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Mitteilung vom 11.08.03

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Orgel ist Denkmal des Monats

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Soest (lwl). Bereits seit 1722 erfüllt die Orgel in der romanischen Dorfkirche der Dorfgemeinschaft von Ostönnen (Kreis Soest) treu ihre Dienste, doch liegt ihre Entstehungszeit noch rund 200 Jahre weiter zurück. Deshalb hat der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) das historische Instrument zum Denkmal des Monats August gekürt. Im Laufe der Jahre wurde die Orgel immer wieder erweitert und zeichnet sich daher durch eine gewachsene Struktur aus, in der sich mehrere Epochenstile vereinen. "Das Ostönner Orgelgehäuse mit seiner reich gestalteten Schaufassade, dem sogenannten Prospekt, stellt also eine einzigartige Kombination spätgotischer und barocker Elemente dar" erklärt Kunsthistoriker Dr. Dirk Strohmann vom Westfälischen Amt für Denkmalpflege die Besonderheiten des Instrumentes. Ursprünglich war die Orgel in der Soester Alt-St.-Thomä-Kirche beheimatet, wo sie schon 1586 um zwei Register
erweitert wurde. Die eigentlichen barocken Ausbauten und Erweiterungen an dem Kircheninstrument hat jedoch erst Patroklus Möllers in Ostönnen hinzugefügt. Dekorationsmotiv der Holzeinkleidung ist die zu Beginn des 18. Jahrhunderts oft verwendete Akanthusranke, deren naturalistischer Farbe während der Restaurierungen bereits wieder hergestellt wurde. Die Rahmenhölzer zwischen den einzelnen Pfeifenfeldern sind mit plastisch geschnitzten und farbig gestalteten Blüten- und Fruchtgehängen verziert.

Bereits bei den Restaurierungsarbeiten 1952 wurde das beträchtliche Alter der Orgel erkannt und die Entstehungzeit der Pfeifen auf 1600 geschätzt. Bei neueren Untersuchungen im Rahmen der derzeit laufenden Arbeiten konnte der belgische Orgelsachverständige Koos van de Linde jedoch nachweisen, dass ein Großteil der Orgelpfeifen bereits aus der Spätgotik stammt.

Wie bei den Pfeifen hat Patroklus Möller auch bei dem Gehäuse und dem Prospekt Elemente der Soester Thomä-Orgel übernommen: einige spätgotische Dekorationselemente der bisherigen Orgel sind bei dem Ostönner Instrument wieder eingebaut. Auf Grund dessen besitzt die Orgel aus der Zeit um 1500 nicht nur den ältesten und zahlenmäßig größten spätgotischen Pfeifenbestand Westfalens, sondern auch die ältesten noch erhaltenen Prospektteile. Mit Hilfe der Holzalterbestimmung soll nun noch die Bohlenwindlade, welche die Orgelpfeifen mit Wind versorgt, genau datiert werden. Auch hier tippen die Fachleute auf spätgotische Ursprünge.

Die gesamten Restaurierungsarbeiten wurden vom Landesmedienzentrum des LWL von Anfang an im Film festgehalten. Stellvertretend für ihr Amt erhofft sich Denkmalpflegerin Dr. Roswitha Kaiser damit "Begeisterung und Verständnis für dieses einmalige Instrument auch außerhalb von Ostönnen in einer breiteren Öffentlichkeit wecken zu können".




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