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Mitteilung vom 26.05.02

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Kein Dornröschenschlaf im Schlosspark Loburg: LWL-Gartenexperten erläutern den Wert der Parkanlage

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Ostbevern (lwl): ¿Auf Schloss Loburg gibt es zwar keine Prinzessin wachzuküssen, aber der Schlosspark steckt voller Schätze, die wir behutsam bergen wollen,¿ erklärt Udo Woltering, Projektleiter beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL). Als Vorgeschmack auf die Regionale 2004 beginnt der LWL mit einer Reihe von Gartenspaziergängen, die wichtigsten und interessantesten Beispiele der Gartenkunst im nördlichen und östlichen Münsterland vorzustellen.

Das Westfälische Amt für Landschafts- und Baukultur des LWL untersucht zur Zeit
den kulturhistorischen Wert der historischen Gärten und Parks links und rechts der Ems.
Am Infostand des LWL verschaffte Woltering den Gartenfans zuerst einen Überblick über die Gar-tenanlage und zeigte Pläne und Unterlagen zur Loburg. ¿Die älteren Loburger können sich noch an wahre Froschkonzerte und Schwärme von Libellen an der Gräfte erinnern,¿ erzählt Woltering. Der verwunschene Schlosspark ist bis heute auch ein Paradies für Tiere und Pflanzen, die hier ihre Zuflucht gefunden haben.

Viele Besucher kommen aber nur wegen der beeindruckenden Rhododendron-Blüte in Schlosspark. In schillernden Farben verwandeln die großblütigen Gehölze den Park in eine Art Märchenwald. ¿Wir wollen diese Perle in der münsterländischen Parklandschaft erhalten und sammeln Vorschläge, wie die Qualität der Anlage dauerhaft gesichert werden kann,¿ verspricht Woltering mit Blick auf die Fördermittel des Landes Nordrhein-Westfalen, die im Präsentationsjahr 2004 ausgeschüttet werden.
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Der Name Loburg entstammt einer Bezeichnung aus der niederdeutschen Sprache und steht für eine niedrig gelegene, sumpfig-feuchte Landschaft. Die Loburg ist demnach ein befestigter Platz in einer solchen Niederung. Die erste urkundliche Erwähnung von Haus Loburg geht auf das Jahr 1294 zurück. 1412 wurde der ehemalige Bauernhof zu einem Rittergut umgebaut und mit imposan-ten, 22 Meter breiten Gräben umwehrt. Heute hat im Schloss des Baron von Beverfoerde-Werries das bischöfliche Gymnasium Johanneum Platz gefunden, das als Internat betrieben wird.
Ein ausgeklügeltes System von Wegen, Gräben und Teichen gab vormals dem Schlossgarten sein Gesicht. Davon ist heute nur noch teilweise etwas zu erkennen. Viele Wege sind verschwunden, zugewachsen und Gräben sind verlandet. ¿Um die historische Gartenanlage erkennbar zu halten, muss also dringend etwas getan werden. Die Pflege der Anlage ist jedoch eine ständige Gratwanderung. Werden Bäume gefällt, um die ursprünglichen Sichtbeziehungen im Park und zum Gebäude wiederherzustellen, schadet man unter Umständen der Vogelwelt, die hier ihr Revier hat. Wir wünschen uns soviel Pflege wie nötig und soviel Schutz für die Pflanzen und Tiere wie möglich,¿ empfiehlt Woltering.
Dass Schloss Loburg im Regionalejahr 2004 zu einem kulturellen Mittelpunkt der Region werden soll, wünscht sich auch Ostbeverns Bürgermeister Jürgen Hoffstädt. Ihm schwebt vor, Schloss Loburg besser mit der Erholungslandschaft entlang der Bever zu verbinden. Die Bever soll nach den Wünschen von Hoffstädt naturnah umgebaut werden, es sollen neue Brücken und Wegeverbindungen entstehen. Zusammen mit den Maßnahmen im Schlosspark könnte so ein Projekt-Netzwerk der Regionale entstehen, für das es auch schon einen Namen gibt: Wasserroute Beveraue.
Die LWL-Planer werden in den Jahren 2002 und 2003 intensiv über den Stand der Regionale-Projekte informieren. ¿Im Präsentationsjahr 2004 würden wir gerne auf neuen Wegen einen weiteren Gartenspaziergang machen, am besten mit Froschkonzert¿, so Woltering abschließend.
Weitere geführte Gartenspaziergänge wird der LWL jeweils um 11 Uhr am 23. Juni im Burgsteinfur-ter Bagno und am 15. September im Klostergarten Bentlage bei Rheine anbieten.







Pressekontakt:
Markus Fischer Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org




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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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