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Mitteilung vom 15.06.04

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LWL-Fotoausstellung im Westfälischen Freilichtmuseum Hagen zeigt die "Letzten ihrer Zunft"

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Hagen (lwl). Eigentlich wollte die Fotodesignerin und Autorin Annette Fischer nur eine Reportage über den Beruf des Hausschlachters machen, das alte Handwerk faszinierte sie aber so sehr, das daraus schließlich eine neunteilige Serie über die so genannten "Letzten ihrer Zunft" wurde. Unter dem Titel "Handwerksbilder - Einblicke in fast vergangene Arbeitswelten" zeigt der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) ab dem 20. Juni (bis Ende Oktober) in Haus Sümmern seines Westfälischen Freilichtmuseums Hagen eine Fotoausstellung mit Bildern aus dieser Serie.

Ähnlich wie die traditionellen Werkzeuge und Werkstatteinrichtungen, die inzwischen vielerorts einen Platz im Museum gefunden haben, wollte Fischer mit ihren Fotos und Texten den Arbeitsprozess an sich wie auch die spezielle Atmosphäre in den Werkstätten vor Ort dokumentarisch erfassen.

In beeindruckenden, stimmungsvollen Schwarz-Weiß-Fotografien stellt Fischer einen Hausschlachter, einen Zigarrenmacher, einen Hufschmied, einen Intarsienschneider, einen Dampfmaschinensägewerker und Lohndrescher, einen Drechsler, einen Sattler, einen Korbflechter sowie eine Bürstenmacherin vor. Über die persönlichen Erfahrungshorizonte hinaus, spiegeln sich in deren Lebenserinnerungen verschiedene Aspekte eines Strukturwandels, der insbesondere seit den 1950er Jahren viele Handwerkszweige erfasste und mit der Zeit zum Verschwinden zahlreicher Berufe in ihrer ursprünglichen Form führte. Das alles ist nachzulesen in den Textbeiträgen des ausstellungsbegleitenden, um weitere Fotografien ergänzten Buches.

"Man kann den Lauf der Dinge nicht aufhalten, aber mit dem Aussterben der alten Handwerksberufe stirbt auch ein Stück Kultur", so der porträtierte Hausschlachter August Scholand. Denjenigen, die diesen Bereich der Arbeitskultur nicht aus eigener Anschauung und Erfahrung kennen, verschafft die Ausstellung sowie das unter gleichem Titel erschienene Buch einen Eindruck vergangener Arbeits- und Lebenswelten ¿ für andere vielleicht ein Stück Erinnerung.

HandwerksBilder von Annette Fischer, 2003, 112 Seiten, gebunden, 19,95 Euro,
ISBN 3-7843 ¿3220-X, Landwirtschaftsverlag GmbH, 48084 Münster



Pressekontakt:
Markus Fischer, Telefon: 0251 591-235 und Uta Wenning-Kuschel, Tel.: 02331 7807113
presse@lwl.org




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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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