Mitteilung vom 24.06.03
Presse-Infos | Der LWL
"Wir leben in Deutschland"
LWL-Industriemuseum Henrichshütte zeigt Filme zur NS-Propaganda
Hattingen (lwl). Drei NS-Propagandafilme zeigt und kommentiert Paul Hofmann von der Kinemathek im Ruhrgebiet am kommenden Freitag, 27. Juni, ab 20 Uhr im Westfälischen Industriemuseum Henrichshütte und schlägt dabei den Bogen zwischen NS-Propaganda, Rüstungsindustrie und Zwangsarbeit in Deutschland. Im Industriemuseum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) läuft derzeit eine Ausstellung über Zwangsarbeit in Hattingen.
Volle Auftragsbücher verschaffte die NS-Rüstungspolitik vielen deutschen Industriebetrieben bereits vor Beginn des Zweiten Weltkriegs. Aber schon kurz danach kam es zu Versorgungsengpässen bei wichtigen Rohstoffen und Arbeitskräftemangel durch die Einberufung deutscher Männer zur Wehrmacht. Mit Fortschreiten des Krieges setzten zunehmend auch lebensbedrohende Luftangriffe der Alliierten ein. Diesen Tatsachen setzte das NS-Regime im Verlauf des Kriegs immer stärker ihre eigene Sicht der Dinge entgegen und nutzte dabei das Medium Film mit hoher Perfektion, um aufkommende Zweifel und Kriegsmüdigkeit zu zerstreuen.
Paul Hofmann von der Kinemathek im Ruhrgebiet in Duisburg hat drei spannende Filmbeiträge von 1940 und 1943 aus dem Bundes-Filmarchiv Berlin/Koblenz ausgewählt, die die Perspektive der NS-Propaganda deutlich zeigen. Der Kurzfilm "Deutsche Waffenschmieden" (D 1940, 13 Min.) von Regisseur Walter Ruttmann führt - vier Monate nach Kriegsbe-ginn - den Zuschauer durch deutsche Rüstungsbetriebe wie den Bochumer Verein, um "die unüberwindliche Stärke ... und die bestausgerüstete Wehrmacht der Welt" (Programmzettel der Ufa) zu zeigen. Fast vier Jahre später erscheint der Film "Alltag zwischen Zechentürmen" (D 1943, 14 Min.) von Leo de Laforgue. Rückzugsmeldungen und allliierte Luftangriffe völlig außer acht lassend, lädt der Film den Zuschauer ein, den vom Krieg völlig unberührten Alltag eines Kumpels der Zeche Sachen bei Hamm zu erleben. In dem Film "Wir leben in Deutschland" (D 1943, 21 Min.) von Eberhard Lösser wird das Leben und Arbeiten von ausländischen Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern in einer Barackenstadt in Deutschland, vermutlich in einem Lager der Volkswagen-Werke in Wolfsburg, in rosigen Bildern dargestellt.
Die Filmvorführung im LWL-Industriemuseum Henrichshütte Hattingen beginnt um 20 Uhr und ist kostenlos. Im Vorfeld können die Museumsgäste an der Spätschicht-Führung durchs Museum oder an einer Führung durch die Zwangsarbeiter-Ausstellung teilnehmen (3,50 ¿ /ermäßigt 2 ¿). Treffpunkt für beide Führungen ist um 19 Uhr das Museumsfoyer.
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 13.000 Beschäftigten für die 8,5 Millionen Menschen in der Region. Mit seinen 41 Schulen, 17 Krankenhäusern, 17 Museen und als einer der größten Sozialhilfezahler Deutschlands erfüllt der LWL Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, der durch ein Parlament mit 135 Mitgliedern aus den Kommunen kontrolliert wird.
Pressekontakt:
Markus Fischer, Telefon: 0251 591-235 und Anja Kuhn, Tel. 0231 6961139
presse@lwl.org
Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
Der LWL auf Facebook:
https://www.facebook.com/LWL2.0
zur Druckansicht dieser Seite
zu den aktuellen Presse-Infos