Mitteilung vom 11.12.03
Presse-Infos | Der LWL
20 neue Ausstellungen 2004: Von Präriejägern bis zur Industriefotografie
Münster (lwl). Die 17 Museen des Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) planen für das kommende Jahr 20 neue Sonderausstellungen:
Das Westfälische Museum für Archäologie in Herne zeigt von Juni 2004 bis Januar 2005 eine Ausstellung über Indianer und die Folgen der Entdeckung Amerikas durch Columbus ("Jäger der Prärien, Steppen und Wälder"). Der Besucher soll nicht nur in die Geschichte der Ureinwohner Nordamerikas eintauchen, sondern Parallelen mit den letzten Jägern und Sammlern in Westfalen vor 5.000 Jahren suchen.
Das Westfälische Museum für Kunst und Kulturgeschichte in Münster präsentiert vom 28. Februar bis zum 31. Mai Herbert Zangs' abstrakte Werke aus den fünfziger Jahren. Zangs schuf ungewöhnliche Objekte, Collagen und Bilder, deren wichtigstes Merkmal die "vereinheitlichende weiße Bemalung und die unmittelbare Dynamik der Formen" ist, heißt es in der Ankündigung.
Am 5. März (bis 31. Mai) startet das LWL-Museum in Münster eine Ausstellung mit über 100 Werken des Sammlers Siegfried Cremer, dessen Schwerpunkt in der "Kunst der sechziger Jahre mit prozessualem Charakter" liegt (Fontana, Beuys, Manzoni, Roht, Klein, Zangs, Hains).
Dem Künstler Frantisek Kupka, einem der "Väter der abstrakten Kunst", widmet das Kunstmuseum des LWL eine Ausstellung im Sommer (20.6. bis 5.9.). Gezeigt wird der Bestand an 50 Gemälden des Pariser Musée national d'art moderne, Centre Pompidou, der weltweit umfassendsten Kupka-Sammlung.
Der 1929 geborene Maler Arnulf Rainer wird Ehrendoktor der Westfälischen Wilhelms-Universität. Aus diesem Anlass widmet ihm das Westfälische Landesmuseum eine Ausstellung ¿Auslöschung und Inkarnation", die seine Auseinandersetzung mit der Imagi-nationswelt des Christentums beleuchtet (25.6 bis 5.9.).
In die "Welt des Mittelsalters" führt das Museum am Domplatz in Münster ab Oktober (bis Januar 2005). Die Kooperation mit europäischen und einem kanadischen Museum ist die erste Station dieser Ausstellung in Europa und behandelt Themen wie "Das Land und die Bauern", "Die Stadt und die Händler" und "Kirche und Glaube" mit hochkarätigen Kunstwerken. Von Münster aus zieht die Schau über die Lebens- und Vorstellungswelten der Menschen zwischen 1000 und 1500 nach Lüttich und Bordeaux.
Mit den Speisen an der Tafel Karls des Großen bis hin zu den Tischsitten vornehmer Bürger im 18. Jahrhundert beschäftigt sich die Schau "Gefäße für besondere Genüsse" im Museum in der Kaiserpfalz in Paderborn (Juli bis Oktober). Ziel ist eine Rekonstruktion der Ernährungsgewohnheiten durch zehn Jahrhunderte im Rahmen des ostwestfälischen Projekts "Ernährung".
Im zukünftigen Westfälischen Klostermuseum Dalheim (Kreis Paderborn) wird den Besuchern ab dem 1. April bis zum 31. Oktober der Gewölbekeller des ehemaligen Augustiner-Klosters zugänglich gemacht. Die Ausstellung gibt einen Einblick in die ehemaligen Küchen und Keller von Klöstern, deren Lebensführung sich erheblich von einander unterschieden. Das belegen archäologische Funde von wertvollen Gläsern einerseits und von einfachen Holztellern andererseits. Die Vielfalt klösterlichen Kochens ist auch mit einem Blick in heutige Klosterkeller und -küchen zu sehen.
Das Westfälische Industriemuseum wird nächstes Jahr 25 Jahre alt. Aus diesem Anlass zeigt das Westfälische Industriemuseum Zeche Zollern II/IV in Dortmund einen Rückblick auf die Entstehung und Entwicklung dieses dezentralen Museums (20.6. bis 12.9.).
Objekte der Künstlerin J. Breed berichten von der "Reise von sieben Wintern". Sie sind vom 1. Juli bis zum 1. August im Westfälischen Industriemuseum Altes Schiffshebewerk Henrichenburg in Waltrop (Kreis Recklinghausen) zu sehen. Die Niederländerin hat Schiffsreisen in nördliche und südliche Polargebiete unternommen und auf jeder Reise Kunstwerke geschaffen, die das LWL-Museum auf dem Schleppkahn "Ostara" präsentiert.
