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Mitteilung vom 19.03.04

Presse-Infos | Der LWL

Ein neuer "alter" Garten für Gut Neuhof?
Studenten haben mit LWL-Unterstützung Gestaltungskonzept entwickelt

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Petershagen (lwl). Wie könnte die Gartenanlage von Gut Neuhof in Petershagen-Heimsen (Kreis Minden-Lübbecke) aus ihrem Dornröschenschlaf geweckt werden? Auf der Basis der Dokumentation "Gartenlandschaft OstWestfalenLippe", die der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) 2002 herausgegeben hat, haben Studenten der Fachhochschule Lippe und Höxter Antworten auf diese Frage entwickelt. Ihre Vorschläge haben die Studenten am Freitag (19.03.) gemeinsam mit der
AMEOS Pflege GmbH, Träger der Betreuungs- und Pflegeeinrichtung für psychisch Kranke und Suchtkranke Gut Neuhof und dem Westfälischen Amt für Landschafts- und Baukultur des LWL vorgestellt.

Gut Neuhof entstand, als 1599 vier Adelshöfe der Vorburg Schlüsselburg auf die gegenüberliegende rechte Weserseite verlagert und zusammengelegt wurden. Während die Gebäude des im Jahre 1748/49 komplett umgestalteten Gutes umfassend saniert worden sind und dem Betrachter heute einen guten Eindruck von einem barocken Feudalsitz vermitteln, kann die barocken Strukturen der Gartenanlage nur noch ein geschulter Betrachter erkennen: Bis auf den barocken Gartenpavillon ist von der Ausstattung nur noch wenig erhalten. Weite Rasenflächen mit einzelnen Gehölzen und einigen Strauchgruppen prägen heute das Bild der Anlage.

"Die barocke Gartenanlage ist nicht wie ansonsten üblich im 19. Jahrhundert im Stil der damals modernen Landschaftsgärten nach englischem Vorbild verändert worden, sondern durch nachlassende Pflege quasi bis heute in einen Dornröschenschlaf gefallen.

Die Strukturen der Anlage sind aber immer noch erkennbar, so dass sich hier die Chance bietet, den Garten wieder zu neuem Leben im Sinne der Ideen der Erbauungszeit zu erwecken, ohne dabei in wertvolle gärtnerische Substanz eingreifen zu müssen," so Horst Gerbaulet, Leiter des Projektes "Neue "alte" Gärten" beim Westfälischen Amt für Landschafts- und Baukultur.

Als die Gartenexperten des LWL erfuhren, dass der Leiter der Betreuungs- und Pflegeeinrichtung Gut Neuhof Hans-Joachim Gutsche, großes Interesse an dem barocken Garten hat, vermittelten sie ihm im vergangenen Jahr ein studentisches Team der Fachhochschule Lippe und Höxter. Dieses Team hat sich damit beschäftigt, wie der historische Garten umgeplant werden kann und hat ein Gestaltungskon-zept entwickelt, das auch die heutige Nutzung des Parks berücksichtigt.

Die Studenten haben den Park umfassendend analysiert und zahlreiche historische Pläne und Bildmaterialien ausgewertet. So konnten sie den Zustand der ehemaligen Gartenanlage zum großen Teil ermitteln. Nachdem sie auch die heutige Situation des Areals genau untersucht hatten, formulierten sie Entwicklungsziele für den Garten. In ihre Planung flossen nicht nur ihre Erkenntnisse über den Originalzustand ein, sondern auch moderne Gestaltungselemente mit denen die zukünftigen Freiraumplaner dem Garten ihre eigene Note verleihen wollen. Zusätzliche Sport- und Freizeiteinrichtungen für die Bewohner von Gut Neuhof runden die Planungen ab. Außerdem berücksichtigt das Konzept, dass die histori-schen Bruchsteinmauern der Anlage gesichert werden müssen und es sieht zusätzlich vor, den Innenhof neu zu gestalten.

Für eine eventuelle Umsetzung haben die Studenten einen Maßnahmenplan angefertigt, in dem sie die einzelnen Inhaltspunkte nach Prioritäten geordnet haben. Hier haben sie auch therapeutische Gesichtspunkte berücksichtigt, denn die Bewohner sollen an den Arbeiten im neuen Garten im Rahmen der Arbeitstherapie beteiligt werden. Als nächstes soll überlegt werden, wie die Vorschläge der Studenten in die Tat umgesetzt werden können.





Pressekontakt:
Markus Fischer Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org




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