Mitteilung vom 01.04.04
Presse-Infos | Der LWL
Bäuchen und Bleichen im Textilmuseum Bocholt
Langerfelder Garnbleicher kommen zum Tag der offenen Tür
Bocholt (lwl). Im Textilmuseum Bocholt wird am Samstag, 1. Mai, gefitzt, gebäucht und gebläut. Dabei hantieren die Bleicher mit Beiz-Büke, Küpe und Bäucherkessel. Was sich dahinter verbirgt, erfahren die Besucher beim Tag der offenen Tür im Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), das gleichzeitig sein 15-jähriges Bestehen feiert. Im Rahmen des umfangreichen Festprogramms werden die Langerfelder Garnbleicher den alten Vorgang des Garnbleichens vorführen.
Schon im 15. Jahrhundert wurde im Tal der Wupper gebleicht. Ausgangsprodukt war Flachs, der zunächst gebrochen, gehechelt, gekämmt und dann gesponnen wurde. Ziel des Bleichvorgangs war es, unerwünschte Farbstoffe, aber auch Verunreinigungen, die beim Spinnen entstanden, zu entfernen, damit die Faser ihr rein weißes Aussehen erhielt. Das fertige Garn wurde dann in Köln, Frankfurt, Flandern oder Brabant verkauft, später zum größten Teil im Tal der Wupper selbst verarbeitet. Zwischen zwei und drei Monaten dauerte dieser Bleichvorgang. Erst um 1840, als die Chlorbleiche aufkam, die Zeit und Arbeit sparte, wurde die Rasenbleiche nach und nach eingestellt.
Die 1981 gegründete Garnbleichergruppe will das Wissen über die Techniken des Garnbleichens, aber auch die Arbeitskleidung des Bleichers erhalten und die Bedeutung dieses Berufszweiges für die berühmte Wuppertaler Textilindustrie bekannt machen. Inzwischen haben die Langerfelder Bleicher schon zahlreiche Auftritte in weiten Teilen der Bundesrepublik sowie den Wuppertaler Partnerstädten in England und Frankreich absolviert. Höhepunkt für die Gruppe war jedoch die Teilnahme an den Steuben Paraden in New York und Philadelphia.
Das komplette Festprogramm in Kürze im Internet unter https://www.textilmuseum.de.
Pressekontakt:
Markus Fischer, Tel. 0251 591-235 und Evelyn Zerbe, Tel. 0231 6961-127
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