Mitteilung vom 13.03.03
Presse-Infos | Der LWL
Auf dem van Delden Gelände wird wieder gesponnen und gewebt
LWL-Textilmuseum Bocholt auf der Landesgartenschau
Gronau/Bocholt (lwl). Vertraute Geräusche werden in den ersten fünf Wochen der Landesgartenschau Gronau-Losser aus der ehemaligen Turbinenhalle der Textilfirma van Delden in Gronau dringen. Im Rahmen der Ausstellung Textilwelten mit dem Motto "Am Anfang war die nackte Haut" lässt das Textilmuseum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) vom 12. April bis zum 15. Mai einen kleinen Ausschnitt der textilen Vergangenheit mit laufenden Maschinen wieder lebendig werden.
Eine historische Ringspinnmaschine von 1949 ist der Star des Ausstellungsteils "Spinnerei". Die restaurierte Maschine spinnt aus einem schwach gedrehten Vorgarn einen fertigen Faden. "Vielen Menschen dürfte das Surren der Spindeln, die ehemals zu Zehntausenden in der Region liefen, sehr bekannt vorkommen", erklärt LWL-Museumsleiter Dr. Hermann Josef Stenkamp.
Ein historischer Handwebstuhl und ein mechanischer Webstuhl aus dem LWL-Industriemuseum veranschaulichen die Weiterverarbeitung des Fadens zum fertigen Gewebe. Während der Leinenwebstuhl nur betrachtet werden kann, zeigen Fachleute am mechanischen Webstuhl, wie Geschirrhandtücher entstehen. Besonderer Clou: Eine Jacquardmaschine steuert die Einwebung des Schriftzuges "LAGA Gronau-Losser 2003". Die speziell für die Landesgartenschau aufgelegten Handtücher werden nur auf der historischen Maschine gewebt. Am Informationsstand in der Turbinenhalle können Besucher die farbigen Tücher aus Baumwolle für 4 Euro pro Stück kaufen.
"Natürlich hat das Spinnen und das Weben auf den historischen Maschinen nur noch sehr wenig mit der heutigen Textilproduktion zu tun. Aber es zeigt sehr deutlich die technischen Abläufe und versetzt uns in eine Zeit, die die Textilindustrie in der Region groß gemacht hat", so Stenkamp.
Verantwortlich für den lebhaften Einblick in die Textilwelt auf der Landesgartenschau zeichnen der Arbeitskreis Textilwelt in Gronau und die Textilmuseen in Enschede und Bocholt. Die Ausstellung wird durch die finanzielle Beteiligung zahlreicher Sponsoren und die Förderung der Europäischen Union aus Interreg III-A Mitteln ermöglicht.
Pressekontakt:
Dr. Hermann Josef Stenkamp, Tel. 02871 216110 und Markus Fischer, Tel. 0251 591-235
presse@lwl.org
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