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Mitteilung vom 20.01.04

Presse-Infos | Der LWL

Dreck, Haut und operative Batterieentfernung ¿ LWL-Experte beruhigt

Westfalen/Australien (lwl). Tief im Busch. Dschungellager down under. Maenn- und Weiblein ohne Guertellinie. Cordalis und Kueblboeck nebst Kakerlaken. Kabarettistin Fitz zeigt Cellulitis. Eine gewisse Beil, Caroline macht sich vorm Allerletzten, pardon: Finale der so genannten Dschungel-Show (heute abend, RTL, 22.15 Uhr) mit nassem Dreck auf nackter Haut einen Namen. Ob und um wen wir uns hernach welche Sorgen machen muessen, reflektiert Prof. Dr. Dr. Ulrich Sprick, Aerztlicher Direktor der Klinik fuer Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik Dortmund (536 Betten) des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL).

Herr Prof. Sprick, haben die Protagonisten der RTL-Show bleibende mentale Schaeden zu befuerchten?

Sprick: Keine, die nicht vorher schon zumindest subtil angelegt waren wie zum Beispiel die psychiatrisch bedenkliche Panikattacke des Herrn Kueblboeck oder das frustrane Sich-staendig-zurueckgesetzt-Fuehlen der rausgeflogenen Dschungelkoenig-Aspiranten. So etwas ist aber medikamentoes und verhaltenstherapeutisch in den Griff zu kriegen. Zumal, wenn dank ueppigen Mitmach-Honorars eine mehrwoechige Behandlung im beschuetzten Rahmen einer Privatliquidation moeglich ist.

Haetten Sie Platz?
Sprick: Nein.

Was ist mit Produzenten, Programmverantwortlichen und PR-Managern der Show?

Sprick: Die somatischen, also koerperlichen Beschwerden, die diesen so genannten P-Gruppenmitgliedern hinter der Kulisse durch allzu heftiges Schenkelklopfen oder ¿ eine hier durchaus verwandte Symptomatik ¿ krampfartige Lach- und Feixanfaelle erwachsen, duerften auf der innerpsychischen Ebene durch ein quotenbedingtes Freudengefuehl kompensiert werden. Ursaechlich dafuer ist hauptsaechlich das Glueckshormon Serotonin, das uns bekanntlich auch den daemlichsten Urwaldstress ertragen hilft. Gesicherte Forschungsergebnisse aus dem Angelsaechsischen, von wo das Show-Format ja, wie sagt man: abgekupfert wurde, liegen dazu aber noch nicht vor.

Alle Zuschauer behaupten, sie haetten ja nur mal kurz reingezappt...?

Sprick: Das ist in der Tat ein millionenfach merkwuerdiges Phaenomen. Die Wohnzimmer-Laborforschung steckt da trotz ¿Big Brother' und ¿Superstar' noch in den Anfaengen: Ist's fruehkindlich sozialisierte Verdraengungslust, ist's ein neurologisch nicht steuerbarer Fingerreflex? Die derzeit einzig Erfolg versprechende Therapie scheint in der operativen Batterie-Entfernung aus der Fernbedienung zu bestehen. Im Extremfall koennen vor allem schwache Koepfe sich sonst zu Tode amuesieren, wie Fachkreise schon berichtet haben.




Pressekontakt:
Karl G. Donath, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org




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