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Mitteilung vom 17.03.04
Presse-Infos | Der LWL
Der LWL foerdert die Erweiterung des Kreismuseums Wewelsburg und die Neukonzeption der SS-Ausstellung mit über 680.000 Euro
Münster/Büren (lwl). Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) unterstützt den Kreis Paderborn mit über 680.000 Euro dabei, die Dauerausstellung zur ehemaligen Kult- und Terrorstätte der SS¿ auf der Wewelsburg neu zu gestalten und dazu das Kreismuseum Wewelsburg zu erweitern. Das hat der LWL-Kulturausschuss am Mittwoch (17.03.) in Münster beschlossen, der LWL-Finanzausschuss und der LWL-Landschaftsausschuss müssen diesem Beschluss noch zustimmen.
Die Ausstellung dokumentiert, wie die SS in der Nazizeit die Wewelsburg, die 1603 bis 1609 im Stil der Weserrenaissance gebaut worden ist, erst zur ¿Reichsführerschule-SS¿ und später zur ¿SS-Kultstätte¿ umfunktionierte und erweiterte. Maßlose Pläne sahen sogar vor, die Wewelsburg als kreis-förmige Burganlage zum ¿Mittelpunkt der germanischen Welt¿ mit den Ausmaßen einer Großstadt auszubauen. 1939 entstand ein kleines Konzentrationslager, dessen Gefangene bis 1944 als Ar-beitssklaven für die SS-Bauten missbraucht wurden. All das zeigt die Ausstellung seit 1982. Die Dauerausstellung muss nun überarbeitet werden, weil der große Besucherandrang ihr Schäden zu-gefügt hat, die nicht zu reparieren sind. Außerdem hat die Forschung neue Erkenntnisse gewonnen, die nicht in die bestehende Präsentation eingebaut werden konnten.
Für die neue Konzeption der Ausstellung muss das ehemalige Wachhaus umgebaut werden. Außer-dem soll auf dem Grundriss des ehemaligen Gebäudes der Wachmannschaften ein Neubau für Magazine, das Archiv, die Bibliothek und die Verwaltung errichtet werden. Das ursprüngliche Gebäude wurde im März 1945 zerstört, als die SS auf Befehl von Heinrich Himmler vergeblich versuchte die gesamte Anlage zu sprengen, damit die heranrückenden Amerikaner sie nicht einnehmen konnten.
¿Die Wewelsburg hat als eine der wichtigsten nationalen Gedenkstätten eine herausragende Bedeu-tung. Deshalb ist es wichtig, dass die Ausstellung mit neuen Forschungsergebnissen Schritt hält. Dazu wollen wir mit unserem Zuschuss einen Beitrag leisten und so helfen, dass das Museum seinen Status in der Museumslandschaft Westfalens festigen kann¿, sagte LWL-Kulturdezernent Prof. Dr. Karl Teppe im Kulturausschuss.
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