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Mitteilung vom 09.10.02

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LWL-Landesjugendhilfeausschuss zieht positive Bilanz:
400 Kinder in westfälischen 'Profifamilien auf Zeit'

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Westfalen/Münster (lwl). "Während bundesweit die Zahl der interessierten Pflegeeltern für Kinder, die aus verschiedenen Gründen nicht bei ihren Eltern leben können, eher stagniert, ist es uns in Westfalen-Lippe gelungen, immer mehr Westfälische Pflegefamilien zu gewinnen." Diese positive Bilanz zog am Mittwoch (09.10.) Hans Meyer, Jugenddezernent beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL), vor dem LWL-Landesjugendhilfeausschuss in Münster.

"Für immer mehr junge Menschen gelingt inzwischen, das Leben in diesen 'Profifamilien'", erläuterte Meyer den Bericht. "61 Berater bei 33 freien Trägern der Jugendhilfe betreuen zur Zeit etwa 420 westfälische Pflegekinder."

Die so genannten Westfälischen Pflegefamilien sind ein Angebot für Mädchen und Jungen, die nicht mehr bei ihren Eltern leben können, weil sie beispielsweise misshandelt oder vernachlässigt worden sind. Einige dieser Kinder leiden so unter diesen traumatischen Erfahrungen, dass Heime, Wohngruppen oder "normale" Pfegefamilien für sie auch nicht der richtige Lebensort sind. Diese Kinder und Jugendlichen brauchen einerseits professionelle Hilfe, andererseits aber auch "eine richtige Familie". Gesucht werden Familien, die es sich zutrauen gegen eine Pauschale für ihre Aufwendungen, auch ältere und entwicklungsbeeinträchtigte oder behinderte Kinder aufzunehmen.

Dabei sollte entweder ein Elternteil eine pädagogische Ausbildung absolviert haben oder die Eltern müssen bereit sein, sich von Pflegestellenberatern besonders intensiv begleiten zu lassen. Die meisten Kinder sind im Grundschulalter, wenn sie in die Pflegefamilien kommen. Im Gegensatz zur Adoption ist das Pflegeverhältis aber meist zeitlich begrenzt.

Damit es auch künftig genug Westfälische Pflegefamilien gibt und die Qualität dieses Angebotes erhalten bleibt, plant das Landesjugendamt ein Koordinierungsgremium, in dem Jugendämter aus Westfalen-Lippe, der Bundesverband der Adoptions- und Pflegeeltern, Vertreter der Träger der freien Jugendhilfe und Experten aus dem Hochschulbereich zusammenarbeiten. "So können wir auch zukünftig diese wichtigen Hilfen zur Erziehung weiterentwickeln", sagte Meyer.

Eltern, die überlegen, ob sie eine "Westfälische Pflegefamilie" gründen wollen, können sich beim LWL-Landesjugendamt informieren. Martin Lengemann (Tel. 0251/591-5786) und Imke Büttner (Tel. 0251/591-5884) können Interessierten die Pflegestellenberater bei freien Trägern in ihrer Region nennen.








Pressekontakt:
Markus Fischer Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org




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