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Mitteilung vom 13.11.03

Presse-Infos | Der LWL

Westfälisches Landesmuseum zeigt über 900 Jahre altes Fragment einer Christusfigur als Kunstwerk des Monats November

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Münster (lwl). Die um 1080-1090 in Nordfrankreich oder dem Maasgebiet entstandene Figur des Gekreuzigten aus Walrosszahn ist eines der ältesten Kunstwerke in der Mittelalter-Sammlung des Westfälischen Landesmuseums für Kunst und Kulturgeschichte in Münster. Die kleinformatige Figur hat im Laufe ihrer Geschichte zwar Arme und Beine verloren, jedoch nichts von ihrer Ausdruckskraft. Deshalb zeigt der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) das Kruzifix in seinem Museum als Kunstwerk des Monats November.

Der leidend und sterbend dargestellte Christus neigt seinen Kopf mit gesenktem Blick zur linken Seite. Sein Brustkorb und der durch das am Kreuz Hängen hervortretende Bauch sind dezent angedeutet. Die Augenbrauen sind mit einer flachen strichförmigen Wölbung nachgezeichnet. Christus trägt einen Vollbart mit kleinen krausen Locken, während das lange, über der Stirn kurz gehaltene Haupthaar über die Ohren nach hinten über die Schulter gelegt ist. 'Auf der Brust Christi befindet sich eine silberne Einfassung, die ursprünglich einen Edelstein vielleicht mit einer Reliquie enthielt. Die Vertiefungen am Kopf lassen vermuten, dass dieser ursprünglich eine Krone trug. Wahrscheinlich diente die Skulptur ursprünglich als Reliquienfigur oder als kostbarer Aufsatz eines Missales', vermutet der Kurator des LWL-Landesmuseums Dr. Hermann Arnhold.


Die Figur hat zwar im Laufe ihrer Geschichte Arme und Unterschenkel verloren, die an Aushöhlungen an Schultern und Oberschenkel der Figur angestückt waren. 'Die feine Modellierung der Gesichtszüge, des Korpus und die plastische Gestaltung des Lendenschurzes sind einzigartig für das ausgehende 11. Jahrhundert und von höchster künstlerischer Qualität', ordnet Arnhold die Bedeutung des seltenen Stückes ein.

Das Westfälische Landesmuseum hat zum Kunstwerk des Monats ein Faltblatt herausgegeben, das für einen Euro im Museum zu erhalten ist.



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Pressekontakt:
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presse@lwl.org




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