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Mitteilung vom 12.03.03

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LWL-Modellversuche zeigen: Jugendämter müssen Kinder und Jugendliche bei Hilfen zur Erziehung besser beteiligen

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Münster (lwl). Wie können die Rechte von Kindern und Jugendlichen besser vertreten werden, wenn es um Hilfen zur Erziehung z.B. in Heimen, Pflegefamilien geht? Was brauchen Kinder, deren Eltern das Sorgerecht entzogen worden ist? Diese Fragen standen am Mittwoch (12.3.) im Mittelpunkt der Sitzung des Landesjugendhilfeausschusses beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) in Münster. Aus der Praxis berichtete Rainer Mohnfeld, Vize-Jugendamtsleiter im Jugendamt Minden, über ein Modellprojekt zur Verbesserung der Arbeit der Vormünder mit Kindern und Jugendlichen. Aus wissenschaftlicher Sicht informierte Martina Kriener, Diplom-Pädagogin beim Verein Kinder haben Rechte e.V. Münster, über das zweite Projekt: "Beteiligung in der Hilfeplanung".

Mohnfeld beschrieb, wie er mit seinem Jugendamtsteam die Situation für die betroffenen Kinder und Jugendlichen Schritt für Schritt verbessern konnte. Hierzu hatten die Vormünder die Mündel, für die sie das Sorgerecht wahrnehmen, zu Zukunftswerkstätten eingeladen. Dabei haben die Jugendlichen deutlich ihre Wünsche und Erwartungen genannt. Daraufhin haben die Vormünder ihre Arbeitsabläufe verändert, Fortbildungen besucht und nehmen sich jetzt - auch außerhalb des Amtes - mehr Zeit für Gespräche mit den Mädchen und Jungen. Auch im Jugendamt der Stadt Gladbeck (Kreis Recklinghausen) und im Kreisjugendamt Soest hatten sich Mitarbeiter auf den Weg gemacht, die Interessen von Jungen und Mädchen zukünftig besser zu vertreten. Reimund Wiedau, LWL-Vormundschaftsexperte informierte die Jugendpolitiker über einen landesweiten Arbeitskreis der Vormünder. "Ziel ist es, in ganz NRW die Rechte der Mündel besser zu beachten", so Wiedau.

Kriener beschrieb, wie sie mit den Jugendamtsteams der Städte Siegen und Paderborn intensiv mit denjenigen Mädchen und Jungen gesprochen hatte, die sich in Erziehungshilfen befinden - die also ambulant von Pädagogen betreut werden, in einer Pflegefamilie, im Heim oder in einer Wohngruppe leben. Auch Eltern waren danach befragt worden, welche Erwartungen sie an die Mitarbeiter der Jugendämter haben, wenn sie Hilfe benötigen. Martin Lengemann, verantwortlich beim LWL für die Hilfen zur Erziehung, zog abschließend ein Resümee: "Erfolgreich kann eine Hilfe für Kinder und Eltern in schwierigen Krisen- und Problemlagen eigentlich nur dann sein, wenn sie an Entscheidungen des Jugendamtes auch richtig beteiligt werden."

LWL-Jugenddezernent Hans Meyer, dankte den fünf westfälischen Jugendämtern für ihre engagierte Mitarbeit: "Für alle Jugendämter in Westfalen-Lippe haben die Teams in Minden, Soest, Gladbeck, Paderborn und Siegen Vorbildfunktion. Auch bundesweit ist mir eine derart engagierte Arbeit nicht bekannt. Wichtig ist es nun, bessere Beteiligungsmöglichkeiten auch flächendeckend umzusetzen."

Für Interessierte hat das Landesjugendamt beide Abschlussberichte ins Internet gestellt:
https://www.lja-wl.de.




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Pressekontakt:
Markus Fischer Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org




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