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Mitteilung vom 12.09.02
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LWL-Landesjugendhilfeausschuss fordert nach dem PISA-Schock fairen Finanzausgleich für kommunale Jugendhilfeaufgaben
Münster (lwl). "Wir dürfen nicht erst geschockt die PISA-Ergebnisse zur Kenntnis nehmen und dann weitermachen wie bisher", forderte Maria Seifert, Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) am Donnerstag (12.9.). Die Jugendpolitiker aus Westfalen-Lippe berieten in Münster die Konsequenzen der PISA-Studie für die Kinder- und Jugendhilfe. "Wenn in Nordrhein-Westfalen der familiäre Hintergrund von Kindern den Schulerfolg mehr bestimmt als in anderen OECD-Ländern und in allen anderen Bundesländern, dann müssen wir als Jugendpolitiker daraus Konsequenzen ziehen", so Seifert weiter.
Seifert forderte umfassende Verbesserungen bei der Familienförderung: Im Kindergartenalter gehe es um eine bessere Umsetzung des Bildungsauftrages. Alle Kinder müssten tatsächlich einen Kindergartenplatz bekommen, alle Kindergärten müssten sich für ausländische Kinder öffnen, unabhängig von der Religionsangehörigkeit des Trägers, forderte der Ausschuss.
"Im Schulalter muss endlich ein flächendeckendes Bildungsangebot mit fachlicher Betreuung geschaffen werden. So können vor allem Mädchen und Jungen mit Lernproblemen besser gefördert werden, statt sie zu anderen Schulen oder zur Jugendhilfe abzuschieben. Bildungsangebote in Jugendzentren und bei Jugendverbänden dürfen nicht kurzsichtig zum Sparopfer der Kinderbetreuung werden. Außerdem müssen die Angebote der Jugendsozialarbeit im Übergang von der Schule in den Beruf ausgeweitet werden", forderte der Ausschuss weiter.
Neben den Aktivitäten, die das LWL-Landesjugendamt in Münster selbst umsetzen kann, richteten sich die Jugendpolitiker beim LWL auch an die Verantwortlichen beim Land: "Wer PISA ernst nimmt, darf nicht nur über Notwendigkeiten reden, sondern sich vielmehr verpflichtet fühlen, Kindergärten und Schulen fachlich und personell so auszustatten, dass sie ihren Bildungsauftrag erfüllen können", beschrieb Seifert die Position des LWL. Sprachförderung zugewanderter Kinder und der Ausbau offener Ganztagschulen seien begrüßenswerte Initiativen des Landes, sie reichten aber nicht aus. "Vor allem wird es maßgeblich darauf ankommen, wegen der Wichtigkeit der Aufgaben die Kommunen mit den notwendigen Finanzmitteln auszustatten. Denn 'Investitionen' in die Jugend sind Investitionen in die Zukunft", so die Vorsitzende.
Das komplette Maßnahmenprogramm können Interessierte von der Internetseite des LWL-Landesjugendamtes herunterladen (https://www.lja-wl.de).
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