Für die "Faszination Glas" will das Westfälische Industriemuseum Glashütte Gernheim in Petershagen (Kreis Minden-Lübbecke) vom 7. März bis zum 6. Juni begeistern. 48 finnische Glaskünstler zeigen ihre Arbeiten der letzten Jahre. Ab dem 27. Juni folgt eine Ausstellung mit dem bedeutendsten amerikanischen Glaskünstler William Morris (bis 5.9.).
Im Rahmen des ostwestfälischen Museumsprojekts "Ernährung" zeigt die Glashütte Gernheim vom 14. November 2004 bis zum 15. Februar 2005, wie Glas zum Verpacken und Konservieren von Lebensmitteln dient ("Mindestens haltbar bis...").
Um Kinderarbeit geht es im Westfälischen Industriemuseum Ziegelei Lage (Kreis Lippe) vom 15. Februar bis zum 15. Juni ("Kinderarbeit einst und jetzt"). Während Kinderarbeit in Deutschland der Vergangenheit angehört, stellt der aktuelle Teil dieser Ausstellung die Arbeit von Kindern aus Afrika, Asien und Lateinamerika in Bergwerken, Textilindustrie, Landwirtschaft oder Ziegeleien dar.
Die Zuckerindustrie in Lippe ist Thema einer Ausstellung, die das LWL-Museum in Lage vom 17. Oktober 2004 bis zum 3. April 2005 präsentiert ("Raffiniert!"). Bevor die Zuckerrübe entdeckt war, musste der Süßstoff aus Zuckerrohr gewonnen und aus Mittel- und Südamerika importiert werden. In Lage wurde 1833 die erste Zuckerrübenfabrik gegründet, heute ist sie die letzte in der Region.
Im LWL-Textilmuseum Bocholt (Kreis Borken) dreht es sich zwischen dem 23. März und dem 5. September um Kleidung als Schutz im Beruf. Schutztextilien wie "Staubmaske und Schweißeranzug" waren im Industriezeitalter notwendig, heute ist der Arbeitsschutz eine Wachstumsbranche.
Unter dem Titel "Dahinter" zeigt ebenfalls das Westfälische Industriemuseum in Bocholt eine "Textile Familiengeschichte" der Künstlerin Alice Musiol. Die Penck-Schülerin verfremdet mit traditionellen Handarbeiten wie Sticken, Stricken oder Häkeln neue textile Skulpturen (19.9. bis 21.11.).
"Wir spinnen" heißt es ab dem 12. Dezember 2004 bis zum 27. Februar 2005 im Textilmuseum. Komplett restaurierte und funktionsfähige Maschinen aus einer Hausspinnerei im Emsland werden vor den Augen der Besucher fertiges Strickgarn produzieren.
Die Naive Malerei von Elisabeth Füller-Teilhof (1920-1998) aus dem Delbrücker Land zeigt das Westfälische Freilichtmuseum Detmold (Kreis Lippe) in 25 Ölbildern vom 20. Juni bis zum 31. August. Die farbenfrohen Bilder erinnern an Alltag und Kindheit auf dem Lande, zeigen aber auch Wünsche und Vorstellungen der Künstlerin und Bäuerin.
Estland und die Lebensweise seiner Menschen vor etwa 100 Jahren wird vom 20. Juli bis zum 31. Oktober Thema einer Ausstellung im LWL-Freilichtmuseum. Inszenierungen mit Fotos und landestypischen Objekten aus dem Estnischen Freilichtmuseum in Tallin geben Einblicke in das traditionelle Leben der estnischen Landbevölkerung.
Um die Welt der Werbung vor 100 Jahren geht es in ¿Reklamekunst auf Sammelbildern um 1900" (6.4. bis 20.6.), einem Sammelschwerpunkt des Detmolder Museums. Große Warenhäuser gaben die Sammelbilder mit Gemäldereproduktionen bekannter Meister an ihre Kunden weiter. In Deutschland erkannte besonders die Firma Stollwerck früh die Werbewirkung und ging mit Bildern von Max Liebermann über Adolph Menzel bis zu den Worpsweder Künstlern an den Markt.
Fotografien von Mühlen zwischen 1925 und 1950 präsentiert das Westfälische Freilichtmuseum in Hagen von Juni bis Oktober 2004. Das LWL-Museum ist selbst Standort von einigen Mühlen. Das Bildmaterial stammt aus dem umfangreichen Nachlass von Wilhelm Claas, einem der geistigen Väter des LWL-Museums.
Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, Telefon 0251 591-235
presse@lwl.org
Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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