Am Tag des offenen Denkmals Westfalen entdecken

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Westfalen (lwl). Am Sonntag (8. September) findet zum zehnten Mal der bundesweite Tag des offenen Denkmals statt. Über 6500 Denkmäler öffnen dann ihre Pforten. An diesem Aktionstag können historische Bauwerke, Grabungen und Parks besichtigt werden, die sonst der Öffentlichkeit nur teilweise zugänglich sind. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) beteiligt sich auch in diesem Jahr in der Region wieder mit zahlreichen Veranstaltungen und Führungen.

"Ein Denkmal steht selten allein: Straßen, Plätze und Ensembles" - unter diesem Motto stehen in diesem Jahr schwerpunktmäßig die Aktionen zum Tag des offenen Denkmals.

In Münster erkunden deshalb die LWL-Denkmalpfleger nicht nur einzelne Gebäude, sondern auch ihr Umfeld, also Baugruppen, Straßenzüge und Plätze. Dr. Barbara Pankoke führt um 10.30 Uhr (Treffpunkt Kreuzkirche) durch Straßen und Plätze im Kreuzviertel. Klaus Nenno bietet um 15 und 16 Uhr (Treffpunkt Erbdrostenhof) Führungen zum Thema "Ein Platz - zwei Straßen" an. Die Führung von Birgit Breloh um 15 Uhr beschäftigt sich mit dem Stephanuskirchplatz in der Aaseestadt. Dr. Josef Lammers veranstaltet um 11 Uhr eine Führung zwischen dem Ägidii- und Servatiitor zum Thema "Stadteingänge und Stadtausgänge vom Mittelalter bis heute" (Treffpunkt ist das Kriegerehrenmal, Kreuzung Aegidiistr/Promenade). Dr. Ulrich Reinke führt um 16 Uhr durch das Lotharinger Kloster und die Johanniter Kommende (Treffpunkt Stadtarchiv, Hörsterstr. 28).
"Es drubbelt sich unterm Pflaster" - um 14 Uhr können bei der Führung von Dr. Aurelia Dikkers Ausgrabungen in der Innenstadt besichtigt werden (Treffpunkt Drubbel 20).

Die ehemalige Zeche Zollern II/IV in Dortmund, Deutschlands erstes Industriedenkmal von interna-tionaler Bedeutung, ist heute LWL-Industriemuseum und bietet an diesem Tag von 10 bis 18 Uhr zahlreiche Aktionen bei freiem Eintritt an. So finden unter dem Motto "Wochenend und Sonnenschein - Freizeit in der Großstadt" Führungen zu unterschiedlichen Themen um 10.30, 11.30, 12, 13.30, 14.30, 15 und 16 Uhr statt. Wie auf der Zeche gearbeitet wurde, können die Besucher bei Grubenfahrten und Filmvorführungen erfahren.

Das Westfälische Industriemuseum Zeche Hannover in Bochum veranstaltet zum Tag des offenen Denkmals von 11 bis 18 Uhr Erlebnisführungen auf seinem Gelände. "Glückauf Natur" heißt es auf dem Naturerlebnispfad und "Kohle, Koks, Konsumanstalt" bei einem industriegeschichtlichen Rundgang um die Zeche Hannover (Treffpunkt ist jeweils der Zechenvorplatz).

Zwei weitere Stätten des Westfälischen Industriemuseums im Ennepe-Ruhr-Kreis, die Henrichshütte in Hattingen und die Zeche Nachtigall in Witten, sind am Tag des offenen Denkmals kostenlos zu besichtigen. In Hattingen bietet die Öko-Werkstatt Pfui Spinne ein offenes Mitmach-Angebot für Erwachsene, Kinder und Jugendliche in Kooperation mit der Volkshochschule an. Und in Witten sind zwei aktuelle Ausstellungen für die Besucher gratis geöffnet: "Dialog - Diálogo" ist der Titel einer Gemeinschaftsausstellung mit Werken der Chilenin Zinnia Ramirez und des Bochumers Marcus Kiel. "EN-Kunst 2002" präsentiert 40 Künstler in Hütte, Höhle und Zeche.

