Mitteilung vom 26.05.04
Presse-Infos | Der LWL
"Zwischen Kohle und Eisen ¿ Einblicke in die Geschichte der Kokereien im Ruhrgebiet"- Führung, Film und Vortrag
Hattingen (lwl). Mehr als 100 Kokereien waren um 1920 im Ruhrgebiet in Betrieb. Sie prägten das Bild vom Ruhrgebiet als Industriemoloch mit rauchenden Schloten und qualmenden Kaminen. Auch zur Hattinger Henrichshütte gehörte bis in die 1960er Jahre eine eigene Kokerei. Heute sind es nur noch drei Anlagen, die im Revier Koks herstellen: Die Kokerei Prosper in Bottrop, die Thyssen Krupp Stahl-Kokerei Schwelgern in Duisburg und die Krupp Mannesmann - Kokerei in Duisburg Huckingen.
Am Freitag, 28.05.2004, gibt der Dietmar Osses, Histriker des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) um 20 Uhr einen Überblick über die Entwicklung der Kokereiindustrie im Ruhrgebiet von den Anfängen um 1800 bis in die 1960er Jahre. Der LWL-Film "Aus Kohle wird Koks" schlägt im Anschluss daran den Bogen zur modernsten Kokerei der Welt, die 2003 in Duisburg-Schwelgern in Be-trieb genommen wurde.
Osses skizziert in seinem Vortrag mit zahlreichen Bildern und historischen Fotografien die technische Entwicklung der Kokereien von einfachen Meilern zu hoch komplexen Industrieanlagen mit eigenen chemischen Fabriken. Bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts war das Revier im Betrieb wie im Bau von Kokereianlagen weltweit führend. In den 1970er Jahren lagen die Kokereibaufirmen vorn bei der Entwicklung umweltverträglicherer Techniken. Zudem wird die Schlüsselstellung der Kokereien zwischen Steinkohlenbergwerken einerseits und Hüttenwerken andererseits beleuchtet. Weitere Schwerpunkte des Vortrags sind der Arbeitsalltag auf einer Kokerei und die Wahrnehmung der Kokereien in der Bevölkerung.
Abgerundet wird der Vortrag durch den Film "Aus Kohle wird Koks", den das Landesmedienzentrum des LWL 1998 und 2003 drehte. Das 14-minütige Video zeigt unter anderem wie 1998 die Kokerei bei Thyssen in Duisburg-Bruckhausen nach 43-jähriger ununterbrochener Produktion stillgelegt wurde, aber auch wie im Jahr 2003 in Duisburg-Schwelgern die modernste Kokerei der Welt in Betrieb genommen wurde. Mit einer Jahreskapazität von rund 2,5 Millionen Tonnen Hochofenkoks sichert das Werk im Ruhrgebiet den größten Teil dieses Brennstoffes.
Der Vortrag mit anschließendem Film beginnt um 20.00 Uhr im Foyer des Westfälischen Industriemuseums Henrichshütte Hattingen und ist kostenlos. Treffpunkt für die Spätschicht-führung ist um 19 Uhr das Foyer (Erwachsene 3,50 ¿, ermäßigt 2 ¿).
Pressekontakt:
Anja Kuhn, Tel. 0231 6961-139, anja.kuhn@lwl.org und Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Tel. 0251 591-235
presse@lwl.org
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