LWL kürt Burg Sternberg zum Denkmal des Monats:
Trotz moderner Nutzung erzählen die Burg-Gebäude von ihrer Baugeschichte

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Extertal (lwl). Trotz einiger unvermeidbarer Eingriffe in die denkmalwerten Gebäude der Burg Sternberg in Extertal (Kreis Lippe) ist es dem Landesverband Lippe gelungen, die Oberburg sehr behutsam und substanzschonend zu sanieren, damit sie für eine kulturelle Nutzung unter dem Motto "Erlebnisburg" mit dem Schwerpunkt Musik wieder zur Verfügung steht. Deshalb hat der Landschaftsverband
Westfalen-Lippe (LWL) die Burg Sternberg zum Denkmal des Monats
September gekürt.

"Vor Baubeginn haben wir die Gebäude genau untersucht. Mit den Erkenntnissen, die wir dabei gewonnen haben, konnten wir klare Vorgaben für die Instandsetzungsarbeiten machen. Dabei sollten die für die öffentliche Nutzung nötigen Zutaten und Veränderungen der Bausubstanz so eingefügt werden, dass die einzelnen Räume ihren Dokumentationswert nicht verlieren. Dieses Ziel ist bei der Burg Sternberg beispielhaft erfüllt worden, man kann in der Oberburg die wechselhafte Geschichte der Bauten sehr gut erkennen", lobt LWL-Denkmalpflegerin Dr. Barbara Seifen den gerade fast abgeschlossenen zweiten Bauabschnitt. Besonders freut sie sich darüber, dass der LWL die Burg auch weiterhin unterstützen kann: Das LWL-Freilichtmuseum Detmold stellt der Burg einige histori-sche Möbel als Dauerleihgabe zur Verfügung.

Die Burg, die dem Landesverband Lippe gehört, liegt wie ein Dornröschenschloss im Wald ver-steckt. Ihre Ursprünge reichen bis ins 12./13. Jahrhundert. Die Gebäude der Oberburg mit dem Saalbau aus dem 16. Jahrhundert und zwei älteren Steinhäusern, die vor allem von Ausbauphasen im 15. und 16. Jahrhundert geprägt sind, liegen allesamt im geschlossenen Bereich der Ringmauer. Westlich daran schließt sich die Vorburg an, die im nächsten Bauabschnitt saniert werden soll.

"Auslöser der Sanierung war der schlechte Zustand der Sandsteindächer der Oberburg. Bei einer genaueren Untersuchung stellte sich dann heraus, dass Feuchtigkeit die Holzbalkendecken stark geschädigt hatte. Jetzt können sich Besucher und Nutzer der Burg wieder an den vielen beeindru-ckenden Innenräumen mit ihren großen Kaminen, breiten Eichendielen und kräftigen Holzbalkendecken erfreuen. Außerdem können sie viele geheimnisvolle Bauspuren aus vergangenen Zeiten entdecken und die umfangreiche Instrumentensammlung bewundern, die aus der Burg ein klingendes Museum macht", erzählt Heidrun Görder, Architektin und Leiterin der Bauabteilung beim Landesverband Lippe. Zusätzlich gebe es Konzerte, Tagungen sowie die Möglichkeit, Feste in besonderer Umgebung zu feiern und standesamtlich zu heiraten, so Görder weiter.

Wer sich über die Geschichte der Burg Sternberg näher informieren möchte, findet dazu den Aufsatz "Burg Sternberg" von Martin Salesch, Barbara Seifen und Frank Huismann, in dem die Ergebnisse der Archäologie und der Bauforschung der Burg ausführlich dargestellt werden, im jüngst erschienen 78. Band der Zeitschrift Westfalen, Hefte für Geschichte, Kunst und Volkskunde, Aschen-dorff Verlag, Münster, ISBN Nr. 3-402-01849-7. Der Preis für die kartonierte Ausgabe beträgt 59,00 Euro.