Mitteilung vom 23.03.04
Presse-Infos | Der LWL
Westfälisches Museum für Archäologie feiert Geburtstag
Herne (lwl). Am 28. März feiert das Westfälische Museum für Archäologie Geburtstag ¿ und das gleich zweimal: Vor 70 Jahren wurde aus der archäologischen Abteilung des damaligen Provinzialmuseums in Münster ein eigenständiges Museum, vor einem Jahr wurde es in Herne wieder eröffnet. Aus diesem Anlass gibt es am Sonntag ein buntes Programm mit Führungen, Filmen und Mitmach-Aktionen.
Das Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) birgt am Sonntag (28.3.)
Überraschungen: Verteilt in der Grabungslandschaft zeigen Spezialisten, mit welchen Materialien und Methoden die Menschen in unterschiedlichen Epochen gearbeitet haben. Da demonstriert ein Steinzeitspezialist, mit welchen Techniken die Menschen vor 20 000 Jahren Werkzeuge aus Stein herstellten. Das Steinzeitatelier nimmt sich der Waffenentwicklung an, von den ältesten Speeren und Lanzen aus der Zeit des Homo erectus und der Neandertaler bis hin zu Pfeil und Bogen aus der Ausrüstung des Gletschermannes ¿Ötzi". Die Besucher haben die Möglichkeit, sich unter Anleitung Schmuckstücke nach 3000 Jahre alten Vorbildern zu fertigen.
Kenner der Textilherstellung sind im Mittelalter vertreten. Hier kann jeder einmal ausprobieren, wie vor 1000 Jahren Schafwolle mit einer kleinen Handspindel zu einem Faden gesponnen wurde. Und im Innenhof demonstriert ein Schmied sein Können. Im Museumskino laufen bekannte Filme wie zum Beispiel ¿Der Name der Rose¿.
Vor genau einem Jahr, am 28. März 2003, eröffnete der LWL sein Archäologie-Museum am neuen Standort Herne. 80.000 Besucher haben sich die Ausstellung bis jetzt angesehen. Sie zeigt auf rund 2.900 Quadratmetern die 250.000-jährige Geschichte der Menschheit in Westfalen anhand von Funden und Ausgrabungen aus der ganzen Region.
Zusammen mit den Museen für Naturkunde und für Kunst und Kulturgeschichte, die weiterhin in Münster ihren Standort haben, gehört das archäologische Landesmuseum zum Kernangebot der vom LWL getragenen, überregionalen Museen in Westfalen. Seit 70 Jahren bietet es einen Überblick zur Geschichte des Menschen in Westfalen in all ihren Aspekten und von seinen Anfängen an. ¿Die Archäologie ist darüber hinaus die einzige Wissenschaft, die zur Geschichte der Menschen noch neue Quellen zu Tage fördert, nämlich bei den Notgrabungen ¿ ausgelöst durch die tagtäglichen Eingriffe in den Boden wie das Erschließen von Baugebieten oder Verlegen von Leitungen. Zusammen mit den sich immer weiter entwickelnden Naturwissenschaften sind wir damit in der Lage, immer wieder neue Erkenntnisse zu liefern, die unser Bild von der Vergangenheit verändern.
Die besondere Konzept und die einzigartige Gestaltung des Museums erlauben uns, diese Erkenntnisse schnell für die Allgemeinheit umzusetzen¿ erklärt LWL-Museumsdirektorin Dr. Gabriele Isenberg den Anspruch des Museums.
Mit der Standortverlagerung begann ein neues Kapitel in der 70-jährigen Geschichte des Museums. 1934, vor 70 Jahren, war die archäologische Abteilung des damaligen Provinzialmuseums (heute LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte) eine eigenständige Institution mit dem Namen ¿Landesmuseum für Vor- und Frühgeschichte¿ geworden. Platznöte am alten Standort in Münster zwangen Ende der 1980er-Jahre die Verantwortlichen zu Überlegungen nach der räumlichen Zukunft des Museums.
1991 beschloss die Landschaftsversammlung des Landschaftsverbandes, das Museum nach Herne zu verlagern. Die Ruhrgebietsstadt setzte sich damit gegen die Mitbewerber Münster, Bielefeld und Dortmund durch. Bis zur Realisierung vergingen einige Jahre. Erst mit der Aufnahme des Projektes in die IBA (Internationale Bauausstellung) Emscher Park konnte die Finanzierung gesichert werden. 1999 wurde mit dem Bau begonnen. Im Juli 2001 schloss das alte Museum an der Rothenburg in Münster seine Pforten.
Insgesamt kann die westfälische Archäologie auf eine fast 200-jährige Tradition zurückblicken. Im Jahr 1825 rief der damalige Oberpräsident für die preußische Provinz Westfalen, Freiherr von Vincke, zur Einrichtung eines ¿Museums Vaterländischer Alterthümer¿ auf. Damit begann die Sammlung von archäologischen Funden, von denen einige noch heute Bestandteil der Ausstellung sind.
Termine:
Geburtstagsfest, So, 28.3.04, 11 bis 18 Uhr
Führungen durch die Ausstellungen: 12, 14 und 16 Uhr
Kino: 11.30 Uhr: ¿Der Ötztal-Mann¿, Spielfilm-Dokumentation, freigegeben ab 6 Jahre. 13.30 Uhr: ¿Asterix und Obelix gegen Caesar¿, Spielfilm, ohne Altersbeschränkung; 15.30 Uhr: ¿Der Name der Rose¿, Spielfilm, freigegeben ab 16 Jahre.
Kosten:
Zu entrichten ist nur der Eintrittspreis: Erwachsene 3,50 Euro, 6- bis 17-Jährige 2 Euro, Familien 8 Euro, Ermäßigungsberechtigte 2,10 Euro. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Westfälisches Museum für Archäologie, Europaplatz 1, 44623 Herne, Tel. 02323 94628-0, https://www.museum-herne.de. Öffnungszeiten: Dienstag, Mittwoch, Freitag 9 Uhr bis 17 Uhr, Donnerstag 9 Uhr bis 19 Uhr, Samstag, Sonntag, Feiertag 11 Uhr bis 18 Uhr
Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, Tel: 0251 591-235 und Dr. Yasmine Freigang, Tel. 0251 5907-267
presse@lwl.org
Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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