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Mitteilung vom 22.09.03

Presse-Infos | Der LWL

Glaskunst von Weltklasse an der Weser
Therman Statom kommt zur Finissage in die Glashütte Gernheim

Petershagen (lwl). Glaskunst von Weltklasse - nur noch wenige Tage haben Besucher Gelegenheit, die Installation "Land Tide. Stories from the Weser" des amerikanischen Künstlers Therman Statom in der Glashütte Gernheim zu besichtigen. Am Sonntag, 28. September, lädt das Industriemuseum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) um 11 Uhr zur Finissage nach Petershagen ein. Kurze Ansprachen sowie Gespräche mit dem Künstler bei Musik und Wein gehören zum Programm.

Im Sonderausstellungsbereich des Westfälische Industriemuseums - der ehemaligen Streckhütte für die Herstellung von mundgeblasenem Flach- und Fensterglas - ist an diesem Tag zum letzten Mal das transparente und spiegelnde Environment aus rund 1200 qm Flachglas, Spiegeln, geblasenen Objekten und Farbe zu sehen. Statom - einer der renommiertesten Vertreter seines Fachs - hatte im Frühjahr erstmals in Europa als "artist in residence" gearbeitet.

Die raumfüllende Installation wird nach dem Ende der Ausstellung abgebaut und eingelagert. "Statom würde sich sehr freuen, wenn seine Installation oder wenigstens Teile davon an anderer Stelle wieder öffentlich zugänglich gemacht würden. Aber auch an Privatleute würde er sie abgeben", erklärt Museumsleiter Michael Funk. In der Zwischenzeit hat das Museum eine Dokumentation erstellt, die die Ausstellung, ihren Aufbau und die vielen Aktivitäten in ihrem Umfeld festhält; sie wird am Sonntag (28.9.) vorgestellt.

Die Weser gehört zu den ältesten historischen Glasregionen Deutschlands. Statom ließ sich vom Glasmacherort, dem Fluss, der Weserlandschaft und ihren Mythen anregen. Aus gläsernen Modulen, vielfach farbig gestaltet, und großen Spiegeln, die die Weser in das Gebäude hinein zu verlängern scheinen, entstand unter Einbeziehung von Boden, Wänden und "Himmel" eine faszinierende Landschaft. "Glas ist für mich eine Metapher für Wasser, beide haben ähnliche Eigenschaften", sagt Statom. An jedem Standpunkt im Raum eröffnen sich dem Betrachter neue Perspektiven und Sichtweisen. "Der Raum", so Statom, "ist für mich eine dreidimensionale Leinwand".

Statom, geboren in Florida, aufgewachsen in Washington D.C., ist mit seiner Kunst überall in den Staaten präsent: allein 20 Sammlungen von Seattle bis New York zeigen Glaskunst von Therman Statom, hinzu kommen Installationen im öffentlichen Raum, so in der zweitgrößten amerikanischen Bibliothek, der Los Angeles Central Library, und demnächst im Corníng Museum of Glass, sowie mehr als 150 Einzel-und Gruppenausstellungen in Galerien und Museen seit den 1980er Jahren. Mit zwei Werken ist er im Louvre und in Lausanne vertreten, in Deutschland war der Künstler bisher weniger bekannt. Seine farbigen Traum- und Erinnerungsräume werden immer wieder mit den Arbeiten und Assemblagen von Robert Rauschenberg, Jasper Johns und Larry Rivers verglichen. Dabei gehört Statom zu denen, die das Material (Flach-)Glas aus seinen traditionellen Funktions- und Gebrauchszusammenhängen gelöst und ihm einen eigenen Status als künstlerisches Material verschafft haben. Die konkrete Ausformung des LandTides-Projektes hat sich erst im Laufe der Arbeit in Gernheim ergeben.

Auch bei den kommenden Ausstellungen setzt das LWL-Industriemuseum Glashütte Gernheim auf internationale Glaskunst: Ab November wird in Gernheim Glas des Polnischen Nationalmuseums Kielce zu sehen sein, und im Jahr 2004 dann finnisches Glas. Mehr Informationen über Therman Statom und das Ausstellungsprojekt finden Sie im Internet unter https://www.glashuette-gernheim.de.




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Pressekontakt:
Markus Fischer, Tel.: 0251/591-235 und Michael Funk, Tel. 05707 9311-0
presse@lwl.org




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