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Mitteilung vom 25.07.02

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'Ausgekocht und aufgeblüht': LWL-Museum präsentiert zum Hüttenzauber neue Mitmachausstellung um Markt der Gernerationen

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Hattingen (lwl). "Mein Bild der jungen Generation hat sich verändert. Ist ein bisschen Richtung Verständnis und Toleranz gegangen. Die Vorurteile, die auch bei mir bestanden, haben sich aufgeweicht", auf diese Formel brachte der 62-jährige Heinrich Wittkopf das generationenübergreifende Projekt "Ausgekocht und aufgeblüht! Alt und Jung auf ZeitReise".
Er war einer von über 1.200 Teilnehmern bei dem Modellprojekt, das der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) in seiner Henrichshütte Hattingen organisierte. Mit Unterstützung des NRW-Familienministeriums für Frauen, Jugend, Familie und Gesundheit konzentrierten sich im LWL-Projektteam Birgit Diermann, Simone Heil und Hauke Schiek rund 15 Monate darauf, den Dialog zwischen den Generationen zu fördern.

Vorurteile aufweichen, darum geht es auch beim diesjährigen Museumsfest "Hüttenzauber", das in der Zeit vom 2. bis 4. August im LWL-Museum mit einer Mitmachausstellung, einem Markt der Generationen und jeder Menge Musik über die Bühne geht.

Dabei steht die Erlebnisausstellung "Ausgekocht und aufgeblüht" im Mittelpunkt. Sie ist das Resultat des Modellprojektes, bei dem Kinder, Jugendliche und Senioren gemeinsam eine Zeitreise zur eigenen Geschichte machten: Die Oma kam mit dem Enkel, der Neffe mit dem Onkel, Jugendliche mit einer Gruppe aus dem Seniorenheim. Sie nahmen die Natur im Schatten des Hochofens unter die Lupe, spürten Unterschiede zwischen Damals und Heute auf, lernten sich kennen, erzählten von der Maloche vergangener Zeiten und den Erwartungen an eine Zukunft nach dem Strukturwandel. "Die Erkundung der Henrichshütte wurde für die Senioren für einige Stunden Urlaub vom Alter. Und die Jugend nahm von ihrem Trip in die Vergangenheit jede Menge Erfahrungen mit, die sie ohne die Senioren nicht hätten machen können", so Museumsleiter Robert Laube.

Die neun Erlebnisstationen der Ausstellung sollen Menschen von neun bis 99 Jahren dazu anregen, mit der anderen Generation ins Gespräch zu kommen. "Das geht natürlich nicht, wenn man sich nur passiv Ausstellungsstücke anschaut. Deshalb kann man hier an jeder Station selbst etwas tun. Zum Beispiel Fundstücke verschiedener Zeiten aus dem Boden befördern", erklärt das Projektteam. Nachdem die Besucher an der Duftorgel gerochen, den Hochofen "en miniature" ertastet und Arbeitsgeräusche gehört haben, können sie eine Henkelmann-Pause einlegen und sich Gedanken über Freizeit heute und früher machen. "Bei all dem erfahren sie, dass nichts bleibt wie es ist. Denn jede Generation hat ihre Moden, ihre Musik, ihre Arbeit, ihre Wohnform und hinterlässt ihre Spuren. Und die gilt es zu entdecken", so die Ausstellungsmacher.


Das Hüttenfest-Programm

"Ausgekocht und aufgeblüht" wird am Freitag (02.08.) ab 18 Uhr zum Auftakt des Hüttenzaubers 2002 eröffnet. Dieter Wurm, Vorsitzender der LWL-Landschaftsversammlung, begrüßt die Museumsgäste an einem neuen Ort: Die Eröffnung findet im Rohbau der Gebläsehalle statt, auf deren Fertigstellung die ganze Region mit Ungeduld wartet. Marion Thiemann aus dem NRW- Familienministerium erläutert, was sie vom Projekt erwartet hat, Helmut Bönninghausen, Direktor des Westfälischen Industriemuseums, berichtet, was das LWL-Museum im Projekt erarbeitet, geleistet und gewonnen hat. Zum Festakt gibt es Kabarett mit Martin Funda und Musik des "Spardosen Terzetts". Um 22 Uhr zeigt das LWL-Museum auf einer Großbildleinwand in Zusammenarbeit mit dem Filmbüro NRW den Film "Harold & Maude".

Am Samstag (03.08.) beginnt der Hüttenzauber gegen 12 Uhr mit einem kunsthandwerklichen Leckerbissen: Der LWL stellt seine Hattinger Schau-Schmiede vor. Dort fertigt Matthias Zwissler Produkte aus Damaststahl. Seit 1500 Jahren fasziniert Damaszener Stahl durch seine reiche Musterung, seine hohe Qualität und seinen entsprechenden Preis. Wen wundert's, dass dieses edle Material repräsentativen Klingen und Schneiden in Messern, Schwertern, Äxten etc. vorbehalten blieb?

Um 15 Uhr geht's weiter mit jederMenge Kleinkunst, einer Hochofenrallye und viel Musik mit der Rock- und Pop-Band "Coalminers". Außerdem machen "Ritz und Ratz, die frechen Nager" das Museumsgelände unsicher. Um 15 und um 17 Uhr gibt es Erlebnisführungen zu verschiedenen Themen. Ab 17 Uhr zeigen die "Flying Freddys" Jazz- und Showdance. Ab 19 Uhr gehört die Bühne den drei stimmgewaltigen Frontsängerinnen von "9 lies", die mit viel Soul, Rock und Pop im Gepäck anreisen. Zum Abschluss bringt nach 22 Uhr eine Fackelführung mit Schwarzlicht-Jonglage Licht ins Dunkel.

In einen "Markt der Generationen" verwandeln 27 Jugend- und Seniorengruppen, Vereine, Initiativen, Dritte-Welt-Gruppen, soziale Einrichtungen und Parteien den Hüttenzauber am Sonntag (04.08.). Dabei können die Besucher zum Beispiel dichten, auf dem Ergometer rudern, lecker essen und Mandalas aus Naturmaterialien oder Lehmziegel herstellen. Es gibt eine Internet-Werkstatt, verschiedene Naturerlebnis-Aktionen und sogar ein Wettsingen. Das LWL-Mobil präsentiert einige Aktionen und jede Menge Informationen über die Arbeit des LWL.

Für Musik sorgt ab 11.15 Uhr die "Capella Varna". Die Roma-Familie startet zu einer musikalischen Reise quer durch Europa. Für "Frühsport" ist um 12 Uhr die Berg- und Skigilde Hattingen zuständig. Ab 13 Uhr treten die 20 Akkordeonspieler des Akkordeonorchesters 1942 Welper Ruhr in Aktion, um 14 Uhr zeigt das "Ratten-Theater" Rumpelstilzchen, bevor "Fresh & Fruity" ab 16 Uhr den musikalischen Schlusspunkt setzten.









Pressekontakt:
Markus Fischer Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org




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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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