Mitteilung vom 02.08.02
Presse-Infos | Der LWL
'Stifte und Klöster in Westfalne': 300 Geschichtsinteressierte bei LWL-Vortragsreihe auf Schloss Cappenberg
Selm (lwl). Bereits zum dritten Mal veranstaltete die Historische Kommission für Westfalen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) eine Vortragsveranstaltung der Reihe ¿Stifte und Klöster in Westfalen¿. Die Resonanz auf Schloß Cappenberg war so groß, dass die Vorträge aus dem Theatersaal in einen zweiten Raum übertragen werden mussten. 300 Geschichtsinteressierte hörten am Freitag und Samstag(2. und 3. August) fünf Vorträge über die Wurzeln und die Geschichte des Prämonstratenserordens und des Stiftes Cappenberg. ¿Diese Veranstaltung hat dazu beigetragen, dass Schloß Cappenberg zum kulturellen Mittelpunkt des Kreises wird. Deshalb ist sie für uns sehr wichtig¿, freute sich Hanne-Luise Schacht, stellvertretende Landrätin des Kreises Unna.
¿1121 war Graf Gottfried von Cappenberg dabei, als die Stadt Münster erobert wurde. Als man ihn hinterher dafür verantwortlich machte, dass bei der Eroberung der Dom abbrannte, belastete ihn das so sehr, dass er seinen großen Besitz dem heiligen Norbert von Xanten, dem Gründer des Prämonstratenserordens schenkte. Selbst mit Waffengewalt ließ sich der Graf nicht von diesem Plan abbringen. So wurde 1122 das Prämonstratenserstift als erste Niederlassung des jungen Ordens im deutschsprachigen Raum gegründet¿, erklärte Prof. Dr. Peter Johanek, Vorsitzender der Historischen Kommission des LWL, in seinem Vortrag.
In der Vortragsveranstaltung ging es ebenso um die großen politischen Auswirkungen, die die Gründung des Stiftes hatte, wie auch um kunsthistorische Fragen und um die herausragende Stellung, die das Stift Cappenberg im Ordensverband inne hatte. So übte das Stift in seiner Frühzeit mit Klostergründungen bis nach Riga großen Einfluss aus.
Während der Veranstaltung eröffnete der LWL eine kleine Sonderausstellung: Noch bis zum 27. August wird die LWL-Dauerausstellung ¿Der Freiherr vom Stein und Cappenberg¿ um Bücher, Dokumente und andere Ausstellungsstücke aus der Stiftszeit ergänzt. ¿Als das Stift im 18. Jahrhundert eine letzte Blüte erlebte, entstand der heutige Barockbau. In dieser Zeit wurden auch eine Kunst- und Naturaliensammlung zu einer Art Museum zusammengetragen und eine 4200 Bände umfassende Bibliothek gegründet. Nach der Aufhebung des Stiftes im Rahmen der Säkularisation 1803 ist von all dem nur wenig übrig geblieben, von den Büchern sind beispielsweise nur knapp zehn Prozent erhalten¿, so Ausstellungsmacher Dr. Gerd Dethlefs aus dem Westfälischen Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte des LWL.
Die Historische Kommission des LWL setzt mit ihrer Vortragsreihe in jedem Jahr einen anderen Schwerpunkt: Im Jahr 2000 diskutierten die Teilnehmer die Geschichte der Augustiner-Chorherren und der beiden westfälischen Chorherren-Klöster Böddeken und Dalheim (beide Kreis Paderborn). Im vergangenen Jahr fand die Veranstaltung im ehemaligen Benediktinerkloster und heutigen Schloß Corvey statt und widmete sich dem Wirken der Benediktiner im Weserraum.
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