Mitteilung vom 27.01.04
Presse-Infos | Der LWL
Westfälisches Museum für Archäologie stellt Jahresprogramm vor
Herne (lwl). Das Westfälische Museum für Archäologie will 2004 seine Position am neuen Standort in Herne festigen und bietet ein vielseitiges Programm. Mit Familiensonntagen und Kreativseminaren will das Archäologie-Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) Familien, Jugendliche und Erwachsene ansprechen. Ab 17. Juni läuft die erste Sonderausstellung über Prärieindianer und Eiszeitjäger. Das Museum hat an seinem neuen Standort in Herne in den ersten zehn Monaten fast 70.000 Besucherinnen und Besucher gezählt.
"Wir sind angenehm überrascht, dass das Museum äußerst positiv angenommen worden ist," bilanziert LWL-Museumsdirektorin Dr. Gabriele Isenberg die ersten neun Monate am neuen Standort. Mit 70 000 Gästen in zehn Monaten seien nicht nur Stammkunden wiedergekommen, sondern das Museum habe auch viele neue Freunde gewonnen, die sich auf das Abenteuer Archäologie einlassen wollten. Auch 2004 wollen wir unserem hohen Qualitätsanspruch gerecht werden. Bei der Gratwanderung zwischen Bildungsauftrag und Eventkultur, dem heutzutage jedes Museum ausgesetzt ist, setzen wir auf die Strategie der Nachhaltigkeit. Wir wollen, dass unsere Besucherinnen und Besucher etwas für sich selbst mitnehmen, das über die Zeit des Museumsbesuchs hinaus reicht", erklärt die westfälische Landesarchäologin.
Vor allem Familien und an Archäologie interessierte Jugendliche und Erwachsene will das Museum im Jahr 2004 ansprechen. Deshalb wird jeder erste Sonntag im Jahr ein Familiensonntag mit einem besonderen, kostenlosen Angebot.
Der kommende Familiensonntag (1.2.) ist den Rittern gewidmet. Für Kinder gibt es um 14 Uhr und um 16 Uhr das Programm "Wie die alten Rittersleut". Im Mittelalter galten Ritter als edle und mutige Kämpfer mit vorbildlichen Manieren. Kinder im Alter von 8 bis 12 Jahren können sich im Archäologie-Museum vom Knappen zum Ritter ausbilden lassen. Neben höfischen Benehmen lernen die jungen Recken alles über das ritterliche Leben im Mittelalter. Bevor die Knappen feierlich den Ritterschlag erhalten, stellen sie sich selbst einen Teil der Rüstung her.Während sich die 8- bis 12-Jährigen im LWL-Archäologiemuseum vom Knappen zum Ritter ausbilden lassen, machen die Erwachsenen unter fachkundiger Führung einen Rundgang durch 250 000 Jahre Menschheitsgeschichte in Westfalen.
Im Museumskino läuft um 12 Uhr und um 15 Uhr der dänische Spielfilm "Valby - Das Geheimnis im Moor". Die drei Freunde Sven, Bo und Petra geraten durch ein vom Blitz getroffenes Funkgerät ins Mittelalter. Während den beiden Jungs die Flucht in die Gegenwart gelingt, wird Petra von einer Horde Ritter geraubt. Gemeinsam mit der kleinen Hanna begeben sich die Freunde zurück ins Mittelal-ter, um Petra zu retten.
Im Februar beginnen auch die so genannten Kreativseminare, die mehrere Stunden aber auch ein ganzes Wochenende dauern können. "Damit wollen wir vor allem ältere Jugendliche und aktive Erwachsene ansprechen, die sich einmal intensiv und das heißt auch praktisch mit dem Leben in einer vergangenen Zeit auseinandersetzen wollen, zum Beispiel einer 20 000 Jahre alten Jagdtechnik wie der Speerschleuder oder der ersten Kunst" erläutert Museumspädagoge Michael Lagers das Angebot.
Im ersten Seminar am 15.2. geht es um das mittelalalterliche "Feuer-Zeug", den Feuerstahl dafür schmieden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer selbst.
Am 28. März feiert das Museum gleich zweimal Geburtstag: seinen ersten in Herne und seinen siebzigsten insgesamt. Denn 1934 wurde die archäologische Abteilung des Provinzialmuseums in Münster eigenständige Institution unter dem Namen "Landesmuseum für Ur- und Frühgeschichte".
Zum ersten Mal nimmt auch das Archäologie-Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe in diesem Jahr an der ExtraSchicht - Die Nacht der Industriekultur" (10.7.2004) teil. Das Museum beteiligt sich unter dem Motto "Industrie-Archäologie" mit Spezialführungen, Vorträgen, Filmen und Mitmach-Aktionen.
Die zweite Jahreshälfte 2004 steht unter dem Zeichen von Prärieindianern und Eiszeitjägern: Am 17. Juni beginnt die erste Sonderausstellung, die bis zum 16. Januar 2005 laufen soll. Die Ausstellung zeigt das frühere Leben der nordamerikanischen Jäger der Prärien und Plains und stellt dies den Spuren der frühen modernen Menschen gegenüber, die vor 40 000 bis 12 000 Jahren in einem ähnlichen Lebensraum in Europa lebten. Dafür wird in der 800 Quadratmeter großen Halle sogar ein ganzes Tipi-Dorf aufgebaut. "Eiszeitjäger und Prärieindianer haben vieles gemeinsam, zeigen aber auch viele Unterschiede. Durch die Gegenstände und Überlieferung der Prärieindianer, deren Lebensweise erst im 19. Jahrhundert weitgehend vernichtet worden ist, erahnen wir, was aus der Zeit der Eiszeitjäger alles verloren gegangen sein kann, zum Beispiel Babytragen und reich verzierte Kleidung. Die Frage, die hinter der Ausstellung steht, ist ob uns unser Wissen von den nordamerikanischen Indianern helfen kann, unsere eigene Vergangenheit besser zu verstehen, von der nur so wenig übrig ist", erläutert Museumsleiterin Dr. Barbara Rüschoff-Thale das Konzept der Ausstellung.
Westfälisches Museum für Archäologie, Europaplatz 1, 44623 Herne, Tel. 02323 94628-0, https://www.museum-herne.de. Öffnungszeiten: Dienstag, Mittwoch, Freitag 9 Uhr bis 17 Uhr, Donnerstag 9 Uhr bis 19 Uhr, Samstag, Sonntag, Feiertag 11 Uhr bis 18 Uhr
Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, Tel: 0251 591-235 und Dr. Yasmine Freigang, Tel. 0251 5907-267
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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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