LWL-Klinikchef Josef Leßmann: Bilder vom Irak Krieg wecken verschüttete Ängste

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Warstein (lwl). Vielen Menschen in Deutschland gehen die medial aufbereiteten Bilder vom vermeintlich weit entfernten Krieg in Irak ganz nahe. Besonders den Menschen, die sich schon unmittelbar mit Gewalt und Zerstörung konfrontiert sahen.

"Bei der deutschen Kriegsgeneration werden zum Beispiel in diesen Tagen längst verschüttete Ängste wieder wach, aber auch bei Migranten aus dem ehemaligen Jugoslawien, letztlich bei allen traumatisierten Gewaltopfern", sagt Dr. Josef Leßmann, Leiter der Klinik des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) für Psychiatrie und Psychotherapie in Warstein (Kreis Soest). Der so genannte "Booster-Effekt", die Reaktivierung von Bildern selbst durchlittener oder erlebter Gewalt, setzt mit der Berichterstattung über den Krieg vermehrt ein.

Hierbei spricht der LWL-Klinikchef nicht etwa von Einzelfällen: "Immerhin wurde laut Studien bereits viele Menschen Zeugen schwerster Gewaltanwendung gegen Dritte." Das betrifft Kinder, Jugendliche und Erwachsene gleichermaßen. "Traumatisierte Menschen tragen die Bilder des Erlebten unauslöschlich in sich, mit zum Teil gravierenden Auswirkungen auf die Gefühlswelt und ihr Leben", sagt Dr. Josef Leßmann. Nehmen diese Störungen behandlungsbedürftige Ausmaße an, ist es ratsam, gezielt ambulante psychotherapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen, so Leßmann.

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