Mitteilung vom 16.01.04
Presse-Infos | Der LWL
Jugenddezernenten warnen:
Kommunen können ausfallende Landesmittel in der Jugendhilfe nicht ersetzen
Ruhrgebiet (lwl). Auf Einladung des Landesjugendamtes beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) und der Stadt Gelsenkirchen diskutierten am Donnerstag (15.01.04) rund 20 Jugenddezernten aus dem Ruhrgebiet aktuelle Themen der Jugendhilfe. Schwerpunktthemen waren dabei die geplanten Kürzungen im Landeshaushalt 2004/2005 und der aktuelle Stand der Offenen Ganztagsschule in den Städten und Kreisen des Ruhrgebietes.
Bei der Jugendhilfe plant die Landesregierung tiefe Einschnitte. Auch wenn die Kürzungen bei einigen Haushaltspositionen noch nicht endgültig feststehen, vertraten die Jugenddezernenten einhellig den Standpunkt, dass 'die Kommunen nicht Ausfallbürge für die gestrichenen Landesmittel sein können. Wenn Fördermittel wegfallen, dann müssen wir die Standards senken¿, warnten die Jugenddezernenten. Sie forderten zudem, dass eine zusätzliche Bürokratisierung und Überregulierung bei der verbleibenden Landesförderung vermieden werden muss.
Bei der Umsetzung der Offenen Ganztagsgrundschule stellt sich die Situation in den einzelnen Kommunen und Kreisen unterschiedlich dar.
Die neuen Ganztagsgrundschulen haben nach Angaben der Jugendexperten anfängliche Anlaufschwierigkeiten überwunden und arbeiten erfolgreich. 'Die notwendige pädagogische Qualität kann jedoch mit den vom Land zur Verfügung gestellten Mitteln nicht erreicht werden. Hier müssen Kommunen und Kreise zusätzliche Mittel zur Verfügung stellen¿, kritisierten die Dezernenten. Die neue Schulform würde von den Eltern gut angenommen und die Nachfrage werde zukünftig weiter steigen. 'Wir müssen hier die Schülerströme im Blick behalten und unsere Schulen auf diese Bedürfnisse der Familien ausrichten¿.
Trotz aller Schwierigkeiten planen mehrere Kommunen des Ruhrgebietes im nächsten Schuljahr mit einzelnen Grundschulen in das Modell der Offenen Ganztagsschule einzusteigen oder das vorhandene Angebot auszuweiten.
LWL-Jugenddezernent Hans Meyer sagte zu, die Anregungen und Kritikpunkte des Erfahrungsaustausches aufzugreifen und an das Land weiterzugeben. Das nächste Treffen der Jugenddezernenten findet 2005 in Dortmund statt.
Pressekontakt:
Markus Fischer Telefon: 0251 591-235
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