In der Bielefelder Innenstadt führt Grabungsleiterin Brigitte Brand um 14 und 16 Uhr durch Ausgrabungen, die die Entwicklung der Stadt Bielefeld von einer kleinen sächsischen Siedlung im 8. Jahrhundert bis zu ihrer Zerstörung 1944 dokumentieren. Ebenfalls um 14 und 16 Uhr werden Lichtbilder gezeigt, Fundstücke präsentiert und ein mittelalterlicher Snack angeboten. (Treffpunkt Historisches Museum, Straße Welle)

Im Römerlager in Oberaden, Bergkamen (Kreis Unna) findet von 11 bis 17 Uhr ein Museumsfest mit Führungen durch die Ausgrabungen und archäologischen Attraktionen für Groß und Klein statt.

Von 10 bis 18 Uhr feiert die Glashütte Gernheim in Petershagen (Kreis Minden-Lübbecke) bei freiem Eintritt ein Museumsfest mit Musik, Führungen und Aktionen für Kinder.

Eine ländliche Siedlung aus dem hohen Mittelalter (10. bis 12. Jahrhundert) ist von 10 bis 17 Uhr in Hamm-Herringen (Gewerbegebiet Hafen West) zu besichtigen. Führungen bietet LWL-Bodendenkmalpflegerin Eva Cichy an: Tel. 0160 7084674.

Rund um den roten Baustein dreht sich alles im LWL-Industriemuseum Ziegelei Lage (Kreis Lippe). Die Sonderausstellung "Grüße von der Ziegelei" mit Bildern und Exponaten Lippischer Zieglerkommunen von 1890 bis 1950 ist am Sonntag ebenso kostenlos zu besichtigen wie der Herford Dieselmotor, der mit 220 PS die Ziegelei mit Energie versorgt hat und an diesem Tag von 11 bis 17 Uhr in Betrieb ist.

Ein Jubiläum feiert der LWL an diesem Sonntag in Waltrop (Kreis Recklinghausen): Vor genau zehn Jahren eröffnete das Westfälische Industriemuseum Altes Schiffshebewerk Henrichenburg. Den Besuchern wird von 10 bis 18 Uhr gratis ein buntes Programm mit Musik, Kindertheater, Dampferfahrten und mehr geboten.

In Rheine (Kreis Steinfurt) führt um 11 und 11.30 Uhr LWL-Archäologin Anke Kersting durch die sonst für die Öffentlichkeit nicht geöffnete archäologische Ausgrabung "Altenrheiner Kluse" an der Hopstenerstr. 135. Es werden Fundstücke gezeigt. In Burgsteinfurt findet um 16 Uhr ein Dia-Vortrag über die Ausgrabung "Steintorfeldmark", eine früh- und hochmittelalterliche dörfliche Siedlung, sowie eine Ausstellung einzelner Fundstücke statt (Konzertgalerie Bagno, Hollich 156b).

Ein großes Fest findet an diesem Wochenende im LWL-Museum Kloster Dahlheim, Lichtenau (Kreis Paderborn) statt. Das 550-jährige Jubiläum der Neubesiedlung wird am 7. und 8. September feierlich begangen. Zum Tag des offenen Denkmals finden in der renovierten Klosteranlage ein Klostermarkt (ab 11 Uhr) sowie eine Feierliche Vesper der Augustinerchorherren (15 Uhr) statt.
Führungen am mittelalterlichen Hellweg, eine der damals wichtigsten Ost-West-Verbindungen des Kontinents, finden um 14 und 16 Uhr durch Dr. Eggenstein in der Ortswüstung Balhorn, Paderborn statt (Treffpunkt Balhorner Feld 28).

Am 14. September bietet LWL-Denkmalpfleger Dr. Ulrich Reinke von 14 bis 15.30 Führungen auf Schloß Buldern in Dülmen (Kreis Coesfeld) an. Um vorherige Anmeldung unter 02594 12-171 wird gebeten.