag (17.06) im Lokschuppen in Bottrop veranstaltet hat. Auf Einladung des LWL-Amtes für Landschafts- und Baukultur trafen sich rund 30 Fachleute aus den Bereichen Denkmalpflege, Bauen und Wohnen.

Nach der Begrüßung durch Eberhard Eickhoff, Leiter des Westfälischen Amtes für Landschafts- und Baukultur sowie den Technischen Beigeordneten der Stadt Bottrop, Helmut Brackmann, stellte Karl Jasper vom Ministerium für Städtebau und Wohnen, Kultur und Sport des Landes NRW, die Situation der Arbeitersiedlungen in den großen Kontext des Strukturwandels, den das gesamte Ruhrgebiet in den letzten Jahrzehnten durchlebt hat. Die Arbeitersiedlungen der Zechen entstammen einer Zeit, als im Ruhrgebiet noch ganz andere soziale Strukturen und Lebensmodelle üblich waren als heute. Ein Merkmal dieser vergangenen Zeit sind zum Beispiel die für städtische Verhältnisse großen Gärten der Häuser, deren Bewirtschaftung früher mit zum Lebensunterhalt der Familien beitrug.

Wie sich diese Siedlungen entsprechend den Wünschen ihrer heutigen Bewohner umnutzen und umbauen lassen, ohne ihren prägenden Charakter zu verlieren, zeigte die Architektin Ingrid Schmidt am Beispiel der Siedlung Rheinbaben. Diese Siedlung ist Gegenstand eines Modellprojektes, das das Westfälische Amt für Landschafts- und Baukultur in Zusammenarbeit mit der Stadt Bottrop in den letzten Jahren bearbeitet hat. "Mit unseren Entwürfen wollen wir zeigen, wie sich der Gebäudebestand umbauen und erweitern lässt, ohne dass das besondere Gesicht der Siedlung leidet", so Schmidt.

Im Programm des Nachmittags wurden dann die unterschiedlichen Sichtweisen, unter denen man die Siedlungen betrachten kann, deutlich. LWL-Chefdenkmalpfleger Prof. Dr. Eberhard Grunsky erläuterte die Ansprüche der Denkmalpflege, während Prof. Dr. Karl-Heinz Cox die Position der Wohnungswirtschaft vertrat. Wie erwartet führte diese Konstellation zu einer lebhaften Debatte mit den Teilnehmern der Tagung.

"Diese Diskussionen zeigen, wie wichtig es ist, ein so vielschichtiges Thema von den unterschiedlichsten Seiten zu beleuchten. Nur wenn alle Interessen zusammengeführt werden, kann es gelingen, bei einer so komplexen Fragestellung zu einer tragfähigen und dauerhaften Lösung zu kommen", zog Eberhard Eickhoff Bilanz. Im Anschluss an die Tagung starteten die Teilnehmer zu einem ausführlichen Rundgang durch die Siedlung Rheinbaben.



Pressekontakt:
Markus Fischer Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org




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