LWL-Newsroom

Mitteilung vom 23.01.04

Presse-Infos | Der LWL

Silberjubiläum: Ausstellung, Kongress, Fest und 150 Veranstaltungen
LWL-Industriemuseen lockten im letzten Jahr 391.500 Besucher an

Dortmund (lwl). Einen erneuten Zuwachs bei den Besucherzahlen meldet der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) für sein Westfälisches Industriemuseum: 391.500 Menschen lockten die acht Häuser mit ihren herausragenden Denkmälern, vielfältigen Ausstellungen und einer Reihe von Veranstaltungen an. Das sind noch einmal 37.500 mehr als 2002. "Und das Schönste ist: 90 Prozent unserer Gäste waren so beeindruckt, dass sie wiederkommen wollen", freut sich Museumsdirektor Helmut Bönnighausen und zitiert damit ein Ergebnis der jüngsten Besucherbefragung an den Museumsstandorten Dortmund, Bochum, Witten, Waltrop, Hattingen, Bocholt, Lage und Petershagen.
Das Wiederkommen lohnt sich: Zum 25-jährigen Bestehen wartet ein abwechslungsreiches Programm auf die Besucher der LWL-Industriemuseen. Mehr als 150 Veranstaltungen füllen allein im ersten Halbjahr den Kalender - darunter Ausstellungen, Vorträge, Feste, Radtouren, Ökoführungen und einiges mehr. Darüber hinaus hat das Westfälische Industriemuseum (WIM) im Jubiläumsjahr mit einer zentralen Ausstellung, einem Kongress, einem großen Fest und vier WIM-Wochen Industriekultur in konzentrierter Form im Angebot:

· Auf der Zeche Zollern in Dortmund präsentiert das Museum vom 20. Juni bis 12. September unter dem Titel "Schätze der Arbeit" eine Auswahl der wichtigsten, schönsten, ältesten, wertvollsten und skurrilsten Objekte aus der insgesamt 250.000 Stücke umfassenden Sammlung. Gleichzeitig lässt das Museum 25 Jahre Geschichte Revue passieren.
· Bei einem gemeinsamen internationalen Kongress im Juni (24.-26.6.) mit dem Rheinischen Industriemuseum Oberhausen, das sein 20-jähriges Bestehen feiert, diskutieren Fachleute unter dem Motto "Unterhalten und Bilden" über Anspruch und Wirklichkeit der Industriemuseen.
· 25 Jahre, nachdem der LWL-Landschaftsausschuss in Münster die Gründung des Westfälischen Industriemuseums beschloss, wird auf Zollern Geburtstag gefeiert: Am 12. September präsentieren sich die acht Standorte mit Aktionen zum Zuschauen und Mitmachen, warten Theater, Musik und Kulinarisches auf die Besucher.
· In vier "WIM-Wochen" hat das Museum interessante Veranstaltungen an mehreren Standorten unter den Titeln Feuer, Wasser, Stoff und Stein gebündelt. Beim Thema Feuer etwa lodern in Hattingen Fackeln, werden in Lage 20.000 Ziegel im Ringofen gebrannt, geht es auf Zollern um Brände und Explosionen unter Tage ...

Das komplette Programm ist im Internet unter https://www.industriemuseum.de zu finden; Veranstaltungskalender können außerdem unter 0231 6961-0 angefordert werden.

Die Besucherzahlen im Einzelnen:

Das bisher beste Standort-Ergebnis des Vorjahres hat die Zeche Zollern II/IV in Dortmund im Jahr 2003 noch einmal gesteigert: 97.980 Gäste lockte das Bergwerk mit dem berühmten Jugendstilportal an. Zum Erfolg trugen vor allem die zahlreichen Sonderveranstaltungen wie die Extraschicht, die Dortmunder Museumsnacht, Tanztheater im Rahmen der Triennale, Hochzeiten, Tagungen und die Kultveranstaltung "Geierabend" bei. Gäste dieser Veranstaltungen stellen rund 50 Prozent der Besucher. "Aber auch unsere museumspädagogischen Angebote sind ausgebaut worden und waren sehr stark nachgefragt", erklärt Museumsleiterin Dr. Ulrike Gilhaus. Das Jahr 2004 steht auf Zollern ganz im Zeichen des Jubiläums (s.o.). Die Museumsleiterin freut sich außerdem, dass der Leonard-Strom-Umformer ¿ Teil der historischen Maschinen in der Maschinenhalle - im Frühjahr wieder in Gang kommen wird.

