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Mitteilung vom 11.11.02

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Konrad-von-Soest-Preis an Katharina Fritsch

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Münster (lwl). Den mit 12.800 Euro dotierten Konrad-von-Soest-Preis des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) hat am Montag (11.11.) in Münster die Bildhauerin Katharina Fritsch erhalten.

"Mit ihren Skulpturen spürt Katharina Fritsch Prototypen und allgemein üblichen Auffassungen von Gegenständen nach. In deren ästhetischer Prägnanz und handwerklicher Perfektion nähern sie sich dem Ideellen an und entwickeln durch ihre Form und Farbigkeit eine außerordentliche Präsenz", heißt es in der Begründung der Jury.

Als Beispiel ihrer Arbeiten zeigt der LWL in seinem Westfälischen Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Münster noch bis zum 5. Januar 2003 den "Mönch", den Fritsch 1999 in aufwändiger einjähriger Arbeit geschaffen hat. "An diesem Werk kann man gut erkennen, was der Künstlerin generell zugeschrieben wird: Ihre Motive sind auf den ersten Blick erkennbar, zugleich rufen sie aber eine starke visuelle und emotionale Reaktion hervor. Ich finde es erstaunlich, dass etwas, das so leicht erkennbar ist, eine so starke Wirkung erzeugt", sagte LWL-Direktor Wolfgang Schäfer bei der Preisverleihung.

Obwohl bei Fritsch die "dreidimensionalen Bilder", wie sie ihre Werke nennt, stets gegenständlich bleiben, stellt die Künstlerin sie durch leichte Veränderungen immer wieder in Frage. Der Mönch beispielsweise ist samt Gesicht und Händen tiefschwarz. 1987 beteiligte sich Fritsch mit einer "Gelben Madonna" an der Ausstellung "Skulptur.Projekte.Münster". Sie schuf einen weißen "Doktor", dessen Kopf aus einem Totenschädel besteht und einen "Händler", der nicht auf zwei Füßen, sondern auf einem gespalteten Huf geht. Andere Objekte löst Fritsch aus ihrem Kontext, indem sie sie vergrößert, verkleinert oder vervielfältigt.

Katharina Fritsch wurde 1956 in Essen geboren. Die Rheinländerin hat aber starke Bezüge zu Westfalen: Sie wuchs in Münster auf und ging hier zur Schule. Sie hat an der Düsseldorfer Kunstakademie als Meisterschülerin von Fritz Schwegler studiert. Seit einem Jahr lehrt sie Bildhauerei an der Kunstakademie Münster. Die Liste ihrer bisheriger Ausstellungen reicht von Museen in Krefeld und Wolfsburg über Basel und London bis nach New York und San Francisco. 1995 war sie auf der Biennale von Venedig im deutschen Pavillon vertreten, das neue Museum für Gegen-wartskunst der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, das "K 21" im Düsseldorfer "Ständehaus" widmete ihr in diesem Jahr seine Eröffnungsausstellung. In Münster hat ihr der Westfälische Kunstverein bereits 1989 eine Einzelausstellung ausgerichtet.

Hintergrund:
Der LWL hat den Konrad-von-Soest-Preis vor 50 Jahren erstmals vergeben. Dieser Preis ist wie der Annette-von-Droste-Hülshoff-Preis für Literatur und der Hans-Werner-Henze-Preis für Musik, die der LWL ebenfalls vergibt, ein Auszeichnungspreis. Sie sollen darauf aufmerksam machen, dass hervorragende Künstler aus Westfalen stammen oder hier wirken. Er stellt so den Beitrag Westfalens zur aktuellen Kunst heraus.



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Pressekontakt:
Markus Fischer Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org




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