LWL-Newsroom
Mitteilung vom 15.01.03
Presse-Infos | Der LWL
Staunen und fragen: Philosophierend finden Kinder den eigenen Weg
LWL-Lernwerkstatt will Praktiker und Theoretiker zusammenbringen
Vlotho (lwl). "Wer, wie was, wieso, weshalb, warum? Wer nicht fragt bleibt dumm!" So wie es die Kinder in der Erkennungsmelodie der Sesamstraße singen, erschließen sie sich ihre Umwelt: durch Fragen. Kinder staunen über Phänomene, die Erwachsenen längst vertraut sind, ihnen alltäglich erscheinen und die sie deshalb schon lange nicht mehr hinterfragen. Doch den Kindern ist es wichtig, den Dingen auf den Grund zu gehen. Also fragen sie den Eltern und Erzieherinnen "Löcher in den Bauch". Wie sollen Erwachsene damit umgehen? "Philosophieren Sie mit den Kindern", raten der Grundschullehrer Hans-Joachim Müller und die Pädagogin Susanne Schubert. Wie das geht, erfahren Sozialpädagogen, Erzieherinnen und Lehrende an Schulen und Hochschulen in der Lernwerkstatt "Philosophieren mit Kindern", die der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) am 7. und 8. Februar in seinem Jugendhof Vlotho anbietet.
"Das Philosophieren drückt eine bestimmte Haltung den Kindern gegenüber aus: Die Erwachsenen nehmen die Kinder dabei ernst. Sie geben keine kurzen, oberlehrerhaften Antworten, sondern akzeptieren die Kinder mit ihren Ansichten und Meinungen als gleichwertige Partner. Sie bringen den Kindern die Achtung entgegen, die sie sich von ihnen erhoffen", beschreibt Müller die Methode, die er schon seit Jahren erfolgreich einsetzt. Das Philosophieren soll den Kindern Mut geben, sich ihren eigenen Weg zu suchen und ihn zu gestalten. Hier lernen sie gemeinsam mit Erwachsenen, wie sie gewaltfrei Meinungsverschiedenheiten mit Argumenten austragen können. "Wer mit Kindern philosophiert, erzieht sie und sich selbst zu sorgfältig, differenziert und selbstständig denkenden Menschen. Das ist in unserer Zeit mit ihrem rasanten Wandel von Werten und Normen besonders wichtig", so die Organisatoren der Lernwerkstatt.
Die Lernwerkstatt will Praktiker und Theoretiker zusammenbringen, Erfahrungen austauschen und Methoden vorstellen. Die LWL-Bildungsstätte wird das Thema im Laufe des Jahres bei verschiedenen Veranstaltungen aufgreifen. So wird es am 5. und 6.Februar bei der 2. Tagung "Umweltbildung im Kindergarten" einen Philosophie-Workshop geben. "Außerdem werden wir ein Seminar speziell für Erzieherinnen im Kindergarten anbieten. Denn gerade die Kinder im Vorschulalter entdecken die Welt fragend. Da bieten sich viele Anknüpfungspunkte", so Schubert. Nähere Informationen gibt es beim LWL-Jugendhof Vlotho wochentags in der Zeit von 8 bis 12 Uhr unter Telefon 0 57 33/92 33 14 oder per Mail: u.schwarze@lwl.org. Anmeldeschluss ist der 24. Januar.
Pressekontakt:
Markus Fischer Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org
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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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