Alois Hüser stiftet dem Westfälischen Freilichtmuseum Detmold eine Kutschensammlung

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Detmold (lwl). Das Westfälischen Freilichtmuseum Detmold hat von einem langjährigem Freund des Museums eine wertvolle Stiftung bestehend aus Kutschen, Wagen und Karren erhalten: Alois Hüser aus Bielefeld-Senne stiftete die zwölf Spitzenstücke seiner Sammlung dem Landesmuseum für Volkskunde des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe(LWL).

Zur Stiftung gehören unter anderem vier hochwertige, offene Kutschen: drei sogenannten ¿Landauer¿ mit aufklappbarem Verdeck und ein besonders schöner Marktwagen. Einer der ¿Landauer¿ trägt das Firmenschild der "Fahrzeugfabrik WEKA" aus Wiedenbrück, die Vorgängerin der heutigen
Fahrzeugfabrik "Westfalia" war. Ein hervorragend erhaltener und besonders fein gearbeiteter Planwagen fand nun ebenfalls seinen Platz in der Sammlung des LWL-Museums: Nach Aussage von Alois Hüser nutzten die ehemaligen Besitzer ihn als Marktwagen, um Käse und später Gemüse zu verkaufen. Für die sonntägliche Fahrt zur Kirche wurde er mit Bänken ausgestattet.

Außerdem übernahm das Museum einen sogenannten "Dogkart", ein einachsiger Sportwagen, für die schnelle Fahrt mit einem Pferd sowie ein großer Reiseschlitten in biedermeierlicher Form. Zwei sehr schöne Hochzeitswagen mit verschiedenen Aufbauten und Zubehör haben einen hellblauen Anstrich und dienten nebenher auch als Leiterwagen in der Landwirtschaft. Auf ihnen wurde die hoch aufgetürmte Aussteuer der Braut ¿ zuletzt in den 1960er Jahren - eindruckvoll durchs Dorf gefahren.

Nach Detmold gelangte schließlich auch die vom örtlichen Stellmacher und Sargtischler angefertigte Friedhofskarre der Gemeinde Senne. Mit ihr wurden über Jahrzehnte die Särge von der Kapelle zum etwa 1,5 Kilometer entfernten Sennefriedhof transportiert.
Alois Hüser begann mit seiner Sammlung im Jahr 1961. Er legte stets Wert darauf, nur Stücke aus dem heutigen Bielefelder Ortsteil Senne zu erwerben. Das LWL-Freilichtmuseum Detmold freut sich über die großzügige und wertvolle Stiftung, die eine große Bereicherung für die bereits vorhanden Sammlung darstellt. Dr. Jan Carstensen, zuständiger Sammlungsleiter, erläutert: "Diese Kutschen und Wagen sind für uns besonders wertvoll, weil ihre genaue Herkunft und Besitzergeschichte bekannt ist." Es ist beabsichtigt, einzelne Kutschen demnächst im Freilichtmuseum zu präsentieren.