Bilanz der Hilfen für behinderte Menschen
LWL gab In Westfalen insgesamt 97 Millionen Euro aus

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Westfalen (lwl). Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) hat im Jahr 2002 insgesamt 2,4 Milliarden Euro ausgegeben (2001: 2,3 Milliarden Euro). Der größte Teil ging dabei an behinderte und pflegebedürftige Menschen. ¿Knapp 1,7 Milliarden Euro vom LWL flossen bei uns in diese sozialen Aufgaben¿, so die Abgeordneten in der LWL-Landschaftsversammlung in einer gemeinsamen Erklärung.

Mit dem Geld wurden zum Beispiel die
28.285 Plätze in Werkstätten für Menschen
mit Behinderung finanziert. ¿Wenn
behinderte Menschen älter werden und
nicht mehr bei ihren Eltern leben können,
brauchen wir für sie außerdem Plätze zum Wohnen¿, heißt es in der Erklärung weiter. Zurzeit bezahlt der Kommunalverband 25.323 Wohnheimplätze in Westfalen-Lippe. Weil die Zahl der behinderten Menschen steigt und sie gleichzeitig selbstständiger als bisher leben wollen, soll als eine Alternative neben die Wohnheime noch stärker das so genannte Betreute Wohnen treten. In seiner Region fördert der LWL 5.521 behinderte Menschen, die allein oder als Gruppe in den eigenen vier Wänden außerhalb eines Heimes wohnen.

Die LWL-Abgeordneten wiesen gleichzeitig auf die ¿dramatische Kostenentwicklung¿ in der Behindertenhilfe hin. Nach Prognosen des Kommunalverbandes werden diese Ausgaben von zurzeit 1,3 Milliarden Euro westfalenweit im nächsten Jahr um rund 47 Millionen Euro steigen.
Der Grund: Die Zahl der behinderten Menschen nimmt dank höherer Lebenserwartung und dem niedrigen Altersdurchschnitt im Vergleich zum Rest der Bevölkerung zu. ¿Bund und Land müssen uns helfen, denn die Kommunen können diese wachsenden Ausgaben nicht mehr allein schultern¿, warnten die LWL-Vertreter. Das Betreute Wohnen könne den Kostenanstieg zumindest dämpfen, weil ein Heimplatz durchschnittlich 50 Euro pro Tag teurer sei als ein Platz im Betreuten Wohnen (30 Euro pro Tag).

In Westfalen-Lippe gingen 6.705 behinderte Kinder (2001: 6.498) in einen Sonderschulkindergarten oder eine Schule des LWL. Damit außerdem 3.149 Kinder gemeinsam mit ihren nichtbehinderten Altersgenossen einen von 1.363 regulären Kindergärten besuchten, zahlte der Landschaftsverband rund 19 Millionen Euro an Zuschüssen.

Um behinderte Menschen ins Arbeitsleben zu vermitteln oder ihren Arbeitsplatz zu erhalten, gab das LWL-Integrationsamt rund 29 Millionen Euro aus. Aus der Ausgleichsabgabe, die Betriebe mit weniger als fünf Prozent Schwerbehinderten zahlen müssen, finanziert der Landschaftsverband zum Beispiel den Umbau von Maschinen oder Gebärdendolmetscher.


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