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Mitteilung vom 09.01.03

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'Woher wissen Sie das alles?'
Cornelia Hoyer ist Museumsvorführerin im Schiffshebewerk Henrichenburg und ehemalige Binnenschifferin

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Waltrop (lwl). 1970 heuerte die 18-jährige Cornelia unter ihrem Mädchennamen Friedrichs auf dem Schiff ihres künftigen Mannes an. Im gleichen Jahr wurde das Schiffshebewerk Henrichenburg stillgelegt. Damals hörte sie über Funk, wie die Binnenschiffer die Aufgabe und den Verfall des heutigen Industriedenkmals des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) bedauerten.

Jetzt ist das größte Bauwerk am Dortmund-Ems-Kanal ihr Arbeitsplatz. Nach 21 Jahren Arbeit auf den Flüssen und Kanälen Europas hat sie seit zehn Jahren im Hebewerk als Museumsvorführerin festen Boden unter den Füßen. Mit ihrem Erfahrungsschatz machen sie und ihre sieben Kolleginnen und Kollegen das Denkmal täglich zu einem lebendigen Ort.

Sie wirft für die Besucher die Dampfmaschine im alten Maschinenhaus an, erklärt wie der imposante "Schiffs-Lift" funktionierte und erzählt bei Wind und Wetter an Bord der Museumsschiffe vom Alltag der Binnenschiffer. "Wir haben damals zum Teil mit zwei Kindern auf 26 Quadratmetern Wohnraum gelebt, aber das war vollkommen ausreichend", sagt sie. Für Cornelia Hoyer waren die Jahre an Bord eine wunderschöne Zeit mit einem sehr unabhängigen und selbstbestimmten Leben.
Die gelernte Einzelhandelskauffrau hat als Schiffsjunge Rost geklopft, das Deck geschrubbt und später als Steuermann Manöver gefahren. Technik ist für sie kein Fremdwort. Ihr Ehrgeiz ist es, vor allem auch den weiblichen Gästen die Faszination von Hebewerk und Schiffen nahe zu bringen. "Ich möchte, dass unsere Besucher zufrieden das Museum wieder verlassen", sagt sie. Und immer wieder staunen männliche wie weibliche Gäste, welche Geschichten der Stahlkoloss erzählen kann. "Woher wissen Sie das alles", wird sie gefragt. Ihre Vergangenheit erregt Neugier.

Cornelia Hoyer selbst sieht ihre Zeit als Binnenschifferin als einen Beruf wie jeden anderen an, den z.B. auch zwei ihrer Kollegen aus den Restaurierungswerkstätten des Museums ausgeübt haben. "Aber das Schiff war für mich mehr als ein Arbeitsplatz", ergänzt sie. Das Schiff der Hoyers ist längst verkauft, doch so oft sie kann, heuert sie bei Freunden für eine Tour über die Flüsse an. Und ab und zu duchquert sie dabei auch ein Schiffshebewerk.







Pressekontakt:
Markus Fischer Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org




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