Mitteilung vom 28.06.02
Presse-Infos | Der LWL
Der Kreis Lippe beteiligt sich am LWL-Kulturprojekt "Vom Krummstab zum Adler"
Detmold/Münster (lwl). Der Kreis Lippe will sich mit einigen Veranstaltungen an dem Geschichtsprojekt "Vom Krummstab zum Adler - Säkularisation in Westfalen 1803 - 2003" beteiligen. Das ist das Ergebnis eines Gespräches, an dem neben Landrat Friedel Heuwinkel und Prof. Dr. Manfred Balzer sowie Dr. Christiane Todrowski aus der LWL-Kulturabteilung auch Archivare, Museumsleiter und Geschäftsführer von Kultureinrichtungen aus dem Kreis Lippe teilnahmen.
"Das Thema "Säkularisation" bietet die Chance, die bis heute spürbaren Veränderungen aus lippischer Sicht zu betrachten" lobte Landrat Heuwinkel das Projekt, mit dem der LWL und die NRW-Stiftung Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege im kommenden Jahr an die Säkularisation und ihre Folgen für Westfalen erinnern.
Einige Veranstaltungen stehen schon fest: Das Staatsarchiv Detmold präsentiert vom 27. Oktober 2002 bis 2. Februar 2003 die Ausstellung "Fürstin Pauline zur Lippe. Reformerin, Regentin, Frauenzimmer". Zu dem attraktiven Begleitprogramm gehören unter anderem Vorträge des Naturwissenschaftlichen und Historischen Vereins für das Land Lippe sowie Stadtrundgänge und Kurse an der Volkshochschule Detmold. Auf die Suche nach den "Spuren lippischer Klosterbibliotheken" wird sich hingegen die Lippische Landesbibliothek im Jahr 2003 mit einer Ausstellung begeben.
"Wir hoffen, dass sich noch mehr Gemeinden, Städte und Kreise mit Ausstellungen, Vorträgen, Veröffentlichungen und kulturellen Veranstaltungen an dem Projekt beteiligen. Dabei ist es uns wichtig, dass auch Vereine, Heimatforscher und Schulen ermitteln und darstellen, welche Folgen die Säkularisation vor Ort hatte ", so Dr. Christiane Todrowski. Sie sammelt und koordiniert in der Geschäftsstelle, die der LWL eigens für das Projekt eingerichtet hat, alle Veranstaltungen.
Hintergrund:
Unter dem sperrigen Titel "Reichsdeputationshauptschluss" verabschiedete der Reichstag am 25. Februar 1803 ein Gesetz, dessen Folgen wir noch heute im Alltag spüren: Das Gesetz sorgte zum Beispiel dafür, dass nicht mehr nur die Kirche, sondern der Staat für die Bildung, das Kranken- sowie das Pflegewesen zuständig ist. Grund für das Gesetz, das die Auflösung des über 1000-jährigen Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation einleitete, waren Napoleons militärische Erfolge. Preußen verlor seine linksrheinischen Gebiete, dafür sollte es rechts des Rheins mit Land entschädigt werden. Also wurden die geistlichen Staaten wie das kurkölnische Herzogtum Westfalen und das Vest Recklinghausen sowie die Fürstbistümer Münster, Paderborn und Corvey mit ihren reichen Klöstern, Abteien und Stiften kurzerhand Preußen eingegliedert. Zusammen mit den Landesteilen, die bereits vorher zu Preußen gehörten, wurde daraus die neue Provinz Westfalen, das heutige Gebiet des LWL.
Wer sich mit einer eigenen Veranstaltung am Projekt "Vom Krummstab zum Adler" beteiligen oder das gleichnamige Informationsblatt bestellen möchte, erreicht Dr. Christiane Todrowski in der Geschäftsstelle "Säkularisation in Westfalen" beim LWL unter Telefon (02 51) 5 91-39 72. Weitere Informationen ab April im Internet unter https://www.saekularisation-westfalen.de.
Pressekontakt:
Markus Fischer Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org
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