Mitteilung vom 23.05.02
Presse-Infos | Der LWL
Warum liegt das Ruhrgebiet nicht an der Aa?
Eine Fahrradtour des LWL-Textilmuseums
Bocholt (lwl). Schon Jahrzehnte früher als beispielsweise in Oberhausen wurde an Ijssel und Aa Eisenerz geschmolzen und zu Töpfen, Öfen, Kaminplatten oder auch Kanonenkugeln gegossen. Diese frühen Stätten der Eisenverarbeitung sind Ziele einer Fahrradtour, die das Westfälische Industriemuseum Textilmuseum in Bocholt am Dienstag, 28. Mai, um 8.30 Uhr anbietet. Die Teilnehmer können an den historischen Orten eindrucksvoll nachvollziehen, was aus diesen Eisenhütten und Maschinenbaubetrieben geworden ist und warum dort kein Ballungsraum mit Schwerindustrie entstanden ist.
Die Tour, die das Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) ausgearbeitet hat, führt vom Treffpunkt Textilmuseum aus vorbei an der ehemaligen Eisengießerei Hesselbein & Reygers, heute Flender, zur St. Michaelis Eisenhütte in Liedern. Von dieser bereits 1739 gegründeten Hütte zeugt ein historischer Plan. Heute erinnert daran nur noch das Stauwehr an der Aa und eine Sägemühle. Gut 50 Jahre später wurde in Isselburg die Minerva Eisenhütte gegründet. Durch Angliederung einer Maschinenbaufabrik lieferte sie bereits im frühen 19. Jahrhundert High-Tech-Produkte. Dort wurden Dampfkessel und Dampfmaschinen für die gesamte Region und für das Ruhrgebiet produziert. Wie ein Werk die Entwicklung einer Siedlung beeinflusst und prägt, lässt sich am Beispiel Isselburg gut nachvollziehen.
Nach einer gemeinsamen Mittagspause führt der Weg weiter abwärts ins niederländische Ulft. Die dortige Eisenhütte Diepenbrock & Reygers Ulft (DRU) bietet nicht nur ein aussagekräftiges Zeugnis eines historischen Fabrikkomplexes, sondern gibt mit seinem niederländischen Eisengießerei-Museum spannende Einblicke in die Geschichte der Hütte und des Gießereiwesens. Nach einem geführten Rundgang geht der Weg zurück durch die reizvolle Landschaft des niederländischen Achterhoeks.
Diese vom LWL-Textilmuseum in Bocholt in Kooperation mit der VHS Bocholt-Rhede-Isselburg geplante Exkursion ist Teil des Veranstaltungsprogramms aus Anlass des 150-jährigen Jubiläums der ersten Aufstellung einer Dampfmaschine in Bocholt. Ohne die Entwicklung von Eisen-, Industrie- und Maschinenbau wäre die Industrialisierung mit Einzug neuartiger Antriebs- und Produktionsmaschinen nicht möglich gewesen. Aspekte dieses Prozesses greift diese Fahrradtour auf.
Start der Tour ist am Dienstag, 28. Mai, um 8.30 Uhr auf dem Parkplatz des LWL-Textilmuseums, Uhlandstraße 50, voraussichtliches Ende wird gegen 18 Uhr sein. Die Teilnahme kostet fünf Euro, eine Anmeldung unter Telefon (0 28 71) 21 61 10 ist erforderlich.
Pressekontakt:
Markus Fischer, Tel: 0251 591-235 und Dr. Hermann Josef Stenkamp, Tel: 02871 21611-11
presse@lwl.org
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