Das 3. Dampffestival Ruhr und die Italiener-Ausstellung haben dem Westfälischen Industriemuseum Zeche Hannover in Bochum 2003 einen wahren Besucherboom beschert: 29.200 Gäste besuchten Malakowturm, Maschinenhalle und Kinderbergwerk im Stadtteil Hordel - und das, obwohl das Museum nur während der Sommermonate an den Wochenenden regelmäßig geöffnet ist. Die "Zeche Knirps" - der kleine Ableger der Zeche Hannover - lag in der Gunst der jungen Besucher wieder weit vorn: Über 10.800 Jungen und Mädchen in 561Gruppen absolvierten bei Schulausflügen und Kindergeburtstagen eine Schicht als Hauer, Schlepper und Anschläger. Novum in der neuen Saison: in den Museumshäusern der Zechensiedlung am Rübenkamp kehrt Leben ein, ein Teil der Verwaltung wird dort einziehen. Passend zur Fertigstellung der alten Bergarbeiter-Häuser kündigt Museumsleiter Dietmar Osses nach den Sommerferien eine historische Ausstellung über Brieftauben an.

Eine positive Bilanz zog auch die Zeche Nachtigall in Witten: Mit rund 10.000 Gästen feierte das Bergwerk am Eingang des Muttentals am 10. und 11. Mai die Museumseröffnung. Insgesamt 33.400 Besucher erkundeten bis Ende Dezember das Museumsgelände und den Nachtigallstollen. "Das Besucherbergwerk hat sich als absoluter Renner erwiesen", freut sich Museumsleiter Michael Peters, der mit seinem Team an einem Konzept für den weiteren Ausbau arbeitet. Noch einmal 17.100 Menschen sahen im letzten Jahr die WIM-Ausstellung im nahe gelegenen Bethaus.

Mehr als 33.000 Besucher lockte die Henrichshütte Hattingen im vergangenen Jahr an. Viel Anerkennung und Lob gab es für das herausragende Projekt des Jahres 2003: die Doppelausstellung "Zwangsarbeit in Hattingen", die das LWL-Industriemuseum zusammen mit dem Stadtmuseum Hattingen gezeigt hat. Museumsleiter Robert Laube und sein Team arbeiten jetzt mit Hochdruck an den Vorbereitungen zur Eröffnung der historischen Gebläsehalle. Am 26. und 27. Juni feiert der neue Veranstaltungsort mit einem "FeuerFest" und viel Musik seine Premiere. Zwei Wochen später ist die Henrichshütte einer der Hauptspielorte der "Extraschicht", der langen Nacht der Industriekultur im Ruhrgebiet.

Knapp unter der magischen Grenze von 100.000 Besuchern (99.700) blieb das Alte Schiffshebewerk Henrichenburg in Waltrop. "Das war das erfolgreichste Jahr unseres elf-jährigen Bestehens", zieht Museumsleiter Herbert Niewerth Bilanz. Bei großen Veranstaltungen wie der Extraschicht, dem Tag der offenen Tür mit langer Filmnacht und dem Tag des offenen Denkmals strömten die Besucher zu Tausenden ins Museum. Rund 900 Kinder- und Erwachsenengruppen erkundeten bei Führungen den gigantischen Schiffslift und die historischen Schiffe. Die neueste schwimmende Attraktion im Oberwasser wird am 2. Mai der Öffentlichkeit übergeben: die "Ostara" - ein fast 80 Jahre alter Schleppkahn, der genau für die Maße des Schiffstroges im Alten Hebewerk gebaut wurde - ist fertig restauriert und steht künftig als Ausstellungsraum zur Verfügung.
Zur Eröffnung zeigt das Industriemuseum dort die Ausstellung "Kanal-Landschaft Ruhrgebiet" mit Bildern von Hermann Bertelt.

