Mitteilung vom 01.10.03
Presse-Infos | Der LWL
Ausflug in die Steinzeit - Kinder und Jugendlichen bauen bei LWL-Herbstferienaktion das älteste Boot der Welt nach
Waltrop/Herne (lwl). Eine spannende und erlebnisreiche Herbstferienaktion bieten das Industriemuseum in Waltrop und das Archäologie-Museum in Herne des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) für 12- bis 15-jährige Kinder und Jugendliche in den Herbstferien an (20. bis 24. Oktober). An den beiden Landesmusen des LWL können 20 Jungen und Mädchen eine Woche lang, jeweils von 10 bis 16 Uhr, in die Steinzeit abtauchen.
Die Teilnehmer beschäftigen sich theoretisch und praktisch mit den Lebensverhältnissen vor circa 10.000 Jahren. Höhepunkt der Ferienaktion ist der Nachbau des ältesten Bootes der Welt. 'Wir wollen nicht nur das Boot mit heutigen Mitteln nachbauen, sondern uns auch theoretisch und praktisch mit dem Arbeitsalltag der Steinzeitmenschen beschäftigen, die dieses Boot gebaut haben", erläutert Herbert Niewerth, Museumsleiter des Alten Schiffshebewerkes Henrichenburg, die Ferienaktion.
Die 'Original-Rekonstruktion" des Bootes, das in der Eiszeit und in den ersten Jahrtausenden danach, also vor über 10.000 Jahren gebaut wurde, wird vom Steinzeitexperten Dietrich Evers für die Ferienaktion ausgeliehen. Von diesem Boot wurde ein Überrest 1881 in Husum gefunden. Aber erst 100 Jahre später konnte es mit Hilfe von skandinavischen Felsbildern und archäologischen Funden als das älteste Boot der Welt ermittelt werden.
Vor 10.000 bis 15.000 Jahren war das gletscherfreie Land zwischen Skandinavien und den Alpen in Mitteleuropa Tundra, eine Landschaft mit meist tiefgefrorenem Boden, auf dem im Sommer Moose, Flechten, Gräser und Sträucher und später kleinere Bäume wie zum Bei-spiel Birken wuchsen. 'Die Menschen bauten deshalb ihre Boote aus tierischem Material, vor allem aus Teilen von Rentiergeweih und Holz. Sie bespannten sie mit der Haut gejagter Tiere, ebenfalls vorwiegend vom Rentier", erläutert Museumsleiterin Dr. Barbara Rüschoff-Thale vom Archäologischen Landesmuseum des LWL in Herne die Bauweise.
Neben und bei der praktischen Arbeit versetzen sich die Kinder unter fachkundiger Anleitung in die Steinzeit. Dabei erkunden sie am Montag und am Mittwoch im Westfälischen Museum für Archäologie in Herne das Leben in der Steinzeit: Wie haben sich die Steinzeit-Menschen ernährt? Wie haben sie sich gekleidet und mit welchen Werkzeugen haben sie gearbeitet? Dazu probieren die Kinder natürlich auch steinzeitliche Techniken aus: Sie bearbeiten Holz mit Steinwerkzeugen, kleben mit Birkenpech und machen Feuer.
Im Westfälischen Industriemuseum Altes Schiffshebewerk Henrichenburg steht der Nachbau des Steinzeitbootes im Vordergrund: Am Dienstag, Donnerstag und Freitag sollen vier Steinzeitboote entstehen, die nur durch Holz- und Bandverbindungen befestigt sind. Als einzige Konzession an die Neuzeit wird das Boot nicht mit Rentierhaut, sondern mit moderner Plastikfolie bezogen.
Am 24. Oktober geht es dann aufs Wasser: Mit ihren selbstgebauten Booten paddeln die Kinder zum Oberwasser des Neuen Schiffshebewerks und begeben sich von der Steinzeit in die Jetztzeit. Bei einer Fahrt durch das neue Schiffshebewerk werden sie 14 Meter gesenkt und wieder gehoben. Der Abschluss der Ferienaktion ist eine Fahrt mit der historischen Dieselbarkasse 'Herbert" (Baujahr 1923) auf dem Rhein-Herne-Kanal mit einem kleinen Pick-nick an Bord.
Anmeldungen für insgesamt 20 Teilnehmer/Innen zwischen 12 und 15 Jahren für die Zeit vom 20. - 24. Oktober, 10 - 16 Uhr werden unter folgenden Telefonnummern ent-gegengenommen:
- Westfälisches Industriemuseum Altes Schiffshebewerk Henrichenburg,
Am Hebewerk 2, 45731 Waltrop, Tel.: 02363 9707-0
- Westfälisches Museum für Archäologie,
Europaplatz 1, 44623 Herne Tel.: 02323 94628-0
Kosten pro Teilnehmer/In: 50 ¿
Fahrten nach Herne und Waltrop: Die Anfahrt zu den Veranstaltungsorten in Waltrop und Herne muss selbstständig organisiert werden.
Pressekontakt:
Markus Fischer, Tel.: 0251/591-235, Herbert Niewerth, Tel. 02363 9707-0, Dr. Yasmine Freigang, Tel. 0251 5907-267
presse@lwl.org
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