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Mitteilung vom 15.07.02

Presse-Infos | Der LWL

Der Kreis Herford beteiligt sich am LWL-Kulturprojekt
'Vom Krummstab zum Adler'

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Herford/Münster (lwl). Der Kreis Herford will sich mit einigen Veranstaltungen an dem Geschichtsprojekt "Vom Krummstab zum Adler - Säkularisation in Westfalen 1803 - 2003" beteiligen, mit dem der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) und die NRW-Stiftung Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege an die Säkularisation und ihre Folgen für Westfalen erinnern wollen. Das ist das Ergebnis eines Gespräches, an dem neben Landrat Hans-Georg Kluge und Prof. Dr. Manfred Balzer sowie Dr. Christiane Todrowski , beide aus der LWL-Kulturabteilung, auch Historiker, Archivare, Museumsleiter und Kirchenvertreter aus dem Kreis Herford teilnahmen.

"Das außerordentlich spannende Thema ist es wert, dass sich die Spezialisten aus der Region mit der Geschichte der Säkularisation und ihren Folgen bis in die Gegenwart beschäftigen" ermunterte Kluge die Kulturfachleute, bei dem LWL-Projekt mitzumachen.

Einige Veranstaltungen sind schon geplant: Das Kreiskulturamt beabsichtigt, das Bündener Geschichtsfest im kommenden Jahr unter das Motto "Säkularisation" zu stellen, die Kirchengemeinde Herford-Mitte überlegt, eine Ausstellung in der Münsterkirche zu präsentieren und sowohl der Geschichtsverein als auch die Christlich-Jüdische Gesellschaft in Herford wollen Vortragsabende anbieten.

"Wir hoffen, dass sich noch mehr Gemeinden, Städte und Kreise mit Ausstellungen, Vorträgen, Veröffentlichungen und kulturellen Veranstaltungen an dem Projekt beteiligen. Dabei ist es uns wichtig, dass auch Vereine, Heimatforscher und Schulen ermitteln und darstellen, welche Folgen die Säkularisation vor Ort hatte ", so Dr. Christiane Todrowski. Sie sammelt und koordiniert in der Geschäftsstelle, die der LWL eigens für das Projekt eingerichtet hat, alle Veranstaltungen.

Hintergrund:
Unter dem sperrigen Titel "Reichsdeputationshauptschluss" verabschiedete der Reichstag am 25. Februar 1803 ein Gesetz, dessen Folgen wir noch heute im Alltag spüren: Das Gesetz sorgte zum Beispiel dafür, dass nicht mehr nur die Kirche, sondern der Staat für die Bildung, das Kranken- sowie das Pflegewesen zuständig ist. Grund für das Gesetz, das die Auflösung des über 1000-jährigen Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation einleitete, waren Napoleons militärische Erfolge. Preußen verlor seine linksrheinischen Gebiete, dafür sollte es rechts des Rheins mit Land entschädigt werden. Also wurden die geistlichen Staaten wie das kurkölnische Herzogtum Westfalen und das Vest Recklinghausen sowie die Fürstbistümer Münster, Paderborn und Corvey mit ihren reichen Klöstern, Abteien und Stiften kurzerhand Preußen eingegliedert. Zusammen mit den Landesteilen, die bereits vorher zu Preußen gehörten, wurde daraus die neue Provinz Westfalen, das heutige Gebiet des LWL.

Wer sich mit einer eigenen Veranstaltung am Projekt "Vom Krummstab zum Adler" beteiligen oder das gleichnamige Informationsblatt bestellen möchte, erreicht Dr. Christiane Todrowski in der Geschäftsstelle "Säkularisation in Westfalen" beim LWL unter Telefon (02 51) 5 91-39 72. Weitere Informationen ab April im Internet unter https://www.saekularisation-westfalen.de.








Pressekontakt:
Markus Fischer Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org




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