Mitteilung vom 03.07.02
Presse-Infos | Der LWL
Neue Dokumentation von Gärten und Parks in Ostwestfalen-Lippe
LWL will Gärten zu kulturellen Markenzeichen der Region machen
Bad Meinberg (lwl). "Mit den Gärten und Parks ist Ostwestfalen-Lippe eine Vorzugsregion für die Bewahrung des kulturellen Erbes." Mit diesem Lob verbindet Prof. Dr. Karl Teppe, Kulturdezernent des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), die Aufforderung zum Weiterarbeiten: "Wir sind dem Land Nordrhein-Westfalen dankbar für die konsequente Unterstützung bei den Bemühungen, die Garten-Landschaft OWL ins rechte Licht zu rücken. Heute ist die Garten-Landschaft in Bewegung gekommen. Die mühsame Arbeit in den Städten und Gemeinden, die manchmal unscheinbaren Perlen der Gartenkunst in ihrem Charakter dauerhaft zu erhalten, trägt die ersten Früchte. Und der LWL verfolgt weiter das Ziel, Gärten und Parks zu einem kulturellen Markenzeichen der Region zu entwickeln," ergänzt Teppe.
Im Kurtheater des Kurgastzentrums von Bad Meinberg überreichte der LWL-Kulturdezernent am Mittwoch (3.7.) eine umfangreiche Dokumentation zur Garten-Landschaft Ostwestfalen-Lippe an den leitenden Ministerialrat Hans-Dieter Collinet aus dem NRW-Städtebauministerium. Hubertus Backhaus, Landrat im Kreis Höxter, nahm als Sprecher der OWL-Landräte die Dokumentation entgegen. Zu den mehr als 80 Gästen gehörten die Landräte und Bürgermeister aus der ganzen Region.
Das Westfälische Amt für Landschafts- und Baukultur beim LWL hat in dreijähriger Projektarbeit Daten und Fakten zu knapp 200 ostwestfälischen Anlagen zusammengetragen, die den Verantwortlichen bei der täglichen Arbeit helfen sollen, das wichtige Kulturerbe der Gärten zu erhalten. Die vier Bände der Dokumentation verdeutlichen, dass Gärten und Parks bedeutende Zeugen der Regional- und Kulturgeschichte in Ostwestfalen-Lippe sind.
"Das Projekt Garten-Landschaft Ostwestfalen-Lippe, das 1998 für die Regionale 2000 startete, erhält mit dem Abschluss unserer Fleissarbeit eine weitere tragende Säule," unterstreicht Eberhard Eickhoff, Leiter des Westfälischen Amtes für Landschafts- und Baukultur. "Hier im historischen Kurpark von Bad Meinberg fiel der Startschuss für die Garten-Landschaft, hier wollen wir auch die Ergebnisse des Projektes vorstellen. Ich freue mich über die Eigendynamik, die das Projekt inzwischen erfahren hat. Lassen Sie uns noch viele neue "alte" Gärten bauen," fügt Eickhoff hinzu und verspricht weitere Beratung und Planung für die Gärten in der Region.
Das Gartenthema wird in der Region maßgeblich von der OWL-Marketing GmbH angeschoben. Der Vorsitzende der Marketing-Gesellschafterversammlung, Landrat Wilhelm Krömer (Kreis Minden-Lübbecke) , unterstrich in der Veranstaltung, dass die Gärten und Parks nach wie vor ein Zugpferd für das positive Image der Region sind.
Die Dokumentation des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe stellt dar, dass sich die ostwestfälische Garten- und Parklandschaft durch eine große Anzahl von Kuranlagen aus allen Zeitepochen der Gartenkunst auszeichnet. Hiervon konnten sich die Teilnehmer der Veranstaltung während der fachkundigen Führung durch den historischen Kurpark in Bad Meinberg persönlich überzeugen. Gelegentlich ist auch davon die Rede, OWL sei der "Heilgarten Deutschlands". Es sind aber auch die kleineren Anlagen der ländlichen Schlösser, Güter und Herrensitze, die die Kulturlandschaft Ostwestfalens prägen.
"Die historischen Grünanlagen gehören heute leider zu den gefährdeten Kulturgütern," warnt Eickhoff. "In den meisten Fällen führen unsachgemäße Pflege und Umgestaltungen zu Zerstörungen der historischen Gartensubstanz. Das passiert in der Regel aus Unwissenheit um den kulturhistorischen Wert der Anlagen," so Eickhoff weiter.
Diese Wissenslücke wird jetzt durch die veröffentlichte Zusammenstellung von ostwestfälischen Parks und Gärten mit kulturhistorischer, touristischer und gesundheitlicher Bedeutung geschlossen. Kreise, Kommunen, Fachbehörden, touristische Einrichtungen aber auch Privatleute können mit der neuen Datensammlung den Wert einer Anlage erkennen. Gleichzeitig ist die Dokumentation damit auch ein Auftrag an die Entscheidungsträger, die entsprechenden Gärten und Parks zu sichern und soweit möglich durch fachgerechte Entwicklungs- und Pflegemaßnahmen wiederherzustellen.
Garten-Landschaft OstWestfalenLippe. Dokumentation bedeutender Park- und Gartenanlagen im Regierungsbezirk Detmold. Landschaftsverband Westfalen-Lippe, Westfälisches Amt für Land-schafts- und Baukultur (Hrsg.), Münster 2002.
In: Beiträge zur Landschafts- und Baukultur in Westfalen-Lippe, Heft 3, bestehend aus den Ordnern 3.1 - 3.4, insgesamt 960 Seiten, unverkäuflich. Die Dokumentation der Gärten und Parks wird an alle Städte, Gemeinden und Kreise der Region ausgegeben und kann dort eingesehen werden
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Pressekontakt:
Markus Fischer Telefon: 0251 591-235
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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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