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Mitteilung vom 25.11.02

Presse-Infos | Der LWL

Zwischen St. Barbara und James Dean
Vortrag mit Musik und Bildern über Revierkultur in den 1950er Jahren

Bewertung:

Hattingen (lwl). Die Heilige Barbara ist die Schutzpatronin der Berg- und Hüttenleute, James Dean das Idol einer ganzen Generation von Jugendlichen. Beide Figuren könnten kaum gegensätzlicher sein. Im Ruhrgebiet der 1950er-Jahre spielten jedoch beide eine große Rolle. Woran das liegt, erklären Dr. Dagmar Kift und Olge Dommer vom Westfälischen Industriemuseum am Freitag, 29. November, ab 20 Uhr im Hattinger Hochofenmuseum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL).

¿Wiederaufbau und Wirtschaftswunder hingen in hohem Maße von der wirtschaftlichen und sozialen Konsolidierung des Reviers, insbesondere des Bergbaus ab. Die Arbeit unter Tage aber war gefährlich und der Beruf des Bergmanns wenig angesehen¿, erklärt Historikerin Dagmar Kift. Um das schlechte Image zu heben und das Selbstbewusstsein dieser Berufsgruppe zu stärken, belebte man bergmännische Traditionen wie Barbarafeiern und förderte künstlerische Ambitionen der Bergleute. Angesprochen wurden vor allem jugendliche Bergleute. Die waren aber zugleich gefangen von einer ganz anderen Kultur aus den USA, deren Rockmusik und Jugendfilme ganz andere Identifikationsmuster anboten.

In ihrem Vortrag stellen Olge Dommer und Dr. Dagmar Kift mit Bildern und Musikbeispielen Traditionen und Muster vor, die die beiden Kultfiguren, die heilige Barbara und der weniger heilige James Dean, verkörpern. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie in der Umbruchsituation in den 1950er Jahren neue Identitäten geschaffen und angenommen wurden. Dieses Thema ist auch heute noch aktuell, denn am Ende des Strukturwandels im Revier stellt sich die Frage: Wie soll die Identität der Region zukünftig aussehen? Dagmar Kift: ¿Die Antwort ist sicherlich nicht in den Vorbildern der 50er Jahre zu finden. Interessant ist aber der Blick darauf, wie damals große Teile der Bevölkerung erfolgreich in eine Identitätsfindung einbezogen waren, bei der es ebenfalls darum ging, einen Weg zwischen Tradition und Neuem, zwischen Vergangenheit und Zukunft zu finden.¿

Der Vortrag am Freitag, 29. November 2002, findet um 20 Uhr im Foyer des Westfälischen Industriemuseums Henrichshütte statt und ist kostenlos. Im Vorfeld, um 19 Uhr, bietet das Hattinger Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) im Rahmen der Spätschicht eine Fackelführung über das Museumsgelände an (Eintritt: 3,50 ¿, Kinder ab 6 Jahren 2 ¿).






Pressekontakt:
Markus Fischer, Telefon: 0251 591-235 und Christiane Spänhoff, Telfon: 0231 6961-127
presse@lwl.org




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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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