Das Textilmuseum Bocholt konnte im letzten Jahr rund 30.600 Besuchern an seinem "Stammsitz" an der Aa begrüßen. Mit 85.000 geschätzten Gästen geradezu überlaufen war die Dependance, die das LWL-Industriemuseum im Frühsommer auf der Landesgartenschau in Gronau eröffnete. In der Ausstellung "Am Anfang war die nackte Haut" zeigte das Textilmuseum dort viele historische Webstühle in Aktion und gab Einblicke in die Geschichte der Textilindustrie im Westmünsterland. Für 2004 kündigt Museumsleiter Dr. Hermann-Josef Stenkamp neben historischen Touren (Foto), Vorträgen und der erfolgreichen Reihe "Der besondere Sonntag" wieder mehrere Sonderausstellungen an, darunter: "Eigener Herd ist Goldes wert" mit historischen Spruchtüchern (8.2.-25.4.) und "Staubmaske und Schweißeranzug - Textilien zum Schutz von Menschen und Dingen" (4.7. -3.10.).

34.400 Besucher lockte das Westfälische Industriemuseum Ziegelei Lage im vergangenen Jahr an. Treckertreff und Töpfermarkt, das Museumsfest und Ferienfreizeiten gehörten wieder zu den beliebtesten Veranstaltungen. "Auch unsere Samstags-Aktionen für Kinder und die Kabarett-Reihe laufen sehr gut", resümiert Willi Kulke. Mit der neuen Sonderausstellung "Kinderarbeit - einst und jetzt" (15.2.-6.6.2004) will der Museumsleiter vor allem Schulklassen ansprechen. Zum umfangreichen Begleitprogramm gehören neben museumspädagogischen Angeboten auch Filme und Führungen (Infos unter https://www.ziegelei-lage.de). Die zweite Sonderausstellung des Jahres ist eingebettet in das Aktionsjahr von 40 Museen in Ostwestfalen-Lippe zur Kultur des Essens und Trinkens und heißt "Raffiniert! Zuckerrübenanbau, Zuckerproduktion und Zuckeranbau in Lippe (ab 17.10.2004)."

Die Arbeit des amerikanischen Glaskünstlers Therman Statom an der Weser war das Highlight im Veranstaltungsjahr 2003 der Glashütte Gernheim in Petershagen. Mit 33.200 Gästen verbuchte das Westfälische Industriemuseum das zweitbeste Ergebnis seit der Eröffnung vor fünf Jahren. Das Industriemuseum in Petershagen bleibt in seinem Ausstellungsprogramm 2004 weiterhin international: Vom 7. März bis 6. Juni zeigt die Hütte unter dem Motto "Faszination Glas" Tendenzen der zeitgenössischen finnischen Glasszene. Und Ende Juni kommt dann ein weiterer bedeutender amerikanischer Glaskünstler der Gegenwart nach Gernheim: William Morris. Seine Werke aus 20 Jahren Arbeit am Ofen werden in einer Überblicksausstellung präsentiert. Museumsleiter Michael Funk freut sich außerdem, dass die Restaurierung des ehemaligen Fabrikantenwohnhauses Ende des Jahres 2004 abgeschlossen werden soll: "Damit kommt das Museum einen großen Schritt voran."




Pressekontakt:
Markus Fischer, Telefon: 0251 591-235 udn Christiane Spänhof, Telefon: 0231 6961-127
presse@lwl.org




Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


Der LWL auf Facebook:
https://www.facebook.com/LWL2.0




zur Druckansicht dieser Seite

zu den aktuellen Presse-Infos