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Mitteilung vom 08.07.02

Presse-Infos | Der LWL

Der Kreis Paderborn beteiligt sich am LWL-Kulturprojekt "Vom Krummstab zum Adler"

Bewertung:

Paderborn/Münster (lwl). Der Kreis Paderborn will sich mit zahlreichen Veranstaltungen an dem Geschichtsprojekt "Vom Krummstab zum Adler - Säkularisation in Westfalen 1803 - 2003" beteiligen. Das ist das Ergebnis eines Gespräches, an dem neben Landrat Dr. Rudolf Wansleben und Prof. Dr. Manfred Balzer sowie Dr. Christiane Todrowski aus der LWL-Kulturabteilung auch Historiker, Archivare, Museumsleiter, Kirchenvertreter und Geschäftsführer von Kultureinrichtungen aus dem Kreis Paderborn teilnahmen.

"Unsere christlich geprägte Region hat bis heute ein gebrochenes Verhältnis zum Thema Säkularisation", kommentierte Wansleben das Projekt, mit dem der LWL und die NRW-Stiftung Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege im kommenden Jahr an die Aufhebung der geistlichen Fürstentümer und ihre Folgen für Westfalen erinnern. Die Tatsache, dass die Schützen beim Schützenfest auch 200 Jahre später noch auf einem stilisierten Adler zielten, wertete Wansleben als einen "fortwährenden Angriff auf die Preußen" und den durch sie im Jahre 1803 eingeleiteten Entwicklungsprozess.

Einige Veranstaltungen zum Jahrestag stehen einige schon fest: Das Museum Kloster Dalheim präsentiert ab April 2003 die Ausstellung "Zerstreut und zerschlagen", während der Verein für Geschichte und Altertumskunde Westfalens eine Quellenpublikation für die Jahre 1803 bis1816 herausgeben wird. Mit der 200-jährigen Geschichte des Kreises Paderborn beschäftigt sich eine Wanderausstellung des Kreiskulturamts, die nach ihrer Premiere auf der Wewelsburg in verschiedenen Orten der Region zu sehen sein wird.

Schon in diesem Jahr, ab dem 25. Oktober, können sich interessierte Besucher über die Entwicklung "Vom Stadtboten zur Informationsgesellschaft" informieren: Unter diesem Titel veranstalten das Historische Museum im Marstall und das Heinz-Nixdorf-Museumsforum eine Ausstellung, die die Kommunikationsgeschichte in Paderborn während der vergangenen 200 Jahren thematisiert.

"Wir hoffen, dass sich noch mehr Gemeinden, Städte und Kreise mit Ausstellungen, Vorträgen, Veröffentlichungen und kulturellen Veranstaltungen an dem Projekt beteiligen. Dabei ist es uns wichtig, dass auch Vereine, Heimatforscher und Schulen ermitteln und darstellen, welche Folgen die Säkularisation vor Ort hatte ", so Dr. Christiane Todrowski. Sie sammelt und koordiniert in der Geschäftsstelle, die der LWL eigens für das Projekt eingerichtet hat, alle Veranstaltungen.

Hintergrund:
Unter dem sperrigen Titel "Reichsdeputationshauptschluss" verabschiedete der Reichstag am 25. Februar 1803 ein Gesetz, dessen Folgen wir noch heute im Alltag spüren: Das Gesetz sorgte zum Beispiel dafür, dass nicht mehr nur die Kirche, sondern der Staat für die Bildung, das Kranken- sowie das Pflegewesen zuständig ist. Grund für das Gesetz, das die Auflösung des über 1000-jährigen Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation einleitete, waren Napoleons militärische Erfolge. Preußen verlor seine linksrheinischen Gebiete, dafür sollte es rechts des Rheins mit Land entschädigt werden. Also wurden die geistlichen Staaten wie das kurkölnische Herzogtum Westfalen und das Vest Recklinghausen sowie die Fürstbistümer Münster, Paderborn und Corvey mit ihren reichen Klöstern, Abteien und Stiften kurzerhand Preußen eingegliedert. Zusammen mit den Landesteilen, die bereits vorher zu Preußen gehörten, wurde daraus die neue Provinz Westfalen, das heutige Gebiet des LWL.

Wer sich mit einer eigenen Veranstaltung am Projekt "Vom Krummstab zum Adler" beteiligen oder das gleichnamige Informationsblatt bestellen möchte, erreicht Dr. Christiane Todrowski in der Geschäftsstelle "Säkularisation in Westfalen" beim LWL unter Telefon (02 51) 5 91-39 72. Weitere Informationen ab April im Internet unter https://www.saekularisation-westfalen.de.








Pressekontakt:
Markus Fischer Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org




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