Mitteilung vom 26.06.03
Presse-Infos | Der LWL
Pädagogik und Psychoanalyse -LWL-Fachtagung zum 100. Geburtstag des Pädagogen und Psychologen Bruno Bettelheim
Münster (lwl). Als Leiter der "Orthogenic School", einer Einrichtung für schwer verhaltensgestörte Kinder in Chicago, sowie als Autor von Fachbüchern und Elternratgebern wurde Bruno Bettelheim (1903 - 1990) weltweit einem großen Fachpublikum bekannt. Nur wenige Pädagogen des 20. Jahrhunderts erreichten mit ihren Werken mehr Leser. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) als Träger von Jugendhilfeeinrichtungen, von sonderpädagogischen und kinder- und jugendpsychiatrischen Einrichtungen sowie als Fortbildungsanbieter für die Jugendhilfe veranstaltet aus Anlass des 100. Geburtstages von Bettelheim eine zweitägige Fachtagung am Donnerstag (26.6. , ab 18 Uhr) und Freitag im münsterschen Franz-Hitze-Haus.
Dabei steht die Auseinandersetzung mit der Person Bettelheims und seinem Werk im Vordergrund. Mit dem 89-jährigen Wiener Sozialarbeiter und Analytiker Prof. Ernst Federn hat der LWL dazu den letzten noch lebenden deutschsprachigen Vertrauten Bettelheims als Referent gewonnen. Federn berichtet, wie sich beide im Konzentrationslager Buchenwald kennen lernten und versuchten, die Psychoanalyse als Überlebensstrategie einzusetzen, um nicht selbst dem Wahnsinn zu verfallen und Mithäftlingen zu helfen. Weil er einem Chirurgen den Ödipus-Komplex erklären konnte, hat dieser Federn die erfrorenen Hände operiert. "Niemals bekam ein Psychoanalytiker ein solches Honorar, denn die Operation rettete mein Leben", erinnert sich Federn an die gemeinsame KZ-Zeit mit Bettelheim.
Später entwickelten die beiden aus den eigenen extremen Erfahrungen als KZ-Häftlinge eine Psychologie der Extremsituation, die ihnen half, schwerst gestörte Kinder zu verstehen.
Pädagogen und Psychologen aus dem ganzen Bundesgebiet berichten auf der Tagung über Bettelheims Arbeit. Die Schwerpunkte liegen dabei beim Austausch zwischen den unterschiedlichen von Bettelheim beeinflussten Berufsgruppen sowie auf ausgewählten Praxisprojekten aus dem In- und Ausland, die sich auf Bettelheims Gedanken berufen.
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 13.000 Beschäftigten für die 8,5 Millionen Menschen in der Region. Mit seinen 41 Schulen, 17 Krankenhäusern, 17 Museen und als einer der größten Sozialhilfezahler Deutschlands erfüllt der LWL Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, der durch ein Parlament mit 135 Mitgliedern aus den Kommunen kontrolliert wird.
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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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