Mitteilung vom 19.08.03
Presse-Infos | Der LWL
Aus Kohle wird Koks": LWL-Film stellt den Dauerbrenner Kokerei vor
Westfalen (lwl). "Jetzt wissen wir endlich, wie Koks erzeugt wird", lobten die Zuschauer in der Hattinger Henrichshütte (Kreis Ennepe-Ruhr) nach der Premiere des neuen Films "Aus Kohle wird Koks" vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL). Das 14-minütige Video zeigt die drei wesentlichen Schritte der Koksproduktion: Das Füllen des Ofens, das Drücken des Kokses zum Entleeren der Öfen und das Löschen.
Mehr als 150 Jahre prägten Kohleförderung, Eisengewinnung und Stahlverarbeitung das Ruhrgebiet. In der Kokerei wird die geförderte Kohle aus den Hüttenwerken in Koks umgewandelt, der in den Hochöfen zur Gewinnung von Roheisen benötigt wird. Mit dem Videofilm verschafft das LWL-Landesmedienzentrum Einblicke in die oft als "verbotene Städte" bezeichneten großen zusammenhängenden Areale der Bergwerke, Kokereien und Hüttenwerke.
Die 1854 gegründete Henrichshütte in Hattingen zum Beispiel beschäftigte einst 10.000 Menschen in der Roheisengewinnung und Stahlverarbeitung. Bereits in den 60er Jahren wurde die Kokerei stillgelegt und später abgerissen, 1993 wurde der letzte Stahlguss in Auftrag gegeben. Heute ist die Henrichshütte Hattingen als ein Standort des LWL-Industriemuseums für Besucher hergerichtet. "Eine ähnliche Koksbatterie, wie in der ehemaligen Kokerei der Henrichshütte war noch bis 1998 bei Thyssen in Duisburg-Bruckhausen in Betrieb", erläutert LWL-Filmemacher Hermann-Josef Höper. Dieses nahezu baugleiche Werk diente als Schauplatz für den Film, der nicht nur allgemein verständlich zeigt, wie aus Kohle Koks wird, sondern auch einen Eindruck von dem wiedergibt, was einst in Hattingen und dem gesamten Ruhrgebiet zu sehen war.
"Koksbatterien sind Dauerbrenner", so Höper weiter. "1955 wurde die Batterie bei Thyssen in Betrieb genommen und produzierte ununterbrochen 43 Jahre lang. Wir waren mit der Kamera dabei, als vor fünf Jahren der letzte Ofen Koks geleert wurde".
Damit endet der Film aber nicht. Denn neben der Vergangenheit wird auch die Zukunftsperspektive der Koksproduktion beleuchtet. Abschließende Bilder dokumentieren die modernst Kokerei der Welt, die 2003 in Duisburg-Schwelgern in Betrieb genommene wurde. Mit einer Jahreskapazität von rund 2,5 Millionen Tonnen Hochofenkoks sichert das Werk im Ruhrgebiet den größten Teil dieses Brennstoffes. Denn Koks wird in der Hüttenindustrie auch weiterhin unverzichtbar sein.
Das Video ist im Museumsshop des Westfälischen Industriemuseums Henrichshütte Hattingen oder beim Westfälischen Landesmedienzentrum in 48133 Münster, medienzentrum@lwl.org , Fax:0251/591-3982 für 9,90 Euro (+2,60 Euro Versand) zu beziehen. https://www.westfälisches-landesmedienzentrum.de
Pressekontakt:
Christina Henneke, Telefon. 0251 591-235
presse@lwl.org
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