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Mitteilung vom 25.07.02

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Ausstellung 'Tiefse(h)en' mit Werken forensischer Patienten aus LWL-Kliniken im Industriemuseum Zeche Zollern II/IV

Bewertung:

Mit viel Lob und Interesse ist die Wanderausstellung "Tiefse(h)en. Malerei und Objekte des Maßregelvollzuges der Einrichtungen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe" auf ihrer ersten Station im Düsseldorfer Landtag bedacht worden. Der Präsident des Landtags Nordrhein-Westfalen, Ulrich Schmidt, sagte, diese Ausstellung könne dazu beitragen, die Mauer zwischen den forensischen Patienten und der Bevölkerung durchsichtiger zu machen.

Nun präsentiert der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) die Ausstellung "Tiefse(h)en" auch in Dortmund: vom 26. Juli bis zum 18. August sind rund 60 bildnerische Arbeiten von forensischen Patienten aus den LWL-Kliniken Lippstadt-Eickelborn und Marsberg-Bilstein in der Maschinenhalle des Industrie museums Zeche Zollern II/IV zu sehen. "An alten und neuen Standorten forensischer Kliniken wollen wir mit diesen Botschaften aus der verschlossenen Welt des Maßregelvollzugs neue Kommunikationsmöglichkeiten zwischen "drinnen" und "draußen" eröffnen und einen Zugang zum Menschen in der forensischen Psychiatrie ermöglichen", sagt Dr. Wolfgang Pittrich, Gesundheitsdezernent des LWL.

"Wir wollen die Ausstellung auch als Anlass nutzen, mit Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch zu kommen", so Pittrich, "daher greifen wir im Rahmenprogramm Themen der aktuellen Diskussion um den Maßregelvollzug in Dortmund auf." Im ersten Bürgerforum (Dienstag, 30. Juli, 19.30 Uhr) werden unter der Überschrift "Der Beirat einer forensischen Klinik als Bindeglied zwischen Öffentlichkeit und Forensik. Der Planungsbeirat in Dortmund-Aplerbeck" die Möglichkeiten und Grenzen der Bürgerbeteiligung an der Entwicklung einer forensischen Klinik diskutiert. Im zweiten Bürgerforum (Donnerstag, 1. August, 19.30 Uhr) wird ein Fernsehbeitrag als Einstieg verwendet, um über die Therapie von psychisch kranken Straftätern zu sprechen.

Um ein tieferes Verständnis der Ausstellung zu erlangen, können Besucherinnen und Besucher jeden Sonntag an einer offenen Führung teilnehmen (Beginn jeweils 14.30 Uhr). Hier werden die Werke besprochen und es wird informiert über die Kunsttherapie, die aktuelle Arbeitsweise in LWL-Kliniken, aber auch über die spezifische Kunst psychisch Kranker in der Gesellschaft des 20. Jahr-hunderts. "Das Westfälische Industriemuseum versteht sich auch als Forum für den gesellschaftlichen und politischen Diskurs aktueller Entwicklungen und Fragen", erläutert Dr. Ulrike Gilhaus, Leiterin des Westfälischen Industriemuseums. "Durch diese Ausstellung und die Informationsangebote bieten wir als etablierte Kultureinrichtung eine Präsentationsplattform, um ein schwieriges gesellschaftliches Thema nicht nur im Umfeld der forensischen Kliniken zu diskutieren, sondern um in der Mitte der Gesellschaft den Dialog mit der Bevölkerung zu führen und Vorurteile abzubauen."







Rahmenprogramm zur Ausstellung
"Tiefse(h)en. Malerei und Objekte des Maßregelvollzuges der Einrichtungen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe"
im Industriemuseum Zeche Zollern II/IV



So, 28.7., 14.30 Uhr
Offene Führung durch die Ausstellung


Di, 30.7., 19.30 Uhr
Bürgerforum: "Der Beirat einer forensischen Klinik als Bindeglied zwischen Öffentlichkeit und Forensik. Die Arbeit des Planungsbeirates in Dortmund-Aplerbeck."
Vortrag und Podiumsdiskussion mit Eduard Wörmann, Mitglied des Beirats des Westfälischen Zentrums für Forensische Psychiatrie Lippstadt, Barbara Blotenberg, stellvertretende Vorsitzende des Planungsbeirats der zukünftigen forensischen Klinik in Dortmund-Aplerbeck und Ernst Lahme, Mitglied des Planungsbeirats und Bezirksvorsteher von Dortmund-Aplerbeck.


Do, 1.8., 19.30 Uhr
Bürgerforum: Fernsehbeitrag mit anschließender Diskussion über Therapieformen mit Dr. Michael Osterheider und Dr. Sabine Dietz vom Westfälischen Zentrum für Forensische Psychiatrie Lippstadt.


So, 4.8., 14.30 Uhr
Offene Führung durch die Ausstellung


So, 11.8., 14.30 Uhr
Offene Führung durch die Ausstellung


So, 18.8., 14.30 Uhr
Offene Führung durch die Ausstellung







Pressekontakt:
Karl G. Donath, Tel: 0251 591 235, Petra Schneiders, Tel: 0231 4503-689
presse@lwl.org




Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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