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Mitteilung vom 04.07.02

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"Haltern nach den Römern - vor der Stadt": Sonderausstellung im LWL- Römermuseum rekonstruiert mittelalterliche Geschichte

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Haltern (lwl). Haltern ist zwar durch die Römer bekannt geworden. Doch auch die Zeit nach den Römern spielt eine wichtige Rolle. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) ermöglicht in seinem Westfälischen Römermuseum Haltern vom 6. Juli bis zum 17. November in einer Sonderausstellung Einblicke in die Geschichte und Archäologie des frühen Mittelalters.

"Zahlreiche Ausgrabungen und Forschungen, gerade in den letzten Jahren, lassen sich heute zusammenstellen. Es ist Zeit für eine Zwischenbilanz", erklärt Dr. Rudolf Aßkamp, Leiter des LWL-Museums. Mit der Ausstellung wagt das LWL-Römermuseum den Versuch,die Geschichte bis zur Verleihung der Stadtrechte im Jahre 1289 zu rekonstruieren.

Gerade die Ausgrabungen im frühmittelalterlichen Gräberfeld von Haltern-Flaesheim ergänzen die Kenntnis von der Zeit der Sachsenkriege Karls des Großen, als die Lippe noch Nordgrenze des fränkischen Reiches war. Flaesheim taucht 799 zum ersten Mal in einer Urkunde auf. Die Bestattungen auf dem Paschenberg zeigen, dass es bereits mehr als ein Jahrhundert zuvor gegründet wurde. Denn die Ausgräber fanden viele heidnische Gräber mit Beigaben. Christen wurden die Flaesheimer am Ende des 8. Jahrhunderts. Viele der 214 erforschten Gräber waren schon in alter Zeit Grabräubern zum Opfer gefallen.

Auch Sythen ist nach archäologischen Funden gut 100 Jahre älter als die erste schriftliche Erwähnung im Jahre 758. Lange bekannt war der Königshof aus der Zeit Karls des Großen in Bossendorf: eine befestigte Etappenstation und Nachschubbasis der Franken an einem Lippeübergang in das feindliche sächsische Gebiet.

Die Steinfundamente in den Siedlungen am Heimingshof und in Berghaltern gehören in das 10. und 11. Jahrhundert, als es auch in Westleven eine wohlhabende Siedlung mit großen Hofanlagen gab. Nur wenige Jahre bestand dagegen das Zisterzienserinnen-Stift Marienborn im 13. Jahrhundert in den abgeschiedenen Wäldern der Hohen Mark.

Die archäologischen Funde von den verschiedenen Orten vermitteln ein anschauliches Bild vom Arbeiten und Wirtschaften, von Glauben und Totenbrauch im frühen Mittelalter.

Das Begleitprogramm bietet Führungen für Gruppen, museumspädagogische Angebote für Schulklassen aller Altersstufen, ein Kindergeburtstagsprogramm sowie öffentliche Führungen an Sonn- und Feiertagen. Buchungen sind während der Öffnungszeiten des Museums unter der Telefon (0 23 64) 93 76-0 möglich. Zur Ausstellung erscheint ein Begleitheft zum Preis von 6,50 Euro.

"Fundorte. Haltern nach den Römern - vor der Stadt"
Sonderausstellung im Westfälischen Römermuseum Haltern, Weseler Str. 100, Haltern am See. Dienstag bis Freitag von 10 bis18 Uhr, Samstag und Sonntag 10 bis 18 Uhr.
Eintritt 2,60 Euro, ermäßigt 1,10 Euro.




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Pressekontakt:
Markus Fischer, Tel: 0251 591-235 und Dr. Rudolf Aßkamp, Tel: 02364 93760
presse@lwl.org




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