Mitteilung vom 21.08.03
Presse-Infos | Der LWL
Der Freizeit-Tipp: Westfälisches Industriemuseum Zeche Nachtigall -
Ein Ort erzählt viele Geschichten
Hattingen (lwl). Viel Neues gibt es seit dem 10. Mai 2003 im Wittener Muttental zu entdecken, denn der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (WL) eröffnete seinen siebten Standort des Westfälischen Industriemuseums. Rund um die Kohle erfahren Besucher auf der Zeche Nachtigall Geschichten über den Bergbau im Ruhrtal.
Christina Clasen, freie wissenschaftliche Mitarbeiterin des Westfälischen Industriemuseums Zeche Nachtigall, macht am Freitag, 29. August, um 20 Uhr in ihrem Dia-Vortrag Appetit auf die Erlebnismöglichkeiten im neuen LWL-Museum des und zeigt Verbindungen zu Hattingen auf.
Seit dem frühen 18. Jahrhundert wuchs die Zeche Nachtigall vom kleinen Stollenbetrieb zu einer Tiefbauzeche mit mehr als 500 Mann Belegschaft. Wie viele andere Bergwerke südlich der Ruhr schloss die Zeche Ende des 19. Jahrhunderts. Danach nutzte über 60 Jahre lang der ¿Ziegelei- und Steinbruchbetrieb Wilhelm Dünkelberg¿ das verkehrsgünstig gelegene Gelände für die Ziegelherstellung aus Schieferton, den er im eigenen Steinbruch gewann.
Nach Schließung der Ziegelei blieb das Gelände sich selbst überlassen. Gebäude verfielen, die Natur eroberte sich das Areal zurück. In den 1970er Jahren wurden die Bauten des Nachtigall-Geländes als Monumente der Industrialisierung in die Denkmalliste eingetragen. Der LWL begann mit der Restaurierung der Gebäude von Zeche und Ziegelei, in denen heute das Wittener Industriemuseum Teile seiner Ausstellungen präsentiert.
Zu den Höhepunkten eines Museumsbesuchs zählt sicherlich das Besucherbergwerk Nachtigallstollen.
Erst kurz vor der Eröffnung des Museums wurde dort eine Strecke im Kohlenflöz ¿Geitling 3¿ erschlossen. Dieses Flöz zieht sich bis nach Hattingen und tritt dort auf dem Gelände des Westfälischen Industriemuseums Henrichshütte aus. Das Wittener Besucherbergwerk ist Teil der ¿Zeche Eimerweise¿. Abbaubetrieb und Streckenvortrieb zeigen typische Arbeitssituationen im Kleinbergbau zu Zeiten der Kohlennot nach den Weltkriegen.
Aus Hattingen stammt auch der Treidelpfad in der Ausstellung zur Ruhrschifffahrt. Im Zuge des Neubaus der Ruhrbrücke in Hattingen konnten Teile des alten Leinpfades nicht vor Ort erhalten bleiben. Im Wittener LWL-Museum Zeche Nachtigall bildet das alte Pflaster heute den musealen Treidelpfad am nachgebauten Ruhrschiff.
Vor dem Vortrag bietet das Hattinger Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe Führungen über das Hochofengelände an. Der Vortrag im Westfälische Industriemuseum Henrichshütte um 20 Uhr ist kostenlos. Besucher, die vorher an einer Führung teilnehmen, zahlen 3,50 ¿ (ermäßigt 2 ¿). Treffpunkt dazu ist um 19 Uhr das Museumsfoyer.
Pressekontakt:
Markus Fischer, Telefon: 0251 591-235 und Anja Kuhn, Tel. 0231 6961139
presse@lwl